Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Kann man mit der Beikost so weiter machen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Kann man mit der Beikost so weiter machen?

ini_1981

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Hallo! Mein Sohn ist 6 Monate und eine Woche alt. Vor ca. 6 Wochen haben wir mit Beikost begonnen. Zu trinken bekommt er abgepumpte Muttermilch. Auf die klassischen Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Breie steht er leider so gar nicht. Werden entweder nicht gemocht (Kürbis, Fenchel, Blumenkohl, Brokkoli) oder nicht vertragen (Karotte, Pastinake, machen ihm Bauchschmerzen mit dollem nächtlichen Weinen). Was aber sehr gut funktioniert, ist reiner Kartoffelbrei. Habe etwas Milch zugefügt, da man diese ja früh und unter dem "Schutz" von Muttermilch einführen soll. Dazu kommt noch Rapsöl. Nun meine Frage, kann ich ihm diesen Brei ohne Bedenken über eine längere Zeit geben oder fehlt ihm da etwas an der Versorgung? Er isst davon ca. 200g am Tag. Ich würde dann jetzt langsam anfangen, Fleisch zuzugeben. Was wir auch schon getestet haben, ist ein Getreidebrei mit Milch und Obst (Hafer-Schmelzflocken), was auch seeehr große Bauchschmerzen ausgelöst hat, nachdem sowieso nur widerwillig ein paar Löffel genommen wurden. Habe ihn darauf hin öfter mal an Brot nagen lassen, da Guten ja ebenfalls parallel zur Muttermilch früh gegeben werden soll. Auf Brot ist er total heiß. Das ist wirklich so süß zu sehen, wie er sich freut und strampelt, dass ich ihm eigentlich gerne Brot in größeren Mengen als nur ein paar Krümel geben würde. Spricht da etwas gegen oder könnte man Brot quasi statt dem Getreidebrei geben? Würde Brot auch selbst backen, falls Salz ein Problem ist. Wahrscheinlich fehlen dann noch Vitamine, die er ja mittags im Kartoffelbrei auch schon nicht hat? Vielleicht haben Sie eine Idee, wie ich ihm diese schmackhaft machen kann? Gläschen mit purem Obst werden verschmäht. An Apfel und Birne am Stück lutscht er wiederum gerne, aber ich traue mich nicht, ihm ganze Stücke davon zu geben (noch kein Zähnchen da). Kann man mit der Beikost so weiter machen? Oder Vollkatastrophe? :-) Danke und liebe Grüße, Ini


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Liebe „ini_1981“, nein das ist keine „Vollkatastrophe“ :). Jedes Kind is(s)t anders, gerne beantworte ich Ihre Fragen. Toll, dass Sie einen Mittagsbrei gefunden haben, der Ihrem Sohn schmeckt. Gegen Milch als Zutat spricht auch bzgl. der Allergieprophylaxe nichts, da haben Sie Recht. Ich würde den Mittagsbrei aber möglichst häufig „milchfrei“ halten. Täglich wäre Milch die ideale Zutat im abendlichen Milch-Getreide-Brei. Versuchen Sie doch nach und nach etwas püriertes Gemüse (selbstgekocht oder aus dem Glas) unter den Kartoffelbrei zu rühren, gerne mit ganz kleinen Mengen beginnen und langsam steigern. Ihre Geduld und Ausdauer zahlen sich aus, da bin ich mir ganz sicher. Bald werden ihm auch andere Gemüsesorten schmecken! Ja gern können Sie auch Fleisch unterrühren (ideal weil sehr cremig und mild sind unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen). Obst als Nachtisch, rundet die Mittagsmahlzeit ab. Es gibt auch Kinder, die man ans Mittagessen locken kann, wenn man sie bei ihrem Forschungsdrang packt. Geben Sie Ihrem Söhnchen ein weiches Löffelchen in die Hand. Bestreichen Sie den Löffel oder ein Fingerchen mit ganz wenig Brei und lassen ihn das Essen selbst erforschen. Geben Sie ihm ruhig immer einen eigenen Löffel in die Hand. Auch wenn er damit zunächst mehr spielt, es weckt seine Neugierde. Wenn Ihr Söhnchen so viel Spaß am Kauen hat, reichen Sie ihm ruhig parallel zum Brei je nach Kaufähigkeit etwas babygerechtes Fingerfood wie sehr weich gedünstete Gemüsestückchen oder auch ungesalzene Beilagen wie Nudeln oder Kartoffeln. Zum Brot: Gerne darf Ihr Sohn schon etwas Brot von Ihrem Teller naschen. Für eine echte Brotmahlzeit ist es jedoch noch zu früh. Brot ist relativ salzhaltig und das ausgiebige Kauen von Brot sehr anstrengend. Da der Hunger groß ist, wäre eine Kombination aus Brei und etwas Brot ideal. Ja das wäre auch eine Idee, ein Brot ohne Salz zu backen. Fragen Sie mal bei Frau Birgit Neumann vom Nachbarforum nach, hier fehlen uns Erfahrungswerte. Zum Milch-Getreide-Brei: Haben Sie schon probiert den Milch-Getreide-Brei selbst zuzubereiten. Kennen sie unsere reinen Bio-Getreidebreie (grüne Packung). Diese Getreideflocken müssen nicht aufgekocht werden, sondern können einfach mit Milch (Muttermilch, Säuglingsmilch oder einer Halbmilch (50% Vollmilch, 50% Wasser inkl. einem Teelöffel Rapsöl) anrühren. Mehr muss in den Brei nicht hinein. Wenn Ihr Sohn Gefallen an Obst und Gemüse findet, könnten Sie den Brei nach Geschmack mit etwas püriertem Obst und Gemüse verfeinern. Vielleicht mag Ihr Schatz es auch lieber, wenn der Brei eine griffige Konsistenz aufweist? Er scheint ja große Freude am Kauen zu haben. Bröseln Sie dazu einfach noch etwas HiPP Babyzwieback oder auch Babykeks unter den Milch-Getreide-Brei. Oder direkt etwas Babyzwieback in Milch einweichen. Zum Obst: Das stimmt, Obst liefert wichtige Vitamine. Probieren Sie es ruhig nach und nach je nach Kaufähigkeit mit etwas weichem, reifem Obst. Ideal für den Start ist die Banane, diese können Sie auch zunächst etwas mit der Gabel zerdrücken. Probieren Sie mal einige Stückchen Birne und Apfel weich zu dünsten und dann abgekühlt als Fingerfood anzubieten. Denn erhitztes Obst ist im Allgemeinen besser bekömmlich als rohe Früchte. Durch die Hitzeeinwirkung, beim Dünsten/Kochen von Obst, werden mögliche allergene Eigenschaften positiv beeinflusst, außerdem wird die Verträglichkeit der Früchte zusätzlich gefördert. Deshalb startet man üblicherweise mit erhitztem Obstmus. Wenn erhitztes Obst gut vertragen wird, eignet sich nach und nach auch rohes Obst, das Sie geschält, püriert oder fein gerieben z.B. im Getreide-Obst-Brei oder wenn es weich und reif ist als Fingerfood anbieten können. Ich hoffe ich habe keine Frage übersehen, wenn doch melden Sie sich noch einmal bei uns. Viel Spaß beim „Geschmäcker“ entdecken! Viele Grüße aus Pfaffenhofen, Annelie Last


Claudi3001

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Hallo! Nein, euer Ernährungsplan ist keine Vollkatastrophe. Allerdings kann man einiges optimieren. Zum Mittagsbrei: Kartoffelbrei pur ist erst einmal super und enthält alle wichtigen Vitamine und Spurenelemente. Allerdings sollte er schon schrittweise auch an Gemüse herangeführt werden. Da er noch sehr jung ist, würde ich es einfach immer wieder anbieten. Einige Babys brauchen bis zu 20 Versuche ehe sie etwas Neues akzeptieren. Friere das Gemüse doch einfach mal in Eiswürfelportionierer ein und gebe dann schrittweise immer etwas mehr zum Kartoffelbrei. Den puren Kartoffelbrei sollte man übrigends nur mit Kochflüssigkeit verdünnen, da Milch die Eisenaufnahme hemmt. Deshalb sollte der komplette Mittagsbrei mit eisenreicher Zugabe (Fleisch, Haferflocken oder Mandelmus) immer milchfrei bleiben! Fleisch würde ich dann erst dazu geben, wenn Gemüse vertragen und gemocht wird. Denn Fleisch ist noch schwerer verdaulich und der Kleine ist ja noch sehr jung. Ihr habt also noch sehr viel Zeit! Zum Milchbrei: Fertige Milchbreie sind wegen des hohen Zuckeranteils nicht empfehlenswert. Besser sind pure Getreidebreiinstantflocken plus Pre oder abgepumter Milch.Da diese Milchen voll vitaminisiert sind, braucht man auch kein Obst zugeben. Dann ist es auch erst einmal einfacher zu verdauen! Für den Getreideobstbrei nimmst du dann die gleichen Instantflocken (z.B. Hafer, Hirse,Dinkel) plus frisches püriertes oder geriebenes Obst, welches mit 7-8 Monaten gut vertragen wird. Aber gehe es ruhig langsam an! Ihr habt noch sooo viel Zeit! Wenn du noch Fragen hast nur los! LG


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