Mein 16 Monate alter Sohn ist seit langer Zeit kein guter Esser mehr.
Vom Familientisch isst er überhaupt nichts mit. Alles wird ausgespuckt. Der Mittagsbrei ist auch problematisch. Mal wird er gut gegessen mal tagelang nicht. Kuhmilch wird ebenfalls würgend ausgespuckt. Somit gibt es noch einiges an PreMilch. Ich vermute es kommt vom zahnen? Legt sich das Verhalten oder kann ich hier noch unterstützen?
Unser Plan sieht aktuell so aus :
07:30 Frühstück: Brot und Obst
Kleiner Snack zwischendurch auf dem Spielplatz (aber nicht immer)
11:00/11:30 Mittagessen: paar Löffel Brei
15:30 : versuche ich den Rest vom Mittag. Meistens großes Gebrüll. Dann gibt es ne kleine Pre und etwas Obst oder knabbereien.
18:30 Abendbrot : Getreide Milch Brei mit Banane ( wird gut gegessen )
20:00 Nachflasche
Ist das komplett falsch oder muss ich so einfach weiter machen und immer wieder das Essen anbieten ?
von
JessyS89
am 01.09.2021, 08:15
Antwort auf:
Sohn 16 Monate isst schlecht
Liebe „JessyS89“,
ich kann gut nachvollziehen dass Sie hinterfragen, warum Ihr Kleiner im Moment keine große Freude am Essen findet. Solange er sich jedoch gut entwickelt und der Kinderarzt zufrieden mit seinem Gewicht ist, können Sie weiterhin ganz ohne Druck und mit viel Geduld versuchen, ihm die Beikost wieder schmackhafter zu machen.
Ganz wichtig für Sie zu wissen: Sie machen alles richtig, indem Sie Ihrem Jungen immer wieder ausgewogene Speisen anbieten. Vielmehr ist es aber so, dass Kinder phasenweise sehr wenig essen oder gar bestimmte Lebensmittel ablehnen. Das Verhalten Ihres Sohnes ist also gar nicht so ungewöhnlich.
Tatsächlich befindet sich Ihr Kleiner in einer spannenden Phase, er lernt Neues spielerisch kennen und versucht sicherlich auch schon einmal, seine Grenzen auszuloten. Auch das Zahnen macht ihm immer wieder zu schaffen.
Starten Sie doch einmal morgens mit der Milch – diese füllt den Energiespeicher und Flüssigkeitshaushalt im Anschluß an die Nachtruhe wieder gut auf. Als zweites Frühstück reichen Sie weiterhin etwas Brot und Obst.
Den Snack am Vormittag – auch wenn dieser nur klein ausfällt - würde ich im Moment einmal weglassen, damit er wirklich richtigen Appetit auf seine Mittagsmahlzeit bekommt. Sie kennen ja den Spruch: Hunger ist der beste Koch.
Nachmittags könnten Sie statt der Pre-Nahrung einen Durstlöscher wie z.B. Wasser reichen.
Kommen Sie Ihrem Jungen aktuell noch entgegen, indem Sie eher feinstückige und weiche Kost anbieten. Sobald der Zahnspuk vorbei ist, starten Sie wieder mit der Familienkost und der Kuhmilch.
Um beim Füttern die Lage ein wenig zu entspannen kann es helfen, Teller und Löffel (andere Farbe) zu wechseln, und so eine unbelastete Situation zu schaffen. Bieten Sie eine "neue Atmosphäre": Anderer Essplatz, ruhige Esssituation, keine Ablenkungen, kein Stress.
Üben Sie keinen Druck aus. Ihr Sohn bestimmt, ob und wie viel er essen möchte. Fängt er an, mit dem Essen zu spielen, oder es gar auszuspucken, nehmen Sie den Teller weg und machen ihm behutsam klar, dass die Mahlzeit nun beendet ist. Und machen Sie sich immer bewusst, dass Ihr Junge essen wird, wenn er hungrig ist.
Bleiben Sie konsequent, auch wenn es Ihnen als Mutter noch so schwer fällt. Ihr Sohn wird so mit der Zeit die Grenzen erkennen. Und was Ihnen heute als "unmöglich" erscheint, kann sich innerhalb 1-2 Wochen plötzlich vollkommen verändern.
Noch ein lieb gemeinter Tipp: versuchen Sie, dem Essverhalten Ihres Kleinen nicht allzu viel Beachtung zu schenken. Sie werden sehen, das bringt wieder mehr Entspannung in Ihren Familienalltag.
Ich wünsche Ihnen schon bald wieder entspannte gemeinsame Stunden am Familientisch!
Herzliche Grüße
Ihre Barbara Doyle
von
Barbara Doyle
am 01.09.2021