Hallo Frau Klingenberg,
Schön, dass es sie gibt. Lese jetzt seit Tagen durch Ihr Forum, und habe schon den ein oder anderen Tipp mitgenommen - individuelle Fragen bleiben aber noch.
Gerne würde ich wissen ob der folgenden Essensplan meiner beiden Söhne so in Ordnung ist.
Die beiden sind Extremfrühchen SSW 26+3, jetzt 11 Monate (unkorrigiert 14 Monate) - wiegen 8 und 8,5 kg und sind Ca. 80 cm groß.
Unser Plan sieht wie folgt aus:
7:00 (Aufstehzeit) 150-200ml Beba Ha Pre
10:00 150-200ml Beba Ha Pre (und mal ein paar Stückchen Brot oder Brötchen, aber nicht als Mahlzeit ausreichend)
12:00 Mittagsbrei immer noch ab 6. Monat (8. Monat wird auch nach mehrmaligen versuchen leider erbrochen ) , seit kurzem versuche ich etwas Familienkost, mal eine Nudel, Kartoffelstück, Gemüsesticks - kauen beide darauf herum, teilweise würgen sie auch - mit richtigem Essen hat es noch nichts zu tun.
Danach wird 2-3 Stunden Mittagsschlaf gemacht
15:00 GOB immer noch ab 4. Monat - andere werden nicht gegessen - inzwischen auch mal ein paar Stückchen Bananen oder geriebener Apfel - mögen sie ganz gerne.
17:00 Eine Reiswaffel oder Hirsekringel
18:00 200g Milchbrei
Um 19:00 gehen die beiden dann ins Bett und haben bis vor 4 Wochen auch durchgeschlafen. Leider kommen sie seither wieder einmal die Nacht zu den unterschiedlichsten Zeiten ( zumindest immer einer von beiden, manchmal auch beide). Trinken dann Ca. 200ml Beba Ha Pre.
Bisher trinken sie zusätzlich nur Wasser - Tee mögen sie nicht besonders - aber davon auch nur geringe Mengen, Ca. 30 - 50ml proTag und das auch nur aus dem Babynukel - mit den Trinklernflaschen wird zum Großteil nur gespielt.
Jetzt zu meinen Fragen:
1. Bekommen die beiden durch die zusätzliche Nacht Flasche zu viel Milch?
2. Wie kann ich die 10:00 Flasche am besten ersetzen, so lange das Brottessen noch nicht richtig klappt?
3. Wäre eventuell ein Müsli etwas? Wenn ja - sollte dieses mit Wasser oder Pre Milch angerührt werden? - Auf Kuhmilch sollen wir laut Kinderarzt bis zum 1. Jahr verzichten.
4. Welchen Brotaufstrich kann man verwenden, wenn Kuhmilch tabu ist?Bei Zusatzstoffen oder Gewürzen hätte ich auch kein gutes Gefühl, oder bin ich hier zu vorsichtig?
5. Werden die beiden nicht mehr satt, weil sie nun Nachts wieder eine Flasche brauchen? Eventuell weil die Brei nicht ihrem Monat entsprechen oder sie immer noch Pre Milch bekommen.
7. Sollte der Milchbrei am Abend auch durch Brot ersetzt werden und dazu zusätzlich eine Flasche Pre Milch?
8. Sollten wir die Pre Milch durch 1er 2er oder 3er Milch ersetzen - lese ganz oft das Kinder in diesem Alter Folgemilch bekommen. Wusste aber nie wann und ob ich umstellen muss.
9. Durch was kann der GOB am Nachmittag ersetzt werden - reicht pures Obst aus?
Viele Fragen - große Verunsicherung.
Mein Umfeld meint ich müsste nicht so vorsichtig sein, was die Ernährung angeht - einfach kochen und mitessen lassen , oder ein Stück Wurst in die Hand etc. - aber mir fällt diese Lockerheit schwer - und weiß nicht ob ich meinen Kindern damit schade. Man will es einfach richtig machen, aber was ist schon das Richtige.
Vielen lieben Dank im Voraus für Ihre Hilfe. Das Thema bereitet mir inzwischen doch Kopfzerbrechen und ich kann mir, so wie es gerade aussieht, gar nicht vorstellen, dass wir in naher Zukunft alle gemeinsam am Tisch Familienessen zu uns nehmen werden.
Liebe Grüße,
Corgie
von
Corgie
am 18.01.2016, 22:33
Antwort auf:
Ernährungsplan 11 Monate in Ordnung?
Liebe Corgie,
ich kann gut verstehen, dass Sie bei Ihren Söhnen besonders vorsichtig sind. Das ist ganz verständlich nach der anfänglichen Zeit voller Sorgen, die eine Frühgeburt mit sich bringt.
Gerne helfe ich Ihnen weiter und gehe gleich auf Ihre Fragen ein:
1. Bekommen die beiden durch die zusätzliche Nacht Flasche zu viel Milch?
Ihren beiden Jungen reichen 400-500mL Milch inklusive g Milchbrei am Tag aus, um Ihren Bedarf zu decken. Sehen Sie das als Ziel, das Sie ansteuern. Wenn es im Moment noch etwas mehr Milch gibt, dann ist das nicht „schlimm“.
2. Wie kann ich die 10:00 Flasche am besten ersetzen, so lange das Brottessen noch nicht richtig klappt?
Am Vormittag können Sie als Zwischenmahlzeit, wie am Nachmittag, einen Getreide-Obst-Brei oder etwas zum Knabbern (Babykeks, Reiswaffel, Hirsekringel, Babyzwieback) plus Obst in Form von Brei oder in kleinen weichen Stückchen geben. Probieren Sie doch mal einen Brei aus HiPP Baby Zwieback und Obstbrei aus. Dieser ist schön „griffig“ und kann ein guter Übergang zum Brot sein.
3. Wäre eventuell ein Müsli etwas? Wenn ja - sollte dieses mit Wasser oder Pre Milch angerührt werden? - Auf Kuhmilch sollen wir laut Kinderarzt bis zum 1. Jahr verzichten.
Ein Müesli mit Milchnahrung angerührt wäre ein gutes Frühstück, das Sie anbieten können, wenn die Milch allein nach dem Aufstehen Ihren Kleinen nicht mehr ausreicht. Auch können Sie dann ein Brot plus eine Milchnahrung anbieten oder die Brotstückchen zunächst in der Milch einweichen.
4. Welchen Brotaufstrich kann man verwenden, wenn Kuhmilch tabu ist? Bei Zusatzstoffen oder Gewürzen hätte ich auch kein gutes Gefühl, oder bin ich hier zu vorsichtig?
Da bin ich ganz Ihrer Meinung. Der Brotbelag muss am Anfang gar nicht kompliziert sein. Brote können sogar schlicht „pur“ gereicht werden.
Ein idealer kindgerechter Brotaufstrich sind auch unsere HiPP Bio-Fleischzubereitungen, die Sie evtl. mit frischen Kräutern verfeinern können. HiPP Fleischzubereitungen bestehen aus hochwertigem Fleisch, sind strengstens kontrolliert und enthalten kein Salz. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber Wurst, die im normalen Handel gekauft wird. Denn die enthält in der Regel mehr Salz als für das Kind empfohlen wird und andere Stoffe, die in der Säuglingsernährung unerwünscht sind.
Als „Marmeladenalternative“ sind unsere Fruchtgläschen sehr beliebt.
5. Werden die beiden nicht mehr satt, weil sie nun Nachts wieder eine Flasche brauchen? Eventuell weil die Brei nicht ihrem Monat entsprechen oder sie immer noch Pre Milch bekommen.
Das ist schwer zu sagen. Auch kommende Zähnchen oder ein Entwicklungsschub können der Grund für das nächtliche Aufwachen sein. Gehen Sie dann ganz nach den Bedürfnissen Ihrer Kleinen.
Jedes Essen bzw. neue Beschaffenheit ist für Babys gewöhnungsbedürftig. Manche Kinder brauchen für die Umstellung auf die stückige Kost einige Zeit. Nicht jedes Kind macht hier die gleichen Entwicklungsschritte. Geben Sie Ihren kleinen Lieblingen ruhig die Zeit, die sie dafür brauchen.
Ihre Söhne werden bis dahin auch mit den Gläschen nach dem 4. Monat und ab dem 6. Monat mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt, die sie zu einem gesunden Wachstum benötigt. Wenn die Menge nicht reicht, dürfen Sie ohne Bedenken mehr davon anbieten.
Die Gläschchen ab dem 8. Monat unterscheiden sich zu den jüngeren hauptsächlich in der Stückigkeit und der Portionsgröße.
Damit Ihre Jungen sich an die stückige Kost gewöhnen kann, mischen Sie weiterhin löffelweise stückige Nahrung unter den pürierten Brei. Wenn das gut klappt, können sie die Menge nach und nach steigern. Oder zerdrücken Sie die Stückchen vorher mit der Gabel. Nehmen Ihre Kleinen den Brei so an, können Sie dann immer mehr Stückchen belassen.
Auf diese Weise gelingt es gewiss im Laufe der Zeit Ihre Kleinen an die Stückchen zu gewöhnen.
7. Sollte der Milchbrei am Abend auch durch Brot ersetzt werden und dazu zusätzlich eine Flasche Pre Milch?
Ihre Kleinen sind auch im zweiten Lebensjahr mit einem Milchbrei am Abend bestens versorgt. Gehen Sie da nach Ihrem Gefühl. Kommen Ihre beiden besser mit dem Kauen zurecht können Sie auch gerne auf eine Brotzeit mit Milch übergehen.
8. Sollten wir die Pre Milch durch 1er 2er oder 3er Milch ersetzen - lese ganz oft das Kinder in diesem Alter Folgemilch bekommen. Wusste aber nie wann und ob ich umstellen muss.
Neben den Anfangsnahrungen Pre und 1 gibt es nach sechs Monaten sogenannte Folgenahrungen, die in der Zusammensetzung auf das Beikostalter abgestimmt sind.
Die Breikost und die Folgemilch ergänzen sich dann bestens. Und: Folgemilch hat gegenüber den Anfangsnahrungen einen höheren Eisengehalt und unterstützt so den Eisenhaushalt des Babys besonders.
Was den Wechsel zu einer Folgemilch betrifft, so ist dies kein „Muss“, es ist nur eine Möglichkeit für Kinder nach sechs Monaten.
9. Durch was kann der GOB am Nachmittag ersetzt werden - reicht pures Obst aus?
Den Getreide-Obst-Brei brauchen Sie nicht zu ersetzen, der ist ideal als Zwischenmahlzeit geeignet. Im Laufe der Zeit kann es dann eine Knabberei plus etwas Obst geben. Obst alleine macht nicht satt, kombinieren Sie es besser mit Getreide.
Noch ein Wort zum zusätzlichen Trinken: Im Moment stillen Ihre Jungs ihren Durst noch hauptsächlich über die Milch. Wird die weniger, trinken sie bestimmt mehr Wasser.
Sprechen Sie auch noch mit Ihrem Kinderarzt über die Ernährung Ihrer Kleinen. Gerade bei Frühchen ist es wichtig mit ihm in engem Kontakt zu stehen.
Liebe, Corgie, sicher werden Sie in Zukunft viele, wundervolle Familienessen mit Ihren Kleinen haben und dann sind alles Startschwierigkeiten vergessen. Es braucht einfach alles seine Zeit.
Alles Liebe für Sie und Ihre Kleinen!
Herzlicher Gruß
Anke Claus
von
Anke Claus
am 20.01.2016