Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Mein Sohn (17 Monate) trinkt fast nur Milch haben Sie einen Rat?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Mein Sohn (17 Monate) trinkt fast nur Milch haben Sie einen Rat?

7silbe9

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Mein Sohn ernährt sich am Liebsten nur von Milch. Feste Nahrung wird zwar probiert, aber eben nur probiert. Egal ob in Breiform oder in Stückchen, ob als Fingerfood oder vom Löffel. Er ist einfach wie ein Spatz und möchte alles alleine essen. Füttern geht gar nicht und zwingen möchte ich ihn nicht. Wenn das Loch im Bauch dann riesig ist, macht er so lange Theater bis er seine Milch bekommt. Manchmal ist das Loch abends so groß, dass er dann 400-500 ml Milch auf einmal trinkt. Oder er wird nachts wach und man hört seinen Magen laut knurren. Dann schläft er, wenn ich die Milch verweigere zwar weiter, aber er ist sehr unruhig und weint häufig. Da ich meinen Schlaf auch brauche, gebe ich ihm nachts meist die Milch. Dadurch, dass er schon sehr groß ist, trinkt er oft über 1000 ml pro Tag. Ich hoffe, dass das seinen Nieren nicht schadet, weiß mir aber auch keinen Rat, wie ich ihn an feste Nahrung führen kann ohne dass das Thema Essen unser Leben beherrscht,


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Liebe „7silbe9“, mein bester Rat ist: sehen Sie das ganze viel entspannter. Sie müssen als Mama gar nicht so viel „machen“ und auch nicht viel zu viel auf „seine Wünsche“ eingehen. Kinder merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Zunächst möchte ich Ihnen eine Zahl an die Hand geben: Im zweiten Lebensjahr werden um die 300 im dritten Lebensjahr um die 330 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Trinkmilch, Milchbrei, Müesli mit Milch Joghurt, Quark, (Frisch)Käse auf dem Brot, Käse im Auflauf, Sahne in der Cremesuppe) pro Tag empfohlen. Was nicht heißt, dass Ihr Söhnchen nicht tageweise auch mal etwas mehr Milch bekommen kann. Schauen Sie nicht zu streng auf die Zahlen - es ist ein Richtwert / eine Empfehlung. Aber es ist eine gute Orientierung und 1000ml sind wirklich zu viel! Die Ernährung ist so viel zu „milchlastig“ und verdrängt andere Lebensmittel. Ihr Sohn gehört nun schon zu den größeren Kindern und hat einen entsprechend höheren Energiebedarf. Solange Ihre Kleine fast ausschließlich Milch bekommt, werden sich die Milchmenge und das häufige auch nächtlichen Einfordern eher noch erhöhen. Denn feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Noch isst sich Ihr Sohn sich an der Milch satt und hat dadurch weniger Hunger auf die „festen Mahlzeiten“. Wird die Milchmenge etwas weniger, steigt auch der Appetit auf diese. Auch benötigt Ihr Sohn neben der Milch auch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum. Was kann ich Ihnen raten? Ganz wichtig ist folgendes: Sie als Eltern bestimmen das Angebot aus gesunder Kost, nicht Ihr Kind. Ihr Sohn darf lediglich daraus auswählen und entscheiden, wie viel er davon essen mag. Wenn Sie nicht möchten, dass Ihr Kleiner fast ausschließlich Milch trinkt, bieten Sie diese nicht regelmäßig und in so großen Mengen an. Ihr Sohn ist noch jung und weiß nicht, was gesund und gut für ihn ist, er weiß nur was ihm schmeckt. Deshalb müssen Sie sie beim Erlernen eines gesunden Ernährungsverhaltens unterstützen. Ihr Sohn braucht Ihre Hilfe dabei! Bieten Sie Ihr also täglich drei bis fünf richtige Mahlzeiten an. Zum Frühstück und Abendbrot kann er dazu eine Tasse Milch trinken. Halten Sie die Portion auf seinem Teller eher klein und dann lassen Sie ihn einfach in Ruhe. Schauen Sie und Ihr Mann nicht auf seinen Teller hin, maßregeln Sie ihn nicht, motivieren Sie ihn nicht, interessieren Sie sich nicht für sein Essverhalten. Verweigert Ihr Sohn das Essen oder mag er nicht mehr weiter essen, sagen Sie ihm ganz ruhig, dass das Essen jetzt für ihn beendet ist. Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein. Mehr gibt’s dann nicht. Nehmen Sie ihn aus dem Stühlchen und gehen Sie zur üblichen Tagesordnung über. Dann gibt es auch nichts Beliebteres und bis zur nächsten Mahlzeit gar nichts, auch keine Milch oder einen Keks. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihr Sohn gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihr Kleiner ist da viel zu schlau, er wird das nehmen was er braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Der Hunger ist auf Ihrer Seite. Der Speiseplan Ihres Sohnes ist derzeit auch "sehr bequem": Kaum kauen, schnell schlucken und oft milchig süß. Er muss erst hartnäckig vom Herzhaften und vom Kauen überzeugt werden und dazu braucht er Ihre Hilfe! Nun gebe ich Ihnen noch den wichtigsten Rat: Denken Sie an das Sprichwort "Hunger ist der beste Koch". Ruhig ab und zu mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Kind verhungert nicht vor vollem Teller. Bieten Sie die Milch ruhig konsequent nur noch aus einer Tasse/Becher an und nur im Rahmen einer Mahlzeit, so gehen die Mengen auch zurück. Aus einer Flasche lässt es sich einfach leichter und „bequemer“ trinken. Es kann natürlich dauern bis sich ein Erfolg einstellt, aber wenn Sie in Ruhe Ihren Standpunkt vertreten, Ihrem Kind eine richtige und gesunde Essensweise vorleben und dieser Eigenwilligkeit keine Aufmerksamkeit schenken, wird es besser werden. Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


Melanie8777

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Hallo 7silbe9, Hoffentlich bekommst du diese Nachricht noch. Ich wollte mich mal erkundigen, wie sich das Problem bei euch damals "gelöst" hat. Bei meinem zweiten Sohn ist es nämlich genauso wie du es beschrieben hast und an manchen Tagen denke ich, ich mache alles falsch. Vielen Dank und liebe Grüße, Melanie


Giraffe123

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Guten Tag, bei uns ist es genau so und mich würde auch sehr interessieren wie ihr es geschafft habt? Ich bitte um Rat. LG


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