Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Veronika Klinkenberg:

Kann ich meinem Kind auch alle beide Brüste zum Stillen anbieten?

Veronika Klinkenberg

 Veronika Klinkenberg
Ernährungsberaterin
Frage: Kann ich meinem Kind auch alle beide Brüste zum Stillen anbieten?

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Liebe Frau Klinkenberg, könnten Sie mir bitte sagen, ob bei einer Stillmahlzeit jeweils nur eine Brust gegeben wird (laut unserer Kinderärztin) oder ggf. beide Brüste, bis eben das Baby satt ist? Mein Kleiner bekommt täglich drei Stillmahlzeiten, zwei davon an beiden Seiten. Laut unserer Ärztin sollte er aber nur max. drei (Brüste) am Tag bekommen, damit komme ich aber überhaupt nicht hin. Manchmal ist mein Kleiner nach einer Brust noch immer hungrig. Unsere KÄ hat mir auch geraten, dass ich abends nur stillen, und keinen Milch-Getreide-Brei geben soll, da mein Kleiner (nächste Woche wird er 10. Monate alt, hat 72 cm und 9,250 kg) zu dick sei und er keinen Milch-Getreide-Brei brauche. Als ich ihr allerdings berichtete, dass er in der Nacht bereits ca. 5-6 Stunden nach dem Stillen wieder aufwacht und hungrig ist, meinte sie ich solle mit Folgemilch zufüttern, aber keinen Brei geben. Er würde wach werden, weil er ja letztendlich nur Milch getrunken hatte und da sei es klar, dass er wieder hungrig ist. Was ich allerdings dabei nicht verstehe, Folgemilch ist ja auch "nur" Milch und sättigt nicht viel mehr als Muttermilch, oder? Was meinen Sie dazu? Ist mein Kleiner wirklich zu dick um abends einen Milch-Getreide-Brei zu bekommen? Soll ich ihn wie von der Ärztin geraten abends mit Folgemilch zufüttern, damit er durchschläft? Soll ich ihm dann erst die Folgemilch geben, und dann ggf. noch stillen? Bisher habe ich es noch nicht geschafft, ihm Folgemilch zu geben, da er nach dem ersten Löffel den Kopf wegdreht und es ihm sichtlich überhaupt nicht schmeckt... Neben den drei Stillmahlzeiten bekommt mein Kleiner noch mittags ca. 250-270 g Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei, und nachmittags 150 - 200 g Obst-Getreide-Brei (mit nur zwei Teelöffeln Getreide) und einen Babyjoghurt (nach anraten der Kinderärztin). Ist das zu viel? Alle sagen, mein Kleiner sei dick, doch ich habe nicht das Gefühl, dass ich ihn vollstopfe. Was mache ich falsch?? Vielen vielen Dank für Ihre Hilfe! Liebe Grüsse


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Hallo, es freut mich, dass Sie sich mit Ihren Fragen vertrauensvoll an mich wenden. Offensichtlich sind Sie in großer Sorge, dass Ihr Söhnchen zu viel an Gewicht zugenommen hat. Leider weiß ich nicht, wie sich Größe und Gewicht Ihres Kindes seit der Geburt entwickelt haben. So ist es mir nicht möglich Konkretes zur Gewichtsentwicklung zu sagen. Aus meiner Erfahrung weiß ich aber, dass die Entwicklung nicht immer lehrbuchmäßig und linear verläuft, sondern Sprünge vorkommen können. Was die Ernährung anbelangt, möchte ich Sie aber auf alle Fälle beruhigen. Hier sieht es recht gut aus. Eine Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Mahlzeit als Hauptmahlzeit und zwei Zwischenmahlzeiten in Form eines Getreide-Obst-Breies und eines Joghurtgläschens sind in Ordnung und führen meiner Meinung nach nicht dazu, dass das Gewicht „aus dem Ruder läuft“. Da Ihr kleiner Schatz gerade was die Mittagsmahlzeit anbelangt recht ordentlich isst, würden normalerweise zwei Milchmahlzeiten ausreichen. Und genau da sehe ich einen Vorteil im Abendbrei. In diesem Alter wird eine ausreichende Sättigung vorwiegend über feste Nahrung bewerkstelligt, so sehe ich das mit dem Milchbrei abends etwas anders. Alle HiPP Milchbreie unterliegen einem strengen ernährungswissenschaftlichen Konzept, decken die Nährstoffbedürfnisse eines Kindes optimal und stellen gut verwertbare Nährstoffe zur Verfügung. Sie beinhalten keinen unnötigen Zucker, bzw. unnötige Energien. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr Kleiner durch einen Milchbrei abends gut gesättigt wird und Sie dann nur noch morgens eine Stillmahlzeit bräuchten. Zwei „milchhaltige“ Mahlzeiten, die Portion Milch morgens und der Milchbrei abends wären meiner Meinung nach ideal. Ich sehe keine Bedenken, warum Sie nicht ausprobieren sollten, ob dieses Ziel erreichbar ist. Zu Ihrer Stillfrage: aus meiner Erfahrung weiß ich, dass es manchmal vorkommen kann, dass Babys nur eine Brust bevorzugen. In der Regel wird ein Kind aber an beiden Brüsten angelegt. So kann es von der unterschiedlichen Zusammensetzung profitieren - die Milch ändert sich nämlich während der Stillmahlzeit. Ich sehe keinen Grund, warum Sie nicht an beiden Seiten anlegen sollten. Kann es sein, dass Ihr kleiner Schatz zu den etwas „gemütlicheren“ Babys zählt und sich noch nicht so aktiv bewegt? Bald wird er immer mobiler und reger werden, das ist eine Zeit in der sich Baby´s dann strecken und sich der „Babyspeck“ in der Regel verliert. Sonnige Grüße aus Pfaffenhofen Veronika Klinkenberg


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