Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Fragen zur Ernährung 1jähriges Kind

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Fragen zur Ernährung 1jähriges Kind

Lary89

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Guten Tag, im Bezug auf die Ernährung meiner fast 12 monaten alten Tochter bin ich noch sehr unsicher, was sie bestimmt in meinen Fragen bemerken werden. Momentan sieht der „Essensplan“ wie folgt aus: -früh: stillen -vormittag: Brot oder Semmel mit Butter oder Zwieback oder Hipp Gläschen (z.B. Früchte Duett) -mittags: zerdrückte Kartoffeln mit Broccoli oder Hipp Gläschen nachmittags: grob pürierter Apfel-Bananenbrei mit Dinkel-oder Haferflocken od.Babykeks abends: Hipp Milchbrei oder Butterbrot und Bananenstücke Zum Trinken gibt’s Babywasser und mittags gemischt mit Baby-Apfelsaft. Hierzu meine Fragen: 1. Bis zu welchem Alter ist es nötig Babywasser zu geben? Laut Wasseranalyse ist unser Wasser in Ordnung abgesehen vom Nitratgehalt. Dieser liegt bei 10,6 mg. Bis zu 50 sei wohl für Erwachsene in Ordnung, aber für Kinder bis 10 mg. Ich habe auch schon gelesen dass sich durch das Abkochen der Nitratgehalt erhört. Ist das richtig? 2. Ich trau mir fast nichts selbstgekochtes zu geben, weil ich nie weiß ob ich dann den Eiweiß (1 gr pro Kg?) oder Salzgehalt (1 gr?) übersteige. Dazu müsste man ja bei jedem Lebensmittel neu berechnen. Ist das so streng nötig? 3. Wenn ich meiner Tochter Stücke gebe (Obst etc) dann nimmt sie diese immer auf einmal im Mund (ohne abbeißen,obwohl sie schon 8 Zähne hat) und dann immer alle Stücke auf einmal. Sie stopft also und würgt dann dementsprechend. Deshalb muss ich ihr alles ganz klein machen und immer eins nach dem anderen geben, also nie alles auf einen Teller und dann hinstellen. Kann man das ihr irgendwie beibringen oder lernt sie das von selber? 4. Beim Brot isst meine Tochter am liebsten die Rinde (davon beisst sie komischerweise ab). Jetzt lese ich überall dass man diese vorher entfernen soll. Stimmt das? Dankende Grüße


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Liebe „Lary89“, bitte machen Sie sich nicht zu viele Gedanken. Gehen Sie mit Freude ans Essen. Zeigen Sie Ihrer Kleinen die wunderbare Vielfalt unserer Lebensmittel. Da gibt es so viele Geschmäcker, Konsistenzen, Farben, Gerüche, Esstechniken, Bräuche etc. zu entdecken. Das macht Ihrem Mädchen bestimmt Spaß gemeinsam mit Mama auf Entdeckungsreise zu gehen. Zu 1.) Als Durstlöscher können Sie einfach Leitungswasser verwenden. Deutschland hat üblicherweise eine vorzügliche, streng kontrollierte, öffentliche Trinkwasserversorgung. Frisches Leitungswasser kann üblicherweise überall ohne Bedenken getrunken und genutzt werden, auch für Säuglinge. Leitungswasser als Getränk schon muss ab dem Beikostalter nicht mehr abgekocht werden. Es sollte nur so lange aus der Leitung ablaufen, bis kaltes Wasser aus der Leitung fließt. Wichtig ist es, darauf zu achten, dass kein Trinkwasser aus Bleileitungen verwendet wird und Wasser aus einem Hausbrunnen nur nach Prüfung der Eignung. Die Trinkwasserverordnung legt u.a. bei Nitrat Obergrenzen fest. Erlaubt sind im Trinkwasser gesetzlich 50 mg Nitrat pro Liter. Wasser mit Nitrat bis zu diesem Gehalt ist auch für Säuglinge unbedenklich. Sie brauchen sich also keine Sorgen um Ihre Grenzwerte von Nitrat zu machen. Zu 2) Sehen Sie das Essen nicht so streng wissenschaftlich, das ist überhaupt nicht angebracht. Gerade jetzt im Kleinkindalter kann Ihre Tochter auch das bekommen, was es sonst in der Familie gibt. Das Essen für Ihre Tochter sollte halt nur „einigermaßen“ kindgerecht sein, d.h. möglichst nicht stark gesalzen und wenig gewürzt, nicht scharf, frittiert und fettig. Aber Salz- oder Eiweißgehalte auszurechen, das ist nicht notwendig. Machen Sie es weder für sich noch für Ihre Kleine so kompliziert. Ein allgemeiner Plan/eine Richtlinie fürs Kleinkindalter könnte grob so aussehen: Morgens: Milch + Brot oder Müesli Vormittags: Obst, Gemüse + Knabberei, nur Knabberei, nur Gemüse, Obst oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Mittags: Gemüse, Beilage und 2-3 mal Fleisch und einmal Fisch Nachmittags: nach Bedarf etwas Obst, Gemüse + Knabberei oder Getreide-Obst-Brei, hin und wieder ein kleiner Joghurt Abends: Milchbrei mit Obst/Gemüse, Brot + Käse plus Gemüsesticks, Milch, Müesli Zwischendurch Getränke wie Wasser oder Tee ganz nach Bedarf. Es steht Ihnen jederzeit frei die Mahlzeiten untereinander auszutauschen. So ein Plan ist eine gute Richtschnur, damit ist ein Kind gut versorgt. Sie müssen dabei nicht jeden Tag haarklein die einzelnen Positionen oder Mengen einhalten oder ausrechnen. Das gleicht sich erfahrungsgemäß alles über die Woche automatisch aus. Kinder wissen selbst ziemlich genau, was sie brauchen. Was ist ansonsten ganz allgemein noch nicht geeignet? Meiden sollten sie den Verzehr von rohem Hackfleisch bzw. Hackepeter, Rohwurst, Rohsalami, Teewurst…, Rohmilch und Rohmilchkäse, rohem Fisch (z. B. Sushi) und bestimmten Fischereierzeugnissen (z. B. Räucherlachs und Graved Lachs) sowie rohen Meerestieren (z. B. rohe Austern). Vorsicht ist bei kleinen, harten Lebensmitteln wie Johannisbeeren, Nüssen oder Saaten, wie Sonnenblumen- oder Kürbiskernen geboten. Sie können beim Verschlucken leicht in die Luftröhre gelangen. Hier haben wir das Wichtigste zusammengefasst: ( https://www.hipp.de/kinder/ratgeber/wissenswertes-zu-ernaehrung-im-kleinkindalter/essen-was-ist-nicht-geeignet/ ) Zu 3.) Ihre Kleine kann nur lernen, was Sie „tun“ und somit erfahren darf. Geben Sie ihr also die Gelegenheit das Essen von Portionen selbst zu erforschen und zu erlernen. Grundsätzlich gibt es immer 2 Arten zu lernen. Einmal wie eben gerade beschrieben durch eigenen Versuch und Irrtum, und zum anderen durch Nachahmen. Und da kommen Sie als Mutter ins Spiel. Sie sind das größte Vorbild für Ihre Tochter. Sie wird Mama in allem Nachahmen, auch beim Essen. Machen Sie es ihr also einfach vor, wie es geht am Tisch „gesittet“ zu essen bzw. ganz allgemein mit dem Essen umzugehen. Und leben Sie Ihrem Mädchen Freude beim Essen vor. Zu 4.) Die Rinde kann auch am Brot dran bleiben. Jedoch „nur Rinde“ würde ich nicht geben. Bei der dunklen Rinde entstehen beim Backen Stoffe, die nicht immer erwünscht sind. Im normalen Rahmen, ist das gar kein Thema. Nur wenn halt ausschließlich über große Menge nur die Rinde verzehrt wird, ist das für Kinder nicht ratsam. Auch hier können Sie Ihrem Mädchen helfen und es lehren, dass es beides gibt, das Innere vom Brot und die Rinde. Herzlicher Gruß Doris Plath


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