Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

Braucht mein Sohn 13 Monate wirklich noch seine Milch in der Nacht?

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: Braucht mein Sohn 13 Monate wirklich noch seine Milch in der Nacht?

poppelhopser

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Hallo, mein Sohn trinkt momentan noch 2 x nachts jeweils 140 ml Pre 1 Milch. Er ist 76 cm groß und 11 kg schwer. Ein drahtiger super aktiver kleiner Bursche. Er isst tagsüber mindestens 4 Mahlzeiten. Morgens Brot, dazwischen Obst, mittags Gemüsebrei bzw. was es bei uns so gibt, dann wieder Obstbrei oder eine Banane und Abends dann ebenfalls Brot oder Dinkelgrießbrei. Das Abendessen gibt es meistens gegen 19:00 Uhr. Er meldet sich dann meistens auf die Minute genau nach 4 Stunden. Ebenso hält er sich dann bei der 2. Flasche an seine 4 Stunden.Ich kann mir aber bei der Menge die er Abends verputzt einfach schlecht vorstellen das er nach 4 Stunden wieder Hunger hat. Wir haben auch schon versucht die 2. Flasche wegzulassen. Er wurde selbst nach 3 Wochen immernoch nach den 4 Stunden wach. Man hat ihn dann nur schwer wieder zum einschlafen bekommen. Dann wurde er auch immer wieder wach. Quasi im 20 Minuten Takt. Nach der 2. Flasche, meistens gegen 4 Uhr morgens hält er dann bis um 09:30 Uhr aus bis er frühstückt. Finde ich auch komisch. Meinen Sie das er wirklich noch die Flaschen braucht oder das es eher die Gewohnheit oder Nuckelbedürfnis sein könnte? Und wenn ja haben Sie einen Tipp wie ich ihn abgewöhnen könnte? Gruß poppelhopser


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Liebe poppelhopser, hier kommen zwei Aspekt zum Tragen. Zum einen schreiben Sie in Ihrem Tagesplan nichts von Milch oder Milchmahlzeiten. Vielleicht haben Sie es nur vergessen zu erwähnen. Wenn nicht, dann „fehlt“ diese Milch am Tage. Kinder in diesem Alter brauchen etwa 300 ml Milch (inklusive anderer Milchprodukte), bevorzugt in 2-3 Portion über den Tag verteilt. Reichen Sie zum morgendlichen Brot doch eine Tasse Milch dazu. Genauso kann Ihr Schatz abends zur Brotzeit eine Milch trinken. Auch andere milchhaltige Mahlzeiten wie Milchreis, Pudding, Pürees mit Milch, Milchshakes, mit Käse überbackene Aufläufe etc. sind geeignet und zählen dazu. Am besten ist immer ein Mix an verschiedenen Milchprodukten Dann sind diese beiden nächtlichen Flaschen auch jeden Fall nicht notwendig. Aus meiner Sicht, braucht Ihr Junge die nächtliche Milch nicht mehr. Es ist sehr gut möglich in diesem Alter nun nachts ohne Nahrung auszukommen. Wenn es mal hin und wieder eine nächtliche Flasche/Milch gibt oder wenn bei gewissen Schüben (Zahnen, Wachstum, Krankheiten…) eine Milch in der Nacht verlangt wird, ist das kein Thema. Aus meiner langen Erfahrung heraus weiß ich, dass eine nächtliche Milch in diesem Alter üblicherweise mehr Gewohnheit als Hunger ist. Wann und wie Kinder lernen nachts ohne zu essen durchzuhalten, ist aber immer sehr unterschiedlich und individuell zu handhaben. Jeder sollte hier für sich und sein Kind seinen eigenen Weg finden. Wichtig ist meines Erachtens immer, dass man als Eltern bei dem was man sich vornimmt konsequent bleibt. Das hilft den Kindern mit am besten, wenn sie sich umgewöhnen sollen. Möchten Sie eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihr Junge wird mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Milch und mehr Wasser nehmen und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. In manchen Fällen weckt die Kleinen der Durst in der Nacht, sie fordern dann aus Gewohnheit eine Milch zum Trinken ein. Achten Sie also auf ausreichend Getränke tagsüber und vor dem Zähne putzen und zu Bett gehen. Versuchen Sie mehr und mehr Ihren Sohn anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird vielleicht nicht gleich von heute auf morgen klappen und kann einige „unruhige Nächte“ mit Protest für Sie bedeuten. Da werden Sie nicht drumherum kommen. Ihr Schatz hatte ja lange Zeit sich daran zu gewöhnen und wird das nicht so leicht aufgeben. Geben Sie sich und Ihrem Liebling genug Zeit sich umzugewöhnen. Zum Beispiel zwei Wochen oder einen Monat, dann haben Sie das Ziel gemeinsam erreicht. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Es geht jetzt schlicht darum eingefahrene Muster zu ändern. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie bei ihm sind, aber versuchen Sie ihn ohne Milch wieder zum Schlafen zu bringen. Haben Sie kein schlechtes Gewissen, wenn Sie nachts gar nichts mehr anbieten. Das ist besser für die ersten Zähne, da diese nach dem nächtlichen Milch trinken erfahrungsgemäß nicht geputzt werden. Die Milch kann die Zähnchen umspülen und einwirken und so eine Karies fördern. Helfen Sie Ihrem Kleinen vielmehr von allein wieder in den Schlaf zurückzufinden. Dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich mal durchschlafen können und dazu noch die Zähne Ihres Kindes schonen. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind. Ich drück Ihnen die Daumen fürs Durchhalten! Beste Grüße Doris Plath


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