Mein Kind (2 Jahre & 3 Monate) verweigert die Nahrung. Was tun?

 Veronika Klinkenberg Frage an Veronika Klinkenberg Ernährungsberaterin

Frage: Mein Kind (2 Jahre & 3 Monate) verweigert die Nahrung. Was tun?

Guten Tag, Mein Sohn hat bis vor kurzem nur Zwieback (ohne alles), Alete Früchteriegel, Reiskekse und ab und an mal Apfel gegessen (und trockene Kekse oder Chips - egal welcher Geschmack wenns sowas dann mal gelegentlich gan). Sonst hat er nur Milch getrunken. Da er jetzt 2 Jahre & 3 Monate hat muss er doch endlich was normales essen. So haben wir einen Kinderpsychogen zu Rate gezogen .... Num darf er nir noch sehr geregelte Essenszeiten haben und auchnichts mehr kriegen was er den bis jetzt wenigstens gegessen hat. Resultat : seit 7 Tagen hat unser Sohn NIX mehr gegessen, nur Morgens eine normale, am Nachmittag ne kleine und Abends wieder eine normale Milch getrunken! Er hat schon abgenommen und ich bin am verzweifeln. Weis nicht mehr ein noch aus. Wirvessen immer zusammen am Tisch, ernähren uns gesund, gehen viel mir ihm raus und beschäftigen uns mit ihm. Ich verstehe es einfach nicht und mir ist nur noch zum heulen. Was können wir nur tun? Besten Dank schon mal MfG

von Taigaqueen_3 am 26.02.2013, 22:09



Antwort auf: Mein Kind (2 Jahre & 3 Monate) verweigert die Nahrung. Was tun?

Liebe „Taigaqueen_3“, ich kann sooooo gut nachvollziehen wie hart das für Sie ist. Es ist wirklich eine sehr schwierige Situation für Sie, die sich als Mama nur schwer aushalten lässt. Aber glauben Sie mir es kann und wird sich etwas ändern. Versuchen Sie Vertrauen zu finden, denn Kinder spüren jede Stimmung, sie spüren Unsicherheit, Druck, Verzweiflung und das lähmt nur noch mehr. Kleine Schritte sind möglich, wenn es Ihnen gelingt anzunehmen, dass der Knoten, auch wenn es im Moment sehr hart erscheint, über kurz oder lang platzt. Aus Erfahrung weiß ich, dass es helfen kann den Hunger zum Gehilfen zu machen, nur müssen Sie dahinter stehen und darauf vertrauen, dass Ihr Junge da zwar durch muss aber keinen Schaden erleiden wird. Wahrscheinlich haben Sie das schon ganz oft gehört, aber glauben Sie mir ein gesundes Kind verhungert nicht, wenn es regelmäßig gesundes Essen bei Tisch angeboten bekommt. Und gesund scheint Ihr Söhnchen zu sein. Sehen Sie sich Ihren Spatz an, wie wirkt er auf Sie? Ist er aktiv, munter und entwickelt sich wie Kinder in diesem Alter? Das allein zählt und zeigt, dass es ihm an nichts fehlt. Ich kenne die Entwicklung und das Verhalten bisher nicht und bekomme nur einen Ausschnitt mit, möchte Ihnen aber mit ein paar Tipps und Ratschlägen zur Seite stehen. Manche Kinder nehmen nach Möglichkeit immer den leichteren Weg. Ihr Spatz hat sich offensichtlich bisher nur auf seine Lieblingslebensmittel - Dinge, die man in die Hand nehmen und schnell runterknabbern kann bzw. Milch, die sich rasch trinken lässt und satt macht – gestürzt. Häufig benötigen die Kleinen unsere behutsame und konsequente Unterstützung, um sich an ein gesundes Essverhalten zu gewöhnen. Kinder in diesem Alter stecken zusätzlich in einer Entwicklung in der sie sehr eigenwillig werden und ihren Willen durchsetzen möchten, dass sich die Kleinen in dieser Zeit nur auf wenige Lebensmittel konzentrieren gehört dazu. Auch schätze ich Ihren Jungen als ein sehr aufgewecktes Kerlchen ein, das alles andere mehr interessiert, als die Mahlzeiten. Am liebsten würde er sich im Spielen, Laufen und Toben leicht essbare Häppchen suchen. Auch hier benötigt der Kleine Ihre Leitung. Feste regelmäßige Mahlzeiten immer am Tisch sind ganz wichtig. Jetzt nach einer Woche nach zu geben, zeigt Ihrem Kind, dass es gewonnen hat. Halten Sie noch etwas durch und gehen Sie die Sache so gut es geht positiv an. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn Sie Lieblingslebensmittel nicht knallhart verbieten, sondern mit ihnen tricksen. Zwieback lässt sich wunderbar in eine Zwischenmahlzeit einbauen: Grob zerkleinern etwas mit Milch oder Saft anweichen und mit Joghurtcreme und Obst schichtweise in ein Schälchen füllen. Kartoffelscheiben kann man hin und wieder leicht knusprig rösten und in einen leckeren Dip tauchen. Getoastete Brotstückchen lassen sich als kleine Würfel über Pürees oder Gemüse und Suppen streuen. Spannen Sie den Kleinen ein, lassen Sie ihn beim Einkaufen Gemüse und Obst aussuchen, das Eingekaufte auspacken. Er darf nach seinen Möglichkeiten den Tisch mit decken und beim Zubereiten der Mahlzeiten helfen. Lassen Sie das Thema Essen in Anwesenheit Ihres Kindes ganz außen vor. Sprich keine Aufforderungen, keine Belehrungen, keine Belohnungen oder Tricks etc. Oftmals ist man sich gar nicht mehr bewusst welchen Raum ein Thema bereits eingenommen hat. Sehen Sie die Mahlzeiten in Zukunft nicht mehr als Kampf, sondern versuchen Sie es ganz anders zu machen. Das Essen ist eine Gelegenheit sich auszutauschen, zu lachen und miteinander mit Genuss zu essen. Solange Ihr Kind merkt, dass das Essen bei Mama Stress, Kummer oder gar Verzweiflung erzeugt, versperrt sich der Kleine und schafft er es nicht Interesse und natürlichen Forschergeist zu entwickeln. Wenn es Ihnen gelingt eine entspannte Atmosphäre zu schaffen, wird sich das bei dem Kleinen festsetzen und in kleinen Schritten eine Besserung bewirken. Verzweifeln Sie nicht, die Natur hat es eingerichtet, dass Kinder bevor sie Schaden nehmen auf Essen greifen. Sie schaffen das ganz sicher Ich wünsche Ihnen ganz viel Kraft, viel Vertrauen und Durchhaltevermögen. Veronika Klinkenberg

von Veronika Klinkenberg am 28.02.2013



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