Selina1985
Hallo Frau Klinkenberg, Ich bräuchte wieder einmal Ihren Rat. Meine Tochter ist 7 Monate alt und ich tue mich persönlich schwer mit Beikost. Man wird von allen Seiten bequatscht und in jedem Buch steht immer was anderes drin. Ich bin sehr verunsichert. Hätten Sie einen Rat oder ein Beikostplan?? Ich hätte noch ein paar Fragen: Meine Tochter ist jetzt bei Kürbis-Kartoffel-Rind. Wie schon mal geschrieben isst sie hier von nur wenig. Es soll ja auch immer ne andere Gemüsesorte dazu kommen. Wie mach ich das jetzt. Muss sie jeden Tag Fleisch essen?? Wie mische ich die Gläschen?? z.B. Wieviel nur vom Fleisch?? Wieviel nur vom Gemüse?? Wieviel Löffel Rapsöl??? Oder wieviel Hafer?? Sollte ich immer eine neue Gemüsesorte nehmen?? Ich habe auch gelesen, dass man Apfelsaft dazugeben sollte wegen Eisenaufnahme. Gibst von Hipp pure Hafer-oder Reisflocken?? Darf ich auch einmal die woche Fisch-Gemüse-Gläschen geben?? Ach ich weiß gar nicht wie es machen soll. Ich bin verzweifelt und hoffe auf ihre Hilfe. LG Selina
Veronika Klinkenberg
Liebe Selina, es freut mich, dass Sie sich wieder an mich wenden. Sie haben Recht, die Informationsflut ist wirklich riesig, auch gibt es immer wieder einmal Änderungen in den Empfehlungen. Das Wichtigste ist, dass Sie ein sicheres Gefühl und Gespür für Ihr Töchterchen entwickeln, die Zeichen und Bedürfnisse der Kleinen berücksichtigen und Schritt für Schritt die reine Milchernährung durch eine ausgewogene, abwechslungsreiche Beikost ergänzen. Da können Sie nicht zu viel verkehrt machen und finden sicher den richtigen Weg. Gerne helfe ich Ihnen noch sicherer zu werden. Am Anfang ist alles neu. Der Löffel, der Geschmack und die Konsistenz eines Breies. An all das muss sich Ihre Kleine gewöhnen. Wie Sie letztens geschrieben haben hat das anfangs gut geklappt, auch wenn die Mengen noch nie sehr groß waren. Haben Sie keine Angst, wenn das Löffeln im Moment nicht mehr so gut funktioniert, kleine Rückschritte sind immer drin. Wichtig ist, dass Sie vertrauensvoll Ruhe bewahren und sich nicht beirren lassen oder unsicher werden. Grund zum Verzweifeln gibt es nicht. Bleiben Sie ruhig und gelassen am Ball. Versuchen Sie heraus zu finden, mit welchem Brei Ihr Spatz nach Ihren Beobachtungen am besten zurechtkommt. Ist es ein reiner Gemüsebrei oder schon das Menü von dem Sie schreiben. Bauen Sie auf diesem Brei auf. Mischen Sie weitere Gemüse erst in kleinen Mengen unter die gewohnte, beliebte Mahlzeit, so dass Ihre Kleine es kaum merkt. Klappt das gut, dürfen Sie die Menge immer mehr erhöhen. Genauso können Sie dann bei den Menüs vorgehen. Immer erst das Neue mit dem Gewohnten mischen. Tasten Sie sich vorsichtig weiter und bauen den Speiseplan in kleinen Schritten immer weiter aus. Jedes Baby ist ein eigenes Persönchen und verhält sich ganz individuell. So gibt es Kinder, die sich mit größter Begeisterung auf alles Neue stürzen und andere wiederum, die erst einmal ganz vorsichtig sind. Vorsichtige Babys müssen alles Neue erst kennen lernen und Vertrauen dazu aufbauen. Aus der Praxis weiß ich, dass Lebensmittel manchmal bis zu 10-12x angeboten werden müssen, bis ein Baby diese akzeptiert. Es gibt keine zeitliche Vorgabe und kein Muss. Sie dürfen problemlos die Gemüsegläschen miteinander mischen. Wenn Sie ein Menü zusammenstellen möchten, nehmen Sie am besten ein halbes Gläschen Gemüse und mischen eine kleine Menge aus unserem Fleischgläschen dazu. Da dürfen Sie löffelweise anfangen und das einschleichend steigern. Manche Zwerge müssen sich nämlich auch an den Geschmack von Fleisch gewöhnen. Ein ausgewogenes Menü wäre dann ein halbes bis ein Drittel Gemüsegläschen und ein halbes Fleischgläschen. Fleisch ist ein wertvoller Eisenlieferant, denn es enthält Eisen, das der menschliche Körper am besten verwerten kann. Idealerweise sollte möglichst regelmäßig ein fleischhaltiges Menü gegeben werden. Als Vorschlag 5-6 mal die Woche ein fleischhaltiges Menü, 1 mal mit Fisch und 1 mal Vegetarisch. Alle HiPP Gemüsegläschen außer die 125g-Einstiegsgläschen (Reine Früh-Karotte, Reiner Kürbis, Reine Pastinake) enthalten hochwertiges Rapsöl. Sie müssen nicht zusätzlich Öl zugeben. Außer es handelt sich bei Ihrem Mädchen um ein Baby, das an Gewicht zulegen darf, dann spricht nichts gegen ein zusätzliches Teelöffelchen Öl. Im zunehmenden Beikostalter ist es sinnvoll ein Kind mit mehreren Sorten vertraut zu machen, dass es nach und nach den unterschiedlichen Geschmack und die Vielfalt unserer Lebensmittel kennen- und akzeptieren lernt. Das ist die beste Voraussetzung für gutes Ernährungsverhalten bis ins Erwachsenenalter. Gehen Sie hier aber nach Ihrer Maus, wie gesagt manche Babys brauchen ihre Zeit, bis sie zu den verschiedenen Geschmäckern Vertrauen aufbauen. Sie dürfen in die Gemüsegläschen eine kleine Menge Hafer hineingeben, wenn Sie ein vegetarisches Menü zubereiten möchten. Gerne gebe ich Ihnen ein Rezept für einen selbst zubereiteten vegetarischen Mittagsbrei: 100g Gemüse und 50g Kartoffel miteinander kochen, 10g Haferflocken zufügen, 30g Obstmus oder Fruchtsaft zugeben und pürieren. Zum Schluss mit 2 Teelöffel (8g) Öl anreichern. Der Zusatz von Obstsaft oder Obstmus ist gerade bei den vegetarischen Menüs notwendig, da das Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln wie z.B. Hafer oder Hirse nicht so gut aufgenommen werden kann wie das aus Fleisch. Geben Sie ein fleischhaltiges Menü, ist es nicht zwingend notwendig Obst zu zu fügen oder als Nachtisch zu füttern. Sie können es gerne aber trotzdem machen, denn das Vitamin C fördert grundsätzlich die Eisenverwertung. Pure Reis- und Hirseflocken gibt es bei HiPP unter dem Sortiment „Bio-Getreide-Breie“. Haferflocken haben wir nicht. Konzentrieren Sie sich vorerst auf die Mittagsmahlzeit und nehmen das Obst als Nachtisch dazu. Als zweite Mahlzeit kann dann der Abendbrei oder in diesem Alter auch der Getreide-Obst-Brei folgen. Den Abschluss bildet dann die dritte Brei-Mahlzeit. Einen beispielhaften Ernährungsplan finden Sie unter diesem Link: http://www.hipp.de/index.php?id=180. Bei Fragen dazu bin ich gerne wieder für Sie da. Übrigens gibt es zwei sehr einfache hilfreiche Broschüren: „Empfehlung für die Ernährung von Säuglingen“ (fke = Forschungsinstitut für Kinderernährung) und „Ernährung von Säuglingen“ (www.aid-medienshop.de) Lassen Sie den Mut nicht sinken, Ihr kleiner Schatz wird das alles lernen Ein schönes Adventswochenende Veronika Klinkenberg
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