unser kleiner Sohn Jannik (24 Wochen) bekommt seit vier Wochen mittags Brei. Wir haben mit Kürbis begonnen, dann Kartoffel hinzugenommen und auch Spinat und Zucchini probiert, was ihm eigentlich auch ganz gut geschmeckt hat. Wir waren nach drei Wochen bei 120-130 gr. Zum Nachtisch gab es ein paar Löffelchen Obstmus (Apfel oder Birne). An die Brust wollte er dann nicht mehr, womit die Mittagsmahlzeit wohl ersetzt war. Allerdings wurde sein Stuhl ziemlich fest und er hatte immer mal wieder mit Verstopfung und einem wunden Po (daraufhin riet unsere Hebamme vom Obst ab) zu kämpfen. Auch wollte er in den ersten Wochen nachts erneut alle 3 Stunden gestillt werden (sein Körper hatte wohl die Nahrung noch nicht anerkannt), dann hielt er aber wieder 7 Stunden und dann nochmals 4 Stunden nachts durch.
Jetzt kam jedoch der große Einbruch. Wir hatten es am Anfang letzter Woche mit einem Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei (erst Rind, dann Huhn) probiert. Aber seitdem fängt er regelmäßig an zu heulen, sobald wir ihn in die Wippe zum Füttern setzen, und lässt sich kaum beruhigen. Auf dem Schoß sitzend nimmt er uns schon eher etwas ab, aber insgesamt auch nur noch ca. 80-90 gr. Das kann doch kaum am Fleisch liegen, er isst ja Huhn z.B. auch pur ohne Gemüse vermischt. Stillen mag er dann meist auch nicht. Andere Getränke will er ebenfalls nicht.
Hinzu kommt, dass er nachts wieder vermehrt schreiend aufwacht und sich dann nur an der Brust beruhigt und zum Weiterschlafen animieren lässt. Zum einen vermuten wir das Durchbrechen der Zähne, zum anderen scheint er aber auch wieder Hunger zu haben.
Was haben wir bei der Beikosteinführung falsch gemacht, dass es plötzlich zu dieser Stagnation bzw. einem Rückschritt gekommen ist. Eigentlich wollten wir nun auch am Abend einen Milchbrei geben. Aber macht das überhaupt Sinn, wenn er nicht mal mittags eine ganze Portion isst? Unsere Hebamme meinte zudem, es sei besser, die Nachmittagsmahlzeit durch einen Getreide-Obst-Brei zu ersetzen, um seine Verdauung nicht zu überfordern.
Dann stellen sich uns noch andere Fragen:
1. Wie bringen wir unseren Sohn dazu, andere Getränke anzunehmen? Wir haben schon erfolglos Wasser, Tee, Tee mit Apfelsaft oder Bäuchlein-Tee mit Milchzucker (den trinkt er am ehesten) angeboten. Welche Menge an Getränken braucht er zusätzlich zur Beikost?
2. Wie ist das überhaupt mit einer Folgemilch. Können wir einfach eine Stillmahlzeit (z.B. morgens oder nachmittags) durch eine Folgemilch 2 ersetzen? Oder ist eine Pre-Nahrung, die der Muttermilch am ähnlichsten ist, besser?
Viele Grüße und Danke!
Mitglied inaktiv - 13.12.2010, 14:08
Antwort auf:
Mag mittags nicht mehr essen
Hallo!
Seien Sie ganz unbesorgt, Sie haben nichts „falsch gemacht“. Die Beikosteinführung geht nicht immer wie im Lehrbuch vonstatten. Das können Ihnen bestimmt viel andere Mamis bestätigen. Oft ist es ein auf und ab. Phasen guten Appetits wechseln sich ab mit plötzlicher Ablehnung. Oft liegt es am Zahnen oder sonstigen Entwicklungsschüben. Manchmal gibt es gar keinen richtigen Grund. Aber besonders beim Zahnen mögen Babys nicht so gerne essen und möchten wieder viel lieber an die Brust. Sie vermuten selbst einen Zahndurchbruch, das Essverhalten von Jannik kann also gut damit zusammenhängen. Jetzt heißt es Geduld zeigen und dran bleiben.
Auch wenn Ihr Kleiner mittags noch keine ganze Portion schafft, dürfen Sie mit dem Abendbrei beginnen. Bleiben Sie aber auch mittags am Ball.
Da Ihr Schatz eher zu festem Stuhl neigt, kann es in der Tat sinnvoll sein, anstelle abends zunächst mit einem mehr Stuhl lockernden Getreide-Obst-Brei am Nachmittag weiterzumachen. Unser Pflaumengläschen (pur oder kombiniert mit Getreide) wirkt sehr gut bei festem Stuhl.
zu Ihren Fragen.
1. Die Empfehlung lautet für ein Kind von 7-12 Monaten etwa 400 ml Flüssigkeit täglich. Bei diesem Wert wird die Flüssigkeit der Milchnahrungen mit dazu gerechnet.
Mit der Einführung von Beikost erfolgt die Flüssigkeitszufuhr genauso wie in den ersten Lebensmonaten über die Milch. In der Regel reicht es aus, zusätzliche Flüssigkeit anzubieten, wenn Sie die 2. Beikostmahlzeit komplett eingeführt haben; versuchen Sie es mal mit einer Tasse/einem Becher. Das klappt bei Stillkindern oft besser. Oder mal etwas Flüssigkeit mit dem Löffel anbieten.
Das Trinken ist letztlich Gewohnheitssache. Auch hier ist einfach Ausdauer gefragt. Aber ich bin sicher, auch das wird eines Tages klappen. Bieten Sie einfach immer wieder was zu trinken an. Gehen Sie das Trinken aber gelassen an. Mag Jannik einmal nur wenig bzw. keine zusätzliche Flüssigkeit zu sich nehmen, kann das daran liegen, dass er schlicht und einfach keinen Durst hat. Ist er durstig, wird er auch gerne was annehmen.
2. Im Rahmen der gemischten Kost können Sie, wenn Sie möchten, eine Stilmahlzeit durch Folgemilch ersetzten. Folgemilch wie beispielsweise HiPP 2 enthält neben Milchzucker noch etwas Stärke. Sie wird dadurch etwas sämiger als eine Anfangsnahrung. Eine Folgemilch ist zudem im Nährstoffprofil auf das Beikostalter abgestimmt. So enthält sie mehr von in diesem Alter so wichtigem Eisen. Es ist aber genauso auch möglich eine Anfangsnahrung Pre anzubieten. Eine Pre-Nahrung zeichnet sich dadurch aus, dass Sie wie die Muttermilch nur Milchzucker als Kohlenhydrat enthält. Sie ist auch ähnlich dünnflüssig wie Muttermilch. Mit beiden Nahrungen wird Jannik gut versorgt.
Es grüßt Sie herzlichst im Advent
Doris Plath
von
Doris Plath
am 14.12.2010