Hallo,
ich bin etwas am verzweifeln und zwei Probleme. Ich habe ein halbes Jahr voll gestillt und wollte jetzt mit Beikost anfangen. Da unser Sohn generell schon immer Bauchprobleme hatte und leider nichts geholfen hatte (Sab Simplex, Zäpfchen usw)., haben wir erst einmal mit Kürbis (Butternut) angefangen. Das habe ich jetzt zwei Wochen lang gefüttert und egal ob frisch aufgestanden, kurz vorm Mittagsschlaf es endet damit, dass entweder der Löffel umgedreht wird und alles auf dem Boden landet oder sich weggedreht wird. Jetzt hatte ich mir auch ein Gläschen Demeter Pastinake gekauft, was noch schlimmer war, da dann direkt geschrien wurde.
Ich muss , aus finanziellen Gründen im März wieder arbeiten und er sollte ja, wenn er dann betreut wird, seine drei Breie bereits eingeführt haben. Und nun habe ich Angst, dass ich noch nicht einmal den Mittagsbrei eingeführt bekomme.
Ich muss noch dazu sagen, dass ich selbst auch eine Naschkatze bin und meine Muttermilch wahrscheinlich sehr süß ist , denn ich probierte Pflaumenmus (selbstgemacht) aus und er schlabberte es vom Löffel, den er auch immer gerne nimmt.Und auch alle anderen "Anzeichen", die bei Breieinführung genannt werden treffen auf ihn zu.
Nun mein zweites Problem (was nur Vielleicht mit der Beikost zu tun hat):
ich hatte das Glück ein sehr ruhiges Kind zu haben, denn er schlief in der Regel um halb neun abends ein und wollte um eins noch mal was und dann war um sechs die Nacht zu Ende , das hat sich nun aber auch geändert.
Seit vier Wochen zieht er sich überall hoch und steht, schon mit vier Monaten konnte er sich frei in alle Richtungen rollen und mit fünf Monaten hatte er den Vierfüßlerstand raus.
Nun muss ich ihn geradezu auf dem Rücken festhalten bis er einschläft oder ich stille (was ich nie wollte) ihn in den Schlaf, denn sonst wird sich gedreht und aufgestanden (egal was für Müdigkeitszeichen er hat). Dazu kommt dass er ca. alle drei Stunden schreiend, und mit durchgestrecktem Rücken im Bett liegt, derweil aber noch schläft. Häufig stille ich ihn dann zur Beruhigung und auch regelmäßig hört man es dann laut knattern.
Wenn er wach ist plagt ihn das ganze weniger und er kommt auch gut 6 Stunden ohne Muttermilch aus.
Die Nächte sind mittlerweile ein Alptraum, doch meine Kinderärztin konnte mir bisher ( Bauchweh waren bei jedem Termin ein Thema) nicht weiter helfen.
Hätten Sie da vielleicht ein paar Tipps?
von
Katy-Jean
am 08.10.2019, 12:11
Antwort auf:
Baby verweigert Brei mit 7 Monaten/ schmerzhafte Blähungen, Was kann ich tun?
Liebe „Katy-Jean“,
mein bester Tipp: Nehmen Sie jeglichen Erfolgsdruck von sich selbst und auch von Ihrem Kleinen. Ihr Junge spürt intuitiv den dringenden Wunsch von Mama, dass es doch endlich mit der Beikost gut klappen soll. Oft geht in solchen Situationen erst recht nichts,
Denken Sie nicht zu sehr an den März 2020. Bis dahin vergeht noch – gerade aus Sicht Ihres Sohnes – eine laaange Zeit. Da wird sich noch einiges tun. Bestimmt.
Bei der Beikosteinführung kommen zwei Aspekte zusammen. Zum einen müssen sich die Kleinen mit einem anderen Geschmack/einer anderen Konsistenz als von der Milch bekannt auseinandersetzen, zum anderen müssen sie das Aufnehmen von Nahrung mit dem Löffel und das Abschlucken der Nahrung lernen. Löffelessen ist für die Babys am Anfang sehr anstrengend und etwas ganz Neues. Oft benötigt es einfach etwas Zeit und Übung.
Achten Sie auf das richtige Zeitfenster. Der Kleine sollten nicht übermüdet sein und auch noch nicht überhungrig. Beides senkt schnell die Lust am Löffeln.
Schauen Sie mal, dass die Milch am Vormittag nicht zu üppig ausfällt. Sonst ist der Bauch am Mittag einfach noch zu voll. Mit gutem Hunger isst es sich viel besser.
Nutzen Sie den natürlichen Forscherdrang Ihres Kleinen, um ihn ans Essen zu locken. Geben Sie ihm selbst ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder sein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen den Kleinen das Essen selbst erforschen. Auch weiche gekochte, ungewürzte Gemüsestückchen können die Neugier wecken,.
Eine Möglichkeit ist in manchen Fällen, das Gemüse zunächst mit einigen Löffelchen Früchten zu mischen. Zum Beispiel HiPP „Weiße Karotte“ mit HiPP „BIO-Apfel“ schmeckt den meisten Kindern sehr gut. Verringern Sie den Früchteanteil nach und nach, damit sich Ihr Kind auch an den Gemüsegeschmack gewöhnt.
Von HiPP gibt es auch Frucht&Gemüse-Gläschen. Zum Beispiel die Sorte HiPP „Apfel mit Süßkartoffel“. Auch das ist ein Weg Ihr Baby an den Löffel heranzuführen.
Jedes gesunde Baby hat sich noch früher oder später an die feste Kost gewöhnt. Das wird auch bei Ihrem Kleinen so sein.
Das Ess- und Schlafverhalten sind bei Babys – insbesondere im ersten Jahr – sehr variable Faktoren. Auch wenn einmal etwas klappt, ist das keine Garantie, dass es so weiter geht.
Ihr Kleiner ist motorisch sehr gut entwickelt. Was es tagsüber zu erleben gibt, wird in den Träumen verarbeitet und das lässt manche Kinder aufschrecken. Sie machen es völlig richtig, wenn Sie bei ihm sind und Ihrem Liebling das Gefühl geben, Mama ist da.
Vielleicht helfen Ihnen diese Tipps bei Blähungen noch weiter:
• Bäuerchen: Nach jeder Mahlzeit sollte Ihr Kleiner sein Bäuerchen machen. Wenn Kinder sehr hastig trinken, auch zwischendurch aufstoßen lassen.
• Beim Stillen sollten Sie versuchen, zuerst eine Brust leer zu machen und schnelle Wechsel zwischen den Brüsten zu vermeiden. Das hilft die Gasbildung zu vermindern.
• Sorgen Sie dafür, dass Ihr Babys immer schön warm eingepackt ist, eine Wärmflasche verschafft oft Linderung.
• "Fliegergriff": Legen Sie Ihren Kleinen in Bauchlage auf einen Ihrer Unterarme. Den Kopf stützen Sie mit Ihrer Hand. Möglich ist auch die umgekehrte Variante, bei der der Kopf Ihres Kindes in Ihrer Ellbogenbeuge ruht. So können Sie Ihr Kind gut tragen oder an sich schmiegen.
• Bauchmassage: ganz sanft auf dem Bäuchlein ein paar Minuten lang mit Ihrem Zeige- und Mittelfinger behutsam im Uhrzeigersinn kleine Kreise ziehen. Dabei können Sie z.B. Fenchelöl bzw. Vier-Winde-Öl nutzen, diese entspannen das Bäuchlein.
Ich drücke Ihnen und Ihrem Kleinen die Daumen, dass das Bäuchlein bald ruhiger wird.
Alles Liebe und herzliche Grüße
Doris Plath
von
Doris Plath
am 09.10.2019
