KaCaMu
Guten Abend, Meine Frage bezieht sich auf meine 9 Monate alte Tochter. Ich bin sehr verunsichert und besorgt, da die Beikost seit ihrem 8. Monat so gut wie jeden Tag abgelehnt wird, kein Interesse an Nahrungsmittel besteht und meist alles verweigert wird, was ich ihr anbiete. Es ist wie Lotterie. Inzwischen wird sie wieder hauptsächlich mit Premilch ernährt. Wir kommen auf ca 600-700ml in 24h. (6h, 9h, 14h, 17h, 20h) Die Gewichtskurve ging beim letzten Kinderarztbesuch nach unten. In 4 Wochen erneute Kontrolle. Um den 8. Monat habe ich abgestillt und sie bekam ihre ersten zwei Zähne. Zu dieser Zeit fing es an, dass sie beim Füttern immer wieder weinte, sich Augen-Nase-Ohren rieb und den Mund zumachte. Ich schob es auf die Zähne und machte eine Pause bot es ihr aber immer wieder an. Beikoststart war mit 6 Monaten. Wir hatten inzwischen den Mittags und Abendbrei eingeführt. Sie aß relativ gut und hatte Spaß/Appetit? daran. Zum Teil schon ein Gläschen Mittags und eine Schale Abendbrei mit Pre-Milch. Die Wandlung startete mit dem Abendbrei, den sie recht zeitgleich mit dem Abstillen verweigerte - bis heute. Ich biete ihn ihr immer wieder - auch zu anderen Tageszeiten an. Vom Mittagsbrei nimmt sie manchmal nix, manchmal 3 Löffel und dann ab und zu ein halbes Gläschen. Den Mund richtig aktiv öffnen in Erwartung des Löffels tut sie dabei nur die ersten Male. Dann scheint das Interesse verloren und sie sucht nach Ablenkung. Reibt sich Augen-Nase-Ohren und ignoriert mich und den Löffel. Manchmal macht sie ein paar Minuten später nochmal den Mund auf. Ein-zwei Male... Das war es dann. Egal welche Sorte Gemüsebrei... Egal ob Frucht zwischendurch, auf der Spitze etc. Lediglich Birne geht nach vorheriger Ankündigung (sie macht beim Wort Birne den Mund auf - weiß also ganz genau worum es da geht) Die Fütterung mit Löffel und Brei dauert demnach ewig und macht inzwischen überhaupt keinen Spaß mehr. Ich habe es zwischendurch immer mal wieder ein paar Tage weggelassen aber das ändert nichts. Inzwischen hatte ich auch mit fester Kost gemeinsam mit uns am Tisch angefangen. Diverse Gemüse, Nudeln, Brot, Obst. Hier ist mal Interesse da, im Mund landet nur wenig (Wassermelone ging bis gestern gut) das meiste landet aber nach Zerreiben, Betrachten und zum Teil auch kurz an den Mund führen gezielt auf dem Boden neben dem Hochstuhl. Gezielt deshalb, weil ganz deutlich zu erkennen ist, dass sie es nicht will und "reinen Tisch" machen will. Ich hebe es immer wieder auf, sie wirft es runter. Halte ich es ihr vor den Mund oder die Hand werden die Sachen weggehauen oder der Kopf weggedreht. Selbst Erdbeeren, die sie gerne mal und als einziges Obst mehrere Stücke essen mag. Hier wird immer erstmal der Kopf weggedreht oder das Stückchen, was ich ihr in den Mund lege, wenn sie ihn öffnet ausgespuckt. Das mache ich 2-3x dann lässt sie es drin. Das nächste Stück nimmt sie dann direkt. Was sie auch nimmt sind Hirsekringel, Apfelkringel etc. Manchmal ging auch schon Banane aber mal ja mal nein. Wie gesagt wird meine Tochter aktuell zu 80-90 Prozent je nach Tag von Pre-Milch ernährt. Wasser trinkt sie mit ihrer Schnabeltasse und es macht ihr viel Spaß. Mein Gefühl ist, dass sie nicht versteht, dass die Nahrung außer der Flasche sie auch satt macht. Generell fällt es mir sehr schwer zu merken, wenn sie Hunger hat oder aus anderen Gründen meckert. Ihre Hungersignale waren schon immer schwer für mich zu erkennen. Daher haben wir seit dem stillen einen ca alle 3 Stunden Rhythmus. Haben Sie einen Tipp was ich tun oder lassen kann/soll? Wie sieht es mit der Milchnahrung aus - ist das richtig so? Wie kann ich meine Tochter sanft an Nahrung gewöhnen bzw. ihr Interesse wecken ohne sie zu überfordern. An den festen Sachen hat sie meines Gefühls einfach kein großes Interesse bzw. Verliert es total schnell und fühlt sich zum Teil sogar eher genervt, wenn ich es ihr nochmal anbiete. Ich fürchte, dass ich bald in einem Esszentrum lande. Habe keineswegs den Eindruck, dass sich hier irgendetwas weiterentwickelt. Ich danke Ihnen schonmal sehr!
Doris Plath
Liebe „KaCaMu“ aus Ihren Zeilen lese ich heraus, dass Sie sehr besorgt und verunsichert sind und das Essen und Gewicht bei Ihrer Kleinen für Sie mehr und mehr eine Rolle spielt. Sicherlich ist es nicht das „ideal“, wenn Kinder in diesem Alter noch hauptsächlich mit Milch ernährt werden. Hier spielt nicht nur die Nährstoffversorgung eine Rolle, auch andere Entwicklungsmöglichkeiten wie beispielsweise die Sprachentwicklung, die durch das Kauen fester Kost gefördert wird, können zu kurz kommen. Aber ein bisschen was, nimmt Ihre Kleine ja letztlich doch an. Manchmal können Phasen wie kommende Zähne, Entwicklungsschübe, Infekte… oder auch andere Veränderungen (Umzug, Familie…) etc. das Essverhalten beeinflussen. Auch wenn bei der Esssituation was unangenehm war, oder Stress und Ablenkungen, können eine Rolle spielen. Ist vielleicht irgendetwas beim Essen vorgefallen: war das Essen zu warm oder zu kalt, hat Ihr Mädchen sich verschluckt, neuer Geschmack, Lärm, Druck…?. Gibt es da was, das sie negativ mit dem Löffel verbindet, dann braucht es etwas Zeit bis Ihre Kleine diese Erfahrung vergessen hat. Unabhängig davon, was dahinter steckt, werden Sie es mit viel Liebe und Geduld wieder schaffen, Ihren Schatz (wieder) ans feste Essen heranzuführen. Üben Sie auf keinen Fall Zwang aus. Essen soll mit Freude verbunden sein. Macht Ihr Liebling den Mund nicht auf, respektieren Sie dieses Zeichen. Bieten Sie Ihrem Mädchen einfach weiterhin in entspannter Atmosphäre bei gemeinsamen Essen unterschiedliche Speisen an und leben Sie ihr mit Ihrem eigenen Essverhalten Freude am Essen vor. Freude beim Essen ist der beste Appetitbringer überhaupt. Es kann helfen Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress. Eine ganz andere (Körper)Haltung beim Füttern, vielleicht sogar von einer anderen Person als Mama, kann oft für Entspannung sorgen. Nehmen Sie sich zunächst eine Mahlzeit wie zum Beispiel die Mittagsmahlzeit vor. Das Wichtigste ist jetzt wirklich konsequent aber trotzdem ruhig und gelassen zu bleiben. Ihre Tochter merkt genau, wann Sie unsicher oder nachgiebig oder auch verzweifelt sind. Versuchen Sie Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Mag Ihr Schatz nach einigen Löffeln nicht weiteressen, eine Pause machen und dann weiter mit Brei füttern. Machen Sie es Ihrem Schatz nicht zu leicht, also ruhig mal den Hunger zum Gehilfen machen. Ihr Mädchen weiß, dass Mama schnell mit Milch einlenkt. Also muss sie sich ja auch nicht mit dem Brei mühen. Versuchen Sie es aus. Meine Erfahrung ist, wenn es nicht gleich die „sichere“ Milch gibt, dass der Appetit dann auf anderes steigt. Das ist natürlich auch Übungssache und wird vermutlich nicht von heute auf morgen klappen und kann auch zunächst von lautem Protest begleitet sein. Aber Ihre Kleine kann und wird das lernen, auch mit Brei bei einer Mahlzeit sich satt zu essen. Ein aus meiner Sicht bedeutender Aspekt scheint mir der Essrhythmus zu sein, der sich eingestellt hat. Bei Stillen alle drei Stunden kann sich ja gar kein richtiger Hunger aufbauen. Achten Sie mal darauf, dass der Abstand Stillen - Mittagessen länger wird und Ihr Mädchen ordentlich Hunger mitbringt. Hunger ist und bleibt der beste Koch. Wenn sich die Situation zu sehr gefestigt hat und verfahren ist, dann kann es sinnvoll sein auch von außen eine Hilfestellung zu bekommen. Es gibt Personen, die speziell für Fütter- und Essstörungen ausgebildet sind, sicher kann Ihnen Ihr Kinderarzt Adressen nennen. Auch auf dieser Seite vom Bundesministerium für Gesundheit zum Thema „Essstörung“ gibt es weitere Infos: ( http://www.bmg.bund.de/themen/praevention/gesundheitsgefahren/essstoerung/beratung.html ) Ich drück Ihnen die Daumen, dass Sie die passende Hilfestellung bekommen und sich die Situation am Esstisch entspannt. Herzlicher Gruß Doris Plath
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