rainbowsunshine
Hallo, meine Tochter ist 15 Monate alt. Ich gebe 4 Mahlzeiten: ca. 9-10 Uhr: Müsli mit Vollmilch, etwas Obstbrei 13-14 Uhr: warmes Mittagessen, 1 Banane 17 Uhr: Früchteriegel oder Obst und Getreidebrei 19 Uhr: Scheibe Brot mit Frischkäse oder Käse, Butter und Stückchen Avocado, Tomate sowie ca. 100gr. Naturjoghurt Das Problem ist, dass ich sie bei JEDEM Bissen bespaßen muss. Das heißt, sie isst nicht freiwillig. Ich muss ihr bei jedem Bissen ein Spielzeug hinlegen, was sie nach 2 Bissen auf den Boden wirft, dann muss ich das nächste holen oder ein Buch oder etwas anderes was sie interessiert, zig Sachen, damit sie den Mund aufmacht. Wenn Sie jetzt sagen, ich soll abwarten bis sie Hunger hat o.ä. dann bringt das nichts, denn sogar morgens nach 14 Stunden ohne Essen, ist es das gleiche. Ich saß schon heulend da denn es ist für mich unheimlich anstrengend und mittlerweile denke ich mir, dass es keineswegs normal ist. Es geht jetzt schon Monate so. Sie holt auch oft die Sachen aus dem Mund und schmeisst es auf den Boden. Der Arzt sagt, ich solle es ohne Ablenkung machen, es wäre Erziehung. Schon klar, nur dann isst sie gar nichts. Sonst ist sie ok. Sie ist groß und wiegt fast 12 Kilo. Danke und Gruss
Annelie Last
Liebe „rainbowsunshine“, ich kann Sie sehr gut verstehen. Als Mama hat man ein ganz besonderes Augenmerk darauf, dass das Kind genug isst. Versuchen Sie weniger zu „animieren“ und das Essen bzw. das Essverhalten Ihrer Kleinen nicht zu sehr zum Mittelpunkt werden zu lassen. Auch wenn es schwer fällt. Drängen Sie Ihre Tochter zu nichts. Glauben Sie uns und Ihrem Arzt. Kinder sind so schlau, sie wissen wann sie etwas und wie viel sie brauchen. Auch 14 Stunden ohne Essen sind einmal okay. Ich nehme an, Sie haben diesen Satz schon hundertmal gehört. Und dennoch, es ist so: Ein gesundes Kind verhungert nicht vor einem vollen Teller. Kinder loten beim Essen ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie merken sehr schnell, wie wichtig den Müttern/Eltern das Essen ist. Schnell steht hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Was ich gut finde ist, dass Sie nur zu festen Zeiten bestimmte, ausgewogene, vielfältige Mahlzeiten anbieten. Bleiben Sie dabei! Aber sehen Sie das Essen nicht zu verbissen. Vermeiden Sie jeglichen Zwang oder Druck, das führt auf Dauer zu nichts. Versuchen Sie Ihr eigenes Verhalten zu überdenken und wenn möglich zu ändern. Entscheidend ist hier, dass Sie den Anfang machen, denn dafür ist Ihr Mädchen noch zu klein, das kann sie nicht leisten. Generell tendiere ich dazu, das Essen und das Spielen zu trennen. Es gibt eine Zeit zum Essen und es gibt eine Zeit zum Spielen. Natürlich müssen Sie jetzt nicht super am Tisch sitzen. Eine schöne Atmosphäre und heitere Gespräche sind einladend und fördern den Appetit. Versuchen Sie es aber nicht mit „allen Tricks“ und „Ablenkungskünsten“. Auch wenn es schwerfällt. Das Essen ist keine Zirkusvorstellung. Sagen Sie Ihrem Mädchen mit ruhiger Stimme, dass es jetzt Essen gibt. Achten Sie darauf, dass Ihre Tochter nicht zu übermüdet ist oder gar aus dem Spiel herausgerissen wird. Dann haben Kinder oft keine Lust oder auch Energie sich konzentriert beim Essen zu verhalten. Ziehen Sie Mahlzeiten aber nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s dann nicht. Das ist nicht so schlimm. Haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Ihre Tochter ist da viel zu schlau, sie wird das nehmen was sie braucht. Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! Ihre Tochter kann vom Alter her schon (zumindest zum Teil) allein essen. Sie muss nicht mehr nur gefüttert werden. Fördern Sie das und nutzen Sie so ihre Neugier. Geben Sie ihr das Essen im eigenen Schüsselchen zum Experimentieren mit Händen oder einem Löffel. Ein großer Latz schützt beim eventuellen Kleckern. Lutschen, etwas ablecken, mal reinbeissen, alles das ist jetzt ein Prozess mit dem sich Ihre Kleine von selbst mit dem Essen vertraut macht. Geben Sie ihr die Gelegenheit! Essen Sie so oft wie möglich zusammen am Tisch mit Ihrer Tochter - jeder mit seinem Teller. Unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. Am besten ist es, wenn Sie nur wenig Aufhebens darum machen und sich die gute Laune nicht verderben lassen. So geht die Freude am Essen nicht verloren. Essen Sie auch selbst mit Genuss. Sie sind das Vorbild, sie wird Sie in allem nachahmen. Leben Sie ihr vor, wie es geht. Dann wird Ihre Kleine das bestimmt über kurz oder lang so übernehmen. Liebe „rainbowsunshine“, erwarten Sie nicht zu viel von sich selbst und Ihrem Mädchen. Veränderung brauchen Zeit. Vieles hat sich schon sehr eingebürgert und wird nicht gleich von heute auf morgen umsetzbar sein. Aber mit mütterlicher Geduld und Konsequenz schaffen Sie hier bestimmt das Essverhalten so zu lenken, dass Sie alle gemeinsam am Tisch mit Freuden zulangen werden. Kleine Rückschritte sollten Sie dabei nicht kümmern. Ich wünsche Ihnen und der Kleinen, dass sich die Situation bald entspannt. Annelie Last PS: Da es sich hier weniger ums Essen dreht als vielmehr um Erziehung und Verhalten, empfehle ich Ihnen Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Sylvia Ubbens zu beschreiben.
rainbowsunshine
Vielen herzlichen Dank für Ihren Rat, Tipps und die aufmunternden ausführlichen Worte :)
Ähnliche Fragen
Hallo Frau Schwiontek, Unser Sohn ist 11 Monate alt. Vor 1,5 Wochen hatte er das 3-Tage Fieber. Seitdem isst er nur noch sehr wenig. Am Tag kommen wir wenn überhaupt auf ein Gläschen Brei und 1-2 Nudeln oder etwas Reis. Wir stillen auch wieder mehr, aber ich glaube, dass da auch nicht mehr viel rauskommt, da er ein paar Züge nimmt und dann schr ...
Guten Abend, mein Sohn ist seit einigen Tagen 8 Monate alt geworden. Ich habe ihm bis jetzt immer nur Breich gegeben. Nun habe ich angefangen zwischendurch mal ihm etwas festeres anzubieten. Er nimmt es in die Hand fürht es zum Mund dann wieder raus, lässt es fallen, nimmt es wieder in die Hand und wieder zum Mund, also wiederholt sich das stä ...
Hallo, Mein Sohn ist jetzt 1 Jahr alt geworden und stillt gefühlt immer mehr. Bei Beikoststart gab es eine kurze Phase in der er Brei gut fand. Dann wollte er nicht mehr gefüttert werden. Also gab's blw... Auch mehr schlecht als recht. Er hat gerne probiert, aber spätestens wenn er Krümel im Mund hatte wars vorbei. Jetzt hatte e ...
Hallo, Ich hab ein Thema an der Backe was mich extrem beschäftigt. Und zwar ist es das Thema Essen. Meine Tochter will nicht richtig essen. Es war mal eine Zeit lang top, das war aber bevor die Backenzähne kamen. Ab da fing sie an wieder viel mehr Milch zu trinken. Seitdem kriege ich es nicht mehr in den Griff das sie tagsüber vernünftigt isst. D ...
Sehr geehrte Frau Schwiontek, ich schreibe Ihnen in Bezug auf unsere 13 Monate alte Tochter. Sie hat schon immer Schwierigkeiten beim Essen gehabt. Der Beikoststart (mit Brei) erfolgte erst mit 8 Monaten, da sie den Brei zuvor immer komplett verweigerte. Nach einiger Zeit gelang es uns, sie zum Essen (Brei ab dem 6. Monat) zu bewegen, alle ...
Hallo. Ich wollte mich einmal in Hinsicht auf Listerienerkrankung in Verbindung mit Speiseeis von der Eisdiele erkundigen. Mein 6 Monate altes Baby durfte heute auch einmal vom Eis probieren und jetzt mache ich mir Vorwürfe,da bei einer Infektion ja auch ein gewisses Risiko besteht. Muss ich mir wirklich Gedanken machen und würde ich die Anzeic ...
Hallo, mich bin total verunsichert. Mein Kind (11 Monate) war stark erkältet und hat eine Woche jegliche Nahrung außer Stillen verweigert. Seit ein paar Tagen geht ein bisschen Brei und vom Familientisch wie sonst möchte sie auch mitessen, aber alles was etwas stückig ist, führt zu sehr starkem Würgen bis hin zum Erbrechen. Sonst hat das (bis ...
Hallo, bei meinem Kleinen (10 Monate) verlief die Beikosteinführung von Anfang an recht schleppend. Seit 2 Wochen verweigert er jeglichen Brei komplett. Festes Essen isst er immer besser und auch gerne, jedoch ziemlich einseitig. Was er gerne mag ist morgens und nachmittags Obst (Kiwi, Orange, Banane, Heidelbeeren) und selbst gebackene Haferflocke ...
Hallo, mein Kleiner wurde bis voll 6 Monate gestillt und dann hab ich langsam mit der Beikost ergänzend begonnen. erst ganz klassisch mit Gemüse- und Obstbreien. Die mochte er nicht besonders (bzw. verweigerte je nach Sorte komplett auch nach 10x probieren). Dann hab ich begonnen ihm Obst- und Gemüsesticks und weitere Fingerfood-Lebensmittel ...
Guten Tag Frau Frohn, unser Sohn (8 Monate alt) isst nun seit 9 Wochen Beikost. Wir haben zu Anfang immer nur Brei gegeben, aber machen nun einen Mix aus Fingerfood (Gemüse) und Brei. Jedoch haben wir ein großes Problem, da der Kleine beim Essen sehr oft anfängt zu heulen. Wir haben schon verschiedene Gemüsesorten ausprobiert und es ist a ...