Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Annelie Last:

Kann ich mit einem Jahr sofort auf Vollmilch umstellen?

Annelie Last

 Annelie Last
Diplom Ökotrophologin
Frage: Kann ich mit einem Jahr sofort auf Vollmilch umstellen?

amiro

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Hallo liebes Ernährungsteam Vorab: Ich wohne in Ägypten und habe keinen Zugang zu Nahrungsmitteln von Hipp oder anderen dieser Marken !!! auch ist das Angebot an wirklich frischen Bioprodukten und Obst begrenzt. Mein Sohn ist jetzt ein Jahr alt. Thema Milch: Kann ich sofort auf Vollmilch umstellen oder muss ich das erstmal mit Folgemilch / Wasser mischen? Darf ich Ultrahocherhizte 3,5 % Milch reichen oder muss es eine andere Milch sein? Muss die Milch erwärmt werden oder kann diese auch Kühlschrank - kalt gereicht werden? Wieviel Milch pro Tag? Thema Obst: die Frage hört sich jetzt vieleicht etwas doof an; aber darf ich auch vollreifes Obst reichen, also wenn es eigentlich schon matschig ist aber noch nicht verdorben? ich selber esse nur "festes" Obst. Ab wann darf mit Schale gefüttert werden? Hartes Obst wie Apfel immer kochen und dann in Spalten reichen? Dürfen Kerne wie die bei Kiwi, Feigen, tomatenähnliches Obst gereicht werden? Thema Gemüse: Mir stehen meistens nur Möhren, Erbsen, Bohnen, Brokkoli, Blumenkohl, Rotkohl, Spinat, Tomaten, Gurken zur Verfügung. Reicht das für eine ausgewogene Ernährung? Vor allem lese ich immer wieder das ich blähende Nahrung noch weitgehends vermeiden soll. Muss ich hier auch immer die Schale entfernen? Darf ich Mais und Champingons aus der Dose geben? Thema Fleisch und Fisch: Bisher habe ich immer Huhn und Rind abwechselnd im Brei gereicht. Fisch wie Lachs ist hier sehr teuer und kaum vorhanden, schon gar nicht frisch. Ich hab auf Dorade und Fisch aus dem Roten Meer zurückgegriffen, ist das okay? Technische Fragen: mein Sohn hat bis jetzt immer nur aus der NUK- Flasche getrunken, zeigt aber großes Interesse an Trinkbechern. Nur verschluckt er sich bei jedem Schluck. Wie kann ich ihn da sanft unterstützen das er es schafft ohne probleme aus dem Becher zu trinken? Ich freue mich auf ihre sachkundliche Unterstützung und bedanke mich recht herzlich. Gruß Amiro


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Guten Morgen „amiro“, gerne beantworte ich Ihre vielen Fragen. Fangen wir gleich an... Thema Milch: Als Trinkmilch nach dem 1. Geburtstag können Sie nun gerne Kuhmilch (Vollmilch 3,5%) anbieten. Nein, die Milch müssen Sie nicht verdünnen. Ob Sie H-Milch (= ultrahocherhitzte Milch) oder pasteurisierte Frischmilch nehmen, das ist egal. Lassen Sie Ihren Geschmack entscheiden. Die Milch müssen Sie nicht erwärmen, aber direkt aus dem Kühlschrank könnte die Milch vielleicht zu kalt sein. Ihr Sohn wird Ihnen zeigen, auf welche Art er seine Milch zukünftig trinken mag. Insgesamt wird der Milchbedarf im zweiten Lebensjahr weniger. Er liegt bei etwa 300 ml Milch, am besten auf 2-3 Portionen am Tag verteilt. In diese Empfehlung wird einberechnet: die Trinkmilch, das Müesli, der Milchbrei, der Käse auf dem Brot, ein Joghurt zwischendurch. Auch später auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten. Thema Obst: Obst sollte reif und weich sein, aber nicht matschig und überreif. Testen Sie sich bei den Sorten am besten langsam vor: mit weichen, reifen Birnen und Banane. Beobachten Sie dies einige Tage, klappt das gut, dürfen Sie bei den Sorten weitergehen. Nektarine, Kiwi, Pfirsich, Mango, Kaki, Melone Weintrauben (entkerne und geviertelt) …je nach Jahreszeit und Region. Hartes Obst können Sie zunächst etwas dünsten. Die Kerne von Kiwi, Feige und „Tomaten“ kann Ihr Kleiner mitessen. Thema Gemüse: Diese Vielfalt reicht für eine ausgewogene Ernährung. Mit dem „blähendem“ Gemüse, meinen Sie sicher Lebensmittel wie bestimmte Kohlsorten und Hülsenfrüchte (getrocknete Erbsen, Linsen und Bohnen). Wenn diese Gemüsesorten zu Ihrem gewöhnlichen Familienessen gehören, bieten Sie doch einfach kleine Portionen dieser Speisen an, Ihr Kleiner zeigt Ihnen, wie seine Verdauung schon damit zurechtkommt. Schale muss von Gemüse je nach Sorte meist nicht entfernt werden. Karotten und Kartoffeln würde ich schälen, Tomaten und Paprika sehr kleingeschnitten anbieten. Gibt es kein frisches Gemüse, können Sie auch Tiefkühl-Gemüse (ohne Zusatz an Gewürzen etc.) verwenden. Auch Dosengemüse ist möglich (hier sollte kein Salz zugesetzt sein). Das müssen letztlich Sie als Mutter selbst entscheiden. Thema Fleisch und Fisch: Fisch ist ein wertvolles Lebensmittel, ideal ist fettreicher Seefische zu dem auch der Lachs gehört. Schade, dass der Lachs bei Ihnen so schlecht zubekommen ist. In Deutschland werden zusätzlich Makrelen, Hering oder Kabeljau bzw. Dorsch empfohlen. Fettreiche Seefische sind hochwertig, denn sie enthalten einen hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren. Dorade gehört zu den mittelfetten Fischen und kann selbstverständlich auch gegeben werden. Mit Fischen aus dem roten Meer kenne ich mich nicht aus. Achten Sie darauf, dass der Fisch den Sie zubereiten immer gut durchgegart ist. Auch würde ich aus Sicherheitsgründen Fisch mit möglichst wenigen Gräten verwenden oder auf Filets zurückgreifen, bei denen die Gräten bereits entfernt wurden. Technische Fragen: Üben, üben, üben! Aus einem Becher oder einer Tasse zu trinken verlangt zusätzlich zum richtigen Halten der Tasse eine Anpassung der Mundmotorik. Der Flüssigkeitsstrom kann nicht mehr durch vermehrtes oder vermindertes Saugen kontrolliert werden. Die Flüssigkeit rinnt in den Mund und wird in Portionen geschluckt. Gehen Sie das in Ruhe und behutsam an. Vielleicht starten Sie erst einmal mit den Getränken und machen dann bei der Milch weiter. So, ich hoffe ich habe keine Frage übersehen. Viele Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende, Annelie Last


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