Sonnenperle
Liebe Frau Klinkenberg, liebe Frau Plath, ich schreibe Ihnen, weil ich große Probleme mit der Ernährung meiner Tochter (8 Monate, 3 Wochen) habe. Mit 6 Monaten habe ich angefangen, sie langsam an Beikost zu gewöhnen. Bis dahin wurde sie nach Bedarf voll gestillt. Leider hat sie alles von Anfang an abgelehnt, sowohl Gläschen als auch selbstgekochtes. Es gab jedes Mal ein Riesentheater. Also habe ich sie weiter voll gestillt und nur ab und zu immer mal wieder etwas Obstbrei bzw. Gemüsefleischbrei angeboten. Mit 8 Monaten habe ich dann wieder täglich versucht, sie an den Brei zu gewöhnen. Mit 12 Monaten soll sie eine Krippe besuchen. Dazu kommt, dass ich aus gesundheitlichen Gründen gerne schon abstillen würde (bin chronisch krank und darf in der Stillzeit meine Medikamente nicht nehmen). Aber wieder wird alles abgelehnt bzw. ist es so, dass sie nur ganz wenig ist. Ich versuche nun seit 3 Wochen folgenden Plan: - morgens stillen (zwischen 05.00 – 05.30 Uhr), - vormittags Obst-Getreide-Brei - mittags Gemüse-Fleisch-Brei - zwischendurch evtl. mal Obstbrei - abends Milchbrei mit etwas Obst (ca. 18.00 Uhr) - vor dem Schlafengehen stillen - nachts nach Bedarf stillen (mind. einmal, meistens aber bis zu dreimal) Aber egal, um welchen Brei es sich handelt, ich komme mit so einem 200-g-Glas ca. 3 Tage aus, weil sie nur so wenig bzw. gar nichts davon isst. Außerdem trinkt sie fast gar nichts. Künstliche Milch spuckt sie gleich wieder aus. Genauso verhält es sich mit Wasser, Tee oder Saftschorle. Sie will auch keinen Flaschensauger. Ich habe ihr deshalb so eine Trinklernflasche zum selbst halten gegeben. Die hat einen Schnabel aus Silikon, auf dem sie aber eher rumkaut, als daraus zu trinken. Ein wenig Flüssigkeit nimmt sie so zwar auf (über den Tag so ca. 20 ml), ist es aber zu viel auf einmal, spuckt sie alles in hohem Bogen wieder aus. Wenn ich dagegen die Brust auspacke, freut sie sich lautstark. Ich kann sie auch gar nicht mehr einfach nur mal so im Arm halten, sie sucht sofort nach meiner Brust. Ebenso verhält es sich, wenn sie mal bei anderen Leuten auf dem Arm ist. Egal, ob Mann oder Frau, sie sucht nach der Brust. Ist das normal? Ich mache mir allergrößte Sorgen, was das Trinken angeht. Ihre Fontanelle ist ständig eingefallen, sie muss sich für den Stuhlgang sehr anstrengen und hat nur noch frühmorgens eine richtig schwere Windel. Tagsüber braucht sie an manchen Tagen nur noch zwei Windeln, wo es vorher mind. fünf waren. Essen und trinken sind ein regelrechter Kampf. Was kann ich da tun? Vielen Dank schon mal und herzlich Grüße
Veronika Klinkenberg
Liebe „Sonnenperle“, dass Sie nicht mehr so recht weiter wissen, ist verständlich. Aber lassen Sie den Mut nicht sinken und geben Sie nicht auf. Ich kann Sie nur ermutigen noch ein wenig durch zu halten und weiter geduldig am Ball zu bleiben. Auch wenn es im Moment so aussieht, als würde überhaupt nichts vorwärts gehen, kann sich das schon nach kurzer Zeit ändern. Die Kleinen sind so lernfähig und aus Erfahrung weiß ich, dass sich durch geduldiges immer wieder Anbieten etwas in Bewegung setzen kann. Ganz wichtig ist dabei, dass die Mahlzeiten eben nicht unter Stress oder Druck stattfinden, denn das führt dazu, dass sich Ihr Töchterchen unbewusst noch mehr „klammert“ und Beruhigung und Sicherheit im Stillen sucht. Versuchen Sie Ihre Angst, die Kleine nehme Schaden oder bekomme zu wenig Flüssigkeit etwas zur Seite zu stellen. Die Ernährung erfordert manchmal sehr viel Ausdauer und Geduld und auch wenn sie über einen gewissen Zeitraum nicht optimal verläuft, kommt es nicht zu Mangelerscheinungen. Dafür hat die Natur vorgesorgt. Vielleicht steckt Ihr Mädchen insgesamt in einer etwas schwierigeren Entwicklungsphase. Auf diese Phasen folgen aber auch entspanntere Zeiten, in denen Babys stabiler und aufgeschlossener für Neues sind. Das Alter Ihres kleinen Schatzes ist ein wichtiges Zeitfenster, um die Kleinen mit fester Kost vertraut zu machen, deshalb ist es wichtig nicht den Mut zu verlieren und weiter geduldig feste Kost anzubieten. Freuen Sie sich, dass es immerhin kleine Portionen sind, die Ihr Kind zu sich nimmt. So wie der Speiseplan aussieht, ist es genau richtig. Versuchen Sie vor allem den Druck heraus zu nehmen. Es ist nicht ungewöhnlich, dass manche Babys einige Wochen brauchen, um mit der fremden Kost vertraut zu werden. Ihre Maus muss erst Vertrauen aufbauen und lernen, dass man feste Nahrung genauso essen kann wie die gewohnte Milch. Die Natur hat den Kindern eine große Portion Skepsis mitgegeben, verbunden mit der Neigung neue, unbekannte Geschmäcker zunächst einmal abzulehnen. Setzen Sie sich nicht zu hohe Ziele. Bieten Sie nicht zu viele verschiedene Lebensmittel an, sondern konzentrieren Sie sich auf eine Auswahl, bei der Sie ein recht gutes Gefühl haben und bieten das immer wieder geduldig an. Das Gleiche gilt für die Milch. Bieten Sie immer wieder zwischendurch kleine Mengen aus einem Becher an. Ich kann mir unsere stärkefreie Folgemilch „HiPP 2“ gut vorstellen. Sie hat eine dünnflüssige Konsistenz und einen milden angenehmen Geschmack. Zeigen Sie Ihrem Mädchen, dass Sie auch ohne Stillen ganz für sie da sind, kuscheln Sie einfach ganz bewusst und viel mit Ihrem Baby. Machen Sie sie mit anderen beruhigenden Ritualen vertraut. Nehmen Sie die Kleine immer an den gemeinsamen Tisch, essen Sie mit Genuss vor Ihrem Kind und lassen Sie sie beobachten wie der Rest der Familie isst. Haben Sie schon einmal versucht Ihrem Töchterchen während des Essens einen weichen Löffel der mit etwas Brei bestrichen ist, in die Hand zu geben? Auch dürften Sie ruhig ein Fingerchen bestreichen. Manchmal können Kinder aus der Reserve gelockt werden, wenn sie das Essen selbst erforschen dürfen. Sie dürfen auch durchaus mal etwas weich gekochtes Gemüse, ein paar Nudeln oder Kartoffelstückchen aus der eigenen Küche versuchen. Denn vielleicht mag Ihre Tochter auch schon selbst „zugreifen“? Während Ihre Kleine sich damit bemüht, können Sie bestimmt nebenbei den Brei füttern. Gut wäre es, wenn Ihr Partner oder eine vertraute Person das Füttern hin und wieder übernimmt und Sie sind gar nicht erst anwesend. Warum sollte die Kleine, die es ja gewohnt ist wann immer sie möchte an die Brust zu gehen, allein beim Geruch der Mutter verstehen, dass sie nun nicht an die Quelle darf? Haben Sie keine Angst vor dem Krippenbesuch, bis dahin ist noch sehr viel Zeit. Glauben Sie mir, mit Geduld und Ruhe wird es bald schrittweise besser gehen. Sie schaffen das! Versuchen Sie möglichst gelassener damit um zu gehen, dann löst sich oft vieles von allein. Ich wünsche Ihnen das notwendige Vertrauen, Gelassenheit und Durchhaltevermögen Veronika Klinkenberg
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