Hallo ihr lieben!
Mein 7 Monate alter Sohn verweigert derzeit sämtliche Breie.
Wir haben im 5. Monat mit der beikost angefangen und es ist alles so gut gelaufen, dass er nach dem 6. Monat mittags, nachmittags und abends Brei gegessen hat. Er bekommt abends vorm ins Bett gehen und morgens noch ein Fläschchen.
Seit circa 2/3 Wochen verweigert er allerdings sämtliche Breie und will nur noch feste Nahrung, obwohl er noch keine Zähne hat. Er kaut aber trotzdem auf dem essen rum. Ich gebe ihm dann Gemüse und Fleisch sowie Brot und Obst in kleinen Stücken und das isst er gerne, sobald ich mit dem Löffel komme, verschließt er den Mund ganz fest.
Die Ärztin meinte heute, er sei noch zu jung, um keinen Brei mehr zu essen, da Breie die richtige Nährstoffkombination haben, die er braucht?
Ich bin jetzt total verunsichert, weil er sich so gegen den Brei wehrt und ich doch auch nach ihm gehen würde, weil ich mir denke, dass Babies durch die Natur quasi wissen, was sie in dem Moment brauchen und was nicht?
Ich freue mich auf eure Antwort!
Liebe Grüße
Sophia
von
SophiaWalther
am 08.07.2019, 16:00
Antwort auf:
Baby verweigert Brei und will nur feste Nahrung
Liebe Sophia,
Sie machen es ganz richtig, dass Sie nach den Bedürfnissen Ihres Kleinen gehen. Reichen Sie ihm ruhig weiterhin babygerechtes Fingerfood. Bieten Sie aber auch immer wieder die Breie an – ganz ohne Zwang und Druck.
Auch meiner Meinung nach bleibt aber pürierte und grob-pürierte Kost unabhängig davon die Basis der Baby-Ernährung. Denn nur damit kann ein Säuglinge eine ausreichende Menge und Vielfalt an Nahrung aufnehmen, die die Versorgung mit allen Nährstoffen sicherstellt.
Die Gabe von Breien hat sich als sichere Form der Nahrungszufuhr bei vielen Generationen von Babys bewährt und wird von ernährungswissenschaftlichen und kinderärztlichen Fachgesellschaften empfohlen.
Haben Sie es schon mit den stückigen Menüs ab dem 8. Monat probiert? Oder einfach eine gekochte Kartoffel unter ein Menü quetschen.
Oder Sie schneiden weiche Obststückchen in den Getreide-Obst-Brei/Milchbrei.
Es gibt Kinder, die man wieder an den Brei locken kann, wenn man sie bei ihrem Forscherdrang packt. Geben Sie Ihrem Kleinen zum Beispiel ein weiches Löffelchen selbst in die Hand und lassen ihn das Essen selbst erforschen.
Versuchen Sie mal eine Weile ihn allein damit umgehen zu lassen, ohne ihn groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen. Ist diese erste Hürde dann genommen, spricht auch meist nichts dagegen wenn Mama wieder mithilft.
Oder kommt gerade ein Zähnchen? Viele Kinder mögen während des Zahnens -auch wenn man noch nichts sieht - nicht mehr so gerne essen/trinken wie gewohnt oder bevorzugen plötzlich ganz bestimmte Speisen. Der Mundraum ist beim Zahnen sehr empfindlich. Es ist schmerzhaft, wenn der Löffel an die gerötete Zahnleiste stößt. Oft wird nur das Nötigste und Beliebteste gegessen oder getrunken.
Vielleicht kann es auch daran liegen. Probieren Sie es mal aus Ihrem Kleinen den Mittagsbrei unerwärmt zu reichen, das empfinden die Kleinen oft als angenehm. Auch kann ein Beißring vor dem Essen für Linderung sorgen.
Haben Sie Geduld und machen Sie sich keinen Druck – manchmal macht es von einem auf den anderen Tag „Klick“ und die Kleinen löffeln als wäre nichts gewesen.
Alles Liebe und herzliche Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 10.07.2019