Hallo,
meine Tochter wurde vor 2 Wochen 1 Jahr alt. Seit ca einer Woche haben wir wieder sehr große Probleme: Man darf sie nicht anfassen sonst schreit sie, macht Theater beim Essen und schläft nachts wieder sehr schlecht und braucht öfter eine Milchflasche.
Sie schläft abends eigentlich gut ein (manchmal dauerts eine halbe Stunde mit bisschen Gemecker) wird aber wieder alle 3 Stunden wach für ein bisschen Milch zu trinken. Zb heute: 19.30 ca geschlafen - 1. Flasche um 22.15 ca 120ml, 2. Flasche um 01.00 Uhr nur ca 50ml, eine weitere folgt noch mindestens wo sie auch nur bisschen trinkt.
Gestern: 19.30 Uhr geschlafen, 1. Flasche 22.30 Uhr ca 100ml, 2. Flasche 0.30 Uhr ca 80ml, 3. Flasche 2.30 Uhr ca 40ml, 4. Flasche 6.00 Uhr ca 80ml, 8.30 Uhr aufgestanden.
Sie wird wach und schreit direkt und egal was ich ausprobiere - es muss die Milchflasche sein, sonst schläft sie nicht mehr ein und wird richtig aggressiv laut und schreit sich so in Rage dass sie keine Luft mehr bekommt.
Wir waren schon so weit, dass sie innerhalb von 5 Minuten eingeschlafen ist so gegen 20 Uhr, eine Flasche von 230ml zwischen 3 - 6 Uhr, weiter geschlafen bis 10 oder 11 Uhr.
5 Wochen über den Sommer hat sie sogar gar keine Milch nachts getrunken, nur 1-2 mal die Trinkflasche (Wasser mit bisschen Saft).
Auch tagsüber ist es wieder unerträglich. Wegen jedem bisschen wird geheult, gebockt, gemotzt und geschrien. Sie wird aggressiv, überstreckt sich, zittert, schlägt und pitscht. Wickeln und umziehen ist eine Tortur... von Nägel schneiden red ich erst gar nicht. Geht nur zu zweit mit festhalten und geschreie (ich will sie nicht zwingen, aber ich hab schon bisschen länger damit gewartet, da hat sie sich den fussnagel umgedreht, oder ein nagel tief eingerissen usw - muss also sein)
Auch das Essen wird immer schwieriger. Geschreie, ausrasten wenn sie den Löffel nicht kriegt, alles wegschlagen usw aber dann schreien wegen Hunger - also immer abwechselnd.
Gibt es hilfreiche Tipps dagegen?
Vielen Dank!!
von
mieze1289
am 20.09.2018, 01:29
Antwort auf:
Baby 12 Monate braucht nachts plötzlich wieder 3-4 Flaschen Milch
Liebe „mieze1289“,
das klingt wirklich nach einer anstrengenden Phase für Sie und Ihre Kleine.
Ihr Mädchen ist nun ein Kleinkind. Das Essverhalten ist in dieser Phase nur in den wenigsten Fällen so wie es „sein sollte“. Kinder in diesem Alter haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Die Kinder werden wählerischer, haben keine Zeit zum Essen, weil alles andere sooo interessant ist und schaffen oftmals nur Spatzenportionen. Und Neues probieren wollen sie auch nicht (mehr). Während dieser Phase werden Kinder sich auch mehr darüber bewusst wie ein Speisenteller auszusehen hat, sie weigern sich, wenn das Essen nicht "richtig" aussieht oder der Teller bzw. das Brettchen nicht richtig platziert sind usw.
Ein paar lieb gemeinte, allgemeine Anregungen meinerseits:
Leben Sie Ihrer Kleinen als Vorbild bei den gemeinsamen Mahlzeiten abwechslungsreiches Essen vor. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Eine angenehme Atmosphäre, kein Zeitdruck, ein hübsch gedeckter Tisch sind einladend und regen den Appetit an.
Bieten Sie ihr Fingerfood an, das sie mit dem eigenen Besteck erkunden kann. Mit der Zeit kann auch mehr und mehr im Mund ankommen – Übung macht den Meister!
Bleiben Sie weiterhin frohgemut am Ball, dann wird Ihr Mädchen bestimmt bald mit Freude am Essenstisch sitzen (bleiben).
Das Schlafverhalten der Kleinen kann sich immer mal ändern. Gerade in solch turbulenten Phasen. Aufwachen in der Nacht bleibt immer normal. Je nach Temperament, Reife und Entwicklungsphase vermögen einige Kinder sich selbst zu regulieren und weiterzuschlafen. Üblicherweise überprüfen die Kleinen aber durch Weinen, „Motzen“ etc. ob die Bezugsperson noch erreichbar ist. Hinzukommt, dass es tagsüber immer mehr zu erleben gibt, was in den Träumen verarbeitet wird und manche Kinder aufschrecken lässt. Auch kommende Zähne oder kleine Infekte können dahinterstecken. Da ist es schon ok, wenn es mal Milch gibt. Die Milch und das Saugen geben einfach altbekannte Sicherheit.
Da es sich hier bei allem weniger ums Essen dreht als vielmehr um Erziehung, könnten Sie Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Sylvia Ubbens beschreiben. Bestimmt hat sie noch Ratschläge, wie Sie sich und Ihrer Kleinen die Situation erleichtern können. Werden die Tage ruhiger, kann sich das auch auf die Nacht übertragen.
Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen alles Liebe!
Herzliche Grüße
Anke Claus
PS: Ein Tipp noch: schneiden Sie die Nägel Ihrer Kleinen, wenn sie tief schläft, das erspart Ihnen eine Menge Stress.
von
Anke Claus
am 21.09.2018