Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Essen verweigern / Suppe in Schnabeltasse

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Essen verweigern / Suppe in Schnabeltasse

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Guten Tag Unsere Tochter 12 Monate verweigert seit Beginn das Essen. Sie wird noch voll gestillt, laut KIA sind die Blutwerre top und auch andonstrn gedeiht sie gut. Er meint wir sollen es gelassen sehen es kommt schon. Auf Essen Brei und fest reagiert sie wie folgt: - Kopf wegdrehen, Kopfschütteln oder sogar weinen - Zum Teil probiert sie Essen, dann sammelt sie es im Mund oder holt es wieder raus Sie spiel Essen: Führt Löffel vom Teller zum Mund - isst aber nicht - Wenn etwas in Mund kommt, auch flüssiger Brei würgt und erbricht sie - Sie ist uns bereits einmal fast erstickt und wir konnten sie nur mit viel Mühe zurückholen. Ablauf 4-5 Mahlzeiten werden am Tag angeboten. Sie bekommt Teller und Löffel und darf selber "essen" und "spielen". Mit einem weiteren Löffel bekommt sie von meinem Teller mein Essen angeboten. In der Krippe erhält sie nun Suppe (aus der Kantine) in der Schnabeltasse. Ich bin froh dass sie immerhin so einwenig probiert, jedoch Frage ich mich, ob das sinnvoll ist? Kann ein medizinisches Problem dahinter stecken (würgen / erbrechen)? Ist es psychisch? Sie hat letztens erbrochen, nur weil sie einewenig mit dem Löffel an den Mund bekommen hat! Es war kein Essen im Mund. Ansonsten wird sie noch voll gestillt. Für Ihre Hilfe und Antwort danke ich Ihnen herzlichst. Freundliche Grüsse


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Liebe „memuell“, zunächst einmal, Ihrem Kinderarzt ist die Situation bekannt. Und es ist doch beruhigend zu wissen, dass Ihr Kinderarzt die Entwicklung Ihres Mädchens trotz allem als „normal“ einstuft und Ihre Tochter sich prima entwickelt und gedeiht. Sicherlich ist es nicht das „Ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Aber manche Kinder sind einfach Spätzünder und brauchen eine Weile bis sie wie selbstverständlich neben der Milch auch feste Beikost akzeptieren. Da lässt sich letztlich nichts erzwingen. Ich gehe einmal davon aus, dass organisch nichts vorliegt und der Mundraum und Schluckvorgang ok sind. Das müsste im Zweifel jedoch Ihr Arzt abklären. Manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Manchmal ist irgendetwas beim Essen vorgefallen: das Essen war zu warm oder zu kalt, das Baby hat sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…Dann gibt es da was, das das Baby negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis das Kleine diese Erfahrung vergessen hat. Sie schreiben, Ihre Tochter ist Ihnen einmal fast erstickt. Ich denke, dieser Vorfall steckt Ihnen beiden noch in den Knochen. Ihre Kleine ist äußerst vorsichtig und skeptisch und Sie als Mama bestimmt auch nicht freu und fröhlich bei der Gabe fester Kost vorbei. Ich kann mir vorstellen, dass bei Ihrer Kleinen zudem der Würgereflex noch besonders empfindsam ist. Das kennen Sie bestimmt, wenn ein Spatel bei einer ärztlichen Untersuchung in den Mund gelegt wird, dass wir dann automatisch würgen. Manche Babys sind hier sehr sensibel. Ein kleines Stückchen Brei bzw. etwas Druck im hinteren Rachen kann schon den Würgereflex auslösen. Lassen Sie Ihr Mädchen beim Essen aber auf keinen Fall unbeaufsichtigt, damit Sie weiterhin beobachten können, wie sie mit der Nahrung umgeht. Nichtsdestotrotz ist es ganz wichtig, dass Sie als Mama wieder sicher werden und diese Sicherheit beim Füttern und Essen ausstrahlen. Das wird sich dann wiederum auf Ihr Mädchen auswirken. Ihre Kleine hat feinste Antennen und spürt wenn Mama unsicher und nicht 100pro hinter etwas steht. Sie machen es genau richtig, wenn Sie Ihrem kleinen Liebling immer wieder zwanglos feste Kost anbieten. Bieten Sie neben Brei auch weiterhin fingerfood wie weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen (alles ungewürzt) , auch wenn sie damit zunächst nichts anzufangen weiß. Das Kennenlernen neuer Geschmäcker über die Schnabeltasse ist schon ok. Lassen Sie Ihre Tochter mit allem experimentieren. Sei es „nur“ der Löffel oder das Essen durch Anfassen oder „nur“ in den Mund nehmen... Alles ganz spielerisch. Versuchen Sie mal eine Weile Ihre Mädchen allein damit umgehen zu lassen, ohne sie groß zu lenken oder zu führen. Das mag mühselig sein und viel Geduld erfordern, aber es ist oft mit Erfolg gekrönt, wenn Kinder etwas allein ausprobieren dürfen und ihre eigenen Erfahrungen machen, ohne dass Sie als Eltern zu arg nachhelfen. Es geht dabei nicht ums satt werden, sondern erst mal ums Freundschaft schließen. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, kann oft für Entspannung sorgen. Wichtig ist außerdem, dass Sie Ihr Mädchen immer mit an den gemeinsamen Essenstisch nehmen, so dass es Mama und die Familie beim Essen beobachten kann. Kinder lernen durch Nachahmen. Versprühen Sie Freude, nehmen Sie Ihren Schatz mit an den gemeinsamen Esstisch. Freude ist der beste Appetitbringer. Also nicht ängstlich daneben sitzen. Achten Sie auch darauf, dass der Abstand Mittagessen und vorherige Mahlzeit ausreichend lang ist und so der Hunger groß genug ausfällt. Der Hunger kann hier auch ein lieber Helfer sein. Wenn sich die Situation zu sehr gefestigt hat und verfahren ist, dann kann es sinnvoll sein auch von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind, sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch auf dieser Seite vom Bundesministerium für Gesundheit zum Thema „Essstörung“ gibt es weitere Infos: ( http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/essstoerung/beratung.html ) Ich drück Ihnen die Daumen, dass sich die Situation am Esstisch entspannt und Ihr Mädchen von sich aus Vertrauen in die neue Art des Essens findet. Herzlicher Gruß Doris Plath


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