WolfiDoc
Hallo liebe Experten, unsere Tochter - sie wird diese Woche 1 Jahr alt - ist eine SEHR schlechte Esserin und treibt uns (vor allem meine Frau) schier in den Wahnsinn. Sie verweigert regelmäßig und seitdem sie feste Nahrung zu sich nimmt über mehrere Mahlzeiten hinweg die Nahrungsaufnahme: heute hat sie zum Beispiel gar nichts gegessen und ich schreibe diesen Post um 15 Uhr... Es werden jeden Tag bis zu 5 verschiedene Mahlzeiten gekocht um ein Essen zu finden, das wir vielleicht in das Kind hineinbekommen. Mahlzeiten ziehen sich deshalb teilweise über 1-1 1/2 Stunden hin mit viel Geschrei und Kampf. Feste Nahrung nimmt sie eigentlich gar nicht zu sich, sondern lässt sich wenn dann nur mit 4. Monat-Brei füttern, oder nimmt die Brust. Weiterhin erbricht sie sich regelmäßig (ca. jeden 2. Tag), wenn wir ihr Nahrung anbieten, die die falsche Konsistenz (zu grob) oder den falschen Geschmack hat. Sowohl vom Gewicht, als auch von der Größe bewegt sie sich unterhalb der 25%-Perzentile. Wir sind recht verzweifelt, vor allem, weil wir sehen, dass sich das Ganze zu einem festsitzenden Problem auswächst. Wir haben schon im Internet recherchiert, ob es Beratungsstellen für solche Probleme gibt, waren aber erfolglos. Wir sind dankbar über jeden brauchbaren Tipp (bitte keine von der Sorte "versuch mal etwas zu kochen, was ihr schmeckt", das haben wir hinter uns).
Doris Plath
Liebe „WolfiDoc“, es freut mich sehr, dass Sie sich an uns wenden. Es zehrt an den Nerven und hält eine ganze Familie auf Trab, wenn das Essen des Nachwuchses nicht so klappt wie es sollte. Ich kann Sie da sehr gut verstehen. „Gut gemeinte“ Tipps sind da oft fehl am Platze. Sie brauchen ernsthafte Hilfe. Die Situation hat sich schon über Monate gefestigt und erscheint - zunächst - verfahren. Auch wenn meine Kompetenz nicht in der „Erziehung“ liegt, kann ich Ihnen versichern, Ihre Situation ist gar nicht so selten und auch nicht ausweglos. Um externe Hilfe können Sie sich einmal hier erkundigen: ( http://www.bzga-essstoerungen.de/index.php?id=206 ). Ich empfehle Ihnen Ihre Situation auch einmal im Nachbarforum bei Frau Christiane Schuster zu beschreiben. Diese ist spezialisiert auf Erziehung und Verhalten. Gerne gebe ich Ihnen einmal meine Einschätzung zu Ihrer Situation ab. Ich nehme an, der Kau- und Schluckvorgang sind ärztlich abgeklärt worden und Ihre Kleine hat damit keine Probleme. Wenn nicht, lassen Sie abklären, dass organisch alles in Ordnung ist und das Würgen ein alterstypischer Reflex ist. Wenn ich Ihren Beitrag lese, fallen mir sofort ein paar Wörter ins Auge: „…sie treibt uns in den Wahnsinn… wir vielleicht in das Kind hineinbekommen …. mit viel Geschrei und Kampf …. erbricht sie sich regelmäßig … Wir sind recht verzweifelt… Problem…“ Das Thema Essen ist bei Ihnen - verständlicherweise - sehr negativ besetzt. Sehen Sie das Essen bitte nicht so sehr als Problem oder Kampf an. Wie Sie schon erfahren konnten, kommen Sie damit keinen Schritt weiter. Das überträgt sich nur auf Ihre Kleine und sie sträubt sich unbewusst dagegen. Kinder haben hier ein ganz feines Gespür. Als brauchbaren Tipp, möchte ich Ihnen deshalb ganz offen ans Herz legen: „Machen“ Sie mal gar nichts. Wollen und versuchen Sie nicht sooo viel. Sie setzen sich und dabei auch Ihre Kleine unter sehr viel Druck. Das Essen muss „klappen“ , Ihre Tochter muss „funktionieren“. Alles Wollen, all der Druck, all diese Anstrengungen, diese bis zu 5 verschiedenen Mahlzeiten haben eigentlich das Ziel, dass Ihre Kleine so isst, wie Sie es möchten. Oder Sie meinen, dass sie essen soll. Sie können Ihr Mädchen zu nichts zwingen. Das haben Sie schon mehrfach erfahren. Sie können sie jedoch unterstützen, sie fördern und sie belgeiten. Mein lieber Rat an Sie. Kommen Sie und Ihre Frau selbst zur Ruhe, versuchen Sie die Ernährung Ihres Kindes viel, viel gelassener anzugehen. Das Essen soll Freude bereiten. Ihnen und Ihrem Mädchen! Dass Ihre Tochter momentan keinen Spaß daran hat, zeigt sie Ihnen sehr deutlich, in dem sie sich verweigert. Das ist ihre Art Ihnen zu zeigen, dass ihr das alles nicht gefällt. Kinder können sich ja noch nicht verbal äußern, aber Sie können über andere Wege uns zu verstehen zu geben, wenn etwas nicht passt. Sehr häufig ist das Essen dabei das Mittel der Wahl. Denn die Kleinen merken sehr schnell, wie wichtig es Mama und Papa ist, dass sie satt sind und ja keinen Mangel erleiden. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“. Versuchen Sie Ihr eigenes Verhalten zu überdenken und wenn möglich zu ändern. Gehen Sie entspannt und ohne Druck auf Ihre Kleine zu, wird sie Ihnen über kurz oder lang genauso entgegenkommen. Entscheidend ist hier, dass Sie den Anfang machen, denn dafür ist Ihr Mädchen noch zu klein, das kann sie nicht leisten. Ich gebe Ihnen mal ein paar Hilfestellungen zur Hand, die oft viel bewirken. Und haben Sie keine Angst, dass Sie was falsch machen, oder dass Ihre Kleine gar verhungern könnte. Das wird nicht passieren! Das ist ganz wichtig, dass Sie das verinnerlichen!!! * Probieren Sie mal eine Weile genau das Gegenteil zum Moment. Auch wenn es schwerfällt. Ich weiß, es ist nicht so leicht, aber versuchen Sie es aus: bieten Sie Ihrer Kleinen eine begrenzte Auswahl an Speisen an, die Portion auf ihrem Teller dabei eher klein halten. Fragen Sie nicht Ihre Tochter, was sie haben will. Kochen Sie nicht 5 verschiedene Mahlzeiten. Das ist überhaupt nicht angebracht und notwendig. Nein, Sie als Eltern geben vor was es zu essen gibt. Es kann eine gewisse Auswahl geben, bei der Ihr Mädchen wählen kann. Ist nichts dabei, gibt es auch ansonsten nichts. Wenn die Kleine wenig oder gar nichts isst, bekommt sie auch nichts Beliebteres, sondern bis zur nächsten Mahlzeit nichts. * Ihre Tochter kann vom Alter her schon allein essen. Sie muss nicht mehr nur gefüttert werden. Fördern Sie das mit fingerfood, vielleicht weckt das schon mehr das Interesse. Und dann lassen Sie sie einfach mal in Ruhe bzw. füttern Sie sie ganz ruhig!!! Schauen Sie nicht auf ihren Teller hin, maßregeln Sie sie nicht dauernd, motivieren Sie sie nicht, kommentieren Sie sich nicht ihr Essverhalten... Essen Sie selbst mit Genuss am Tisch, unterhalten Sie sich am Tisch über angenehme Dinge. * Ganz wichtig: Ziehen Sie Mahlzeiten nicht in die Länge. Nach etwa 30 Minuten sollte das Essen beendet sein, egal ob aufgegessen oder nicht. Dann ist wieder Spielzeit etc. Mehr gibt’s nicht. Dann geht sie halt mal hungrig ins Bett. Das ist nicht so schlimm. * Stellen Sie das Essen nicht zu sehr in den Mittelpunkt. Je weniger Sie dem Verhalten des Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Mädchen am Essen interessieren. Sehen Sie das Essen weniger als Kampf oder Problem, sondern mehr als Freude und Genuss. Ich weiß, das hört sich alles so einfach und plausibel an. Und im Grunde ist es das doch auch. Auch wenn das nicht gleich von heute auf morgen klappen wird. Lassen Sie sich von auswärts Hilfe geben (s.o.). Sie müssen das nicht allein durchstehen. Denken Sie auf keinen Fall, es ist nur bei Ihnen so „schlimm“. Es gibt zig Familien, die ähnliches erfahren und durchmachen. Das Essverhalten unserer kleinen Lieblinge kann uns ganz schön beschäftigen. Aber da wird sich vieles noch ändern. Da ist nichts endgültig! Ich drück Ihnen die Daumen, dass Sie gute Hilfe finden und wünsche Ihnen fürs neue Jahr, dass der Knoten endlich platzt und Sie alle gemeinsam mit Freude am Tisch zulangen. Alles Liebe und Gute! Doris Plath
steffideluxxe
habt ihr dann einfach versucht, NUR die flasche zugeben ?? ich meine es gibt auch kinder die einfach noch keine feste nahrung wollen sonst gebt doch nur die flasche.... oder habt ihr es mit fingerfood probiert ??? einfach mal ein stück gurke oder so in die hand geben ?? aber wenn sie auch erbricht vielleicht hat sie ja auch ein infekt oder so etwas...wie lange geht das denn schon mit den essen verweigern ??
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