Frage:
Kind isst schlecht
Guten Abend,
unser Sohn (14 Monate) isst zur Zeit sehr schlecht. Das einzige was er mit Freude isst, sind hart gekochte Eier. Ich weiß nicht warum, aber es scheint ihm zu schmecken. Bisher hat er immer nur am Wochenende zum Frühstück Ei bekommen. Da er aber momentan sonst gar nichts frühstücken würde, überlege ich, ihm auch unter der Woche Ei zu geben. Er isst jedoch kein ganzes, eher ein halbes. Wie viel Ei ist in Ordnung für ein Kind mit 14 Monaten?
Vielen Dank & freundliche Grüße
von
Ju_liah
am 24.05.2018, 21:06
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebe „Ju_liah“,
Eier passen gut zum Frühstück, aber auch zur warmen Mahlzeit oder Abendessen und sind oft in Kuchen/Gebäck enthalten.
Die Empfehlung für Kleinkinder liegt bei ein bis zwei Eier die Woche. Hinzu kommen ja noch die „versteckten“ Eier in Kuchen, Gebäck, Nudeln, Spätzle, Pfannkuchen…. Ausnahmen darf es natürlich geben, insbesondere bei Geburtstagen oder Feierlichkeiten ist dies natürlich möglich.
Wichtig ist, dass Eier immer gut durchgegart sind, um eine Salmonelleninfektion zu vermeiden.
In der Früh könnten Sie die Eier ja auch mal „strecken“ und das „harte Ei“ nur scheibchenweise aufs Brot legen.
Zum Essverhalten allgemein:
Kurzum: Willkommen im Kleinkindalter!
Ihr Sohn entdeckt seinen eigenen Willen. Er macht gerade recht deutlich, welche Vorlieben er hat und was gerade nicht so der Hit ist.
Das kann sich aber auch täglich ändern oder eine Phase lang andauern. Ganz typisch im Kleinkindalter.
Dieses ablehnende und wählerische Essverhalten kommt sehr häufig vor und bringt die Eltern zum Verzweifeln. Viele Eltern kennen diese Situation und können ein Lied davon singen.
Kinder haben ihren eigenen Kopf und entwickeln spezielle Vorlieben. Kinder sind wählerisch und Neues probieren wollen sie auch nicht.
Kinder loten beim Essen einfach auch ihre Grenzen aus und schauen wie weit sie gehen können. Sie kriegen ganz schnell heraus, wie sehr sie Mama und Papa mit einem bestimmten Essverhalten oder mit Verweigerungen auf Trab halten und immer beste Aufmerksamkeit erreichen. Mama tut alles, damit ich was esse. „Das ist so toll, dass sich Mama mir so intensiv zuwendet.“
Schnell steht auch seitens der Eltern hier die Befürchtung im Raum, die Kleinen könnten zu wenig bekommen oder einen Mangel erleiden. Oder abends / mittags hungrig ins Bett gehen oder nicht durchschlafen. Mit „Theater beim Essen“ können die Kleinen die Eltern am meisten „treffen“.
Vielleicht verstehen Sie Ihren Sohn nun etwas besser – nun zum Umgang mit dieser „Phase“.
Ein gesundes Kind isst, wenn es hungrig ist. Vielleicht nicht das, was Sie möchten und vielleicht auch nicht so viel, wie es nach Ihren Vorstellungen sein müsste, aber Ihr Sohn isst.
Ich bin mir sicher hier handelt sich um eine Phase, die sich mit der Zeit wieder legt. Die Natur hat es so eingerichtet und Ihr Sohn wird obwohl der Speiseplan für eine vorübergehende Phase etwas einseitig ausfällt, keinen Mangel erleiden.
Versuchen Sie das Essverhalten möglichst gelassen zu sehen, versteifen Sie sich vor allem nicht sehr auf Verhalten Ihres Kindes.
Ihr Kind spürt Ihren innigen Wunsch es möge doch wieder vielfältiger essen. Je weniger Sie dem Verhalten Ihres Kindes Bedeutung beimessen und je weniger Sie erzwingen, umso mehr wird sich Ihr Sohn wieder für das Essen interessieren.
Leben Sie Ihrem Kleinen als Vorbild weiter wie gewohnt abwechslungsreiches Essen vor. Bieten Sie „gesunde“ Mahlzeiten an. Zeigen Sie ihr wie viel Freude das Essen macht, und dass es so viele schmackhafte Gerichte gibt.
Ganz wichtig ist, dass Sie ganz selbstverständlich mit Genuss von allem essen.
Auch wenn es momentan nicht zu fruchten scheint, glauben Sie mir Ihr kleiner Schatz nimmt wahr, was um ihn herum passiert, wie und was Mama und Papa essen. Kinder übernehmen irgendwann das, was ihnen vorgelebt wird.
Je weniger Aufhebens Sie machen, desto schneller wird diese Phase sich wieder in eine andere Richtung bewegen.
Ich kann Sie auf jeden Fall beruhigen. Irgendwann platzt immer der Knoten.
Ich drücke Ihnen die Daumen und wünsche Ihnen viel Gelassenheit und Durchhaltevermögen
Sommerliche Grüße,
Annelie Last
von
Annelie Last
am 25.05.2018
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebe Frau Last,
vielen Dank für Ihre Antwort, diese hat mich ein wenig beruhigt. Ich hätte jedoch noch eine Frage. Da unser Sohn tagsüber momentan so schlecht isst, möchte er nachts 1-2 Mal eine Flasche, die er dann auch bekommt. Ich habe jetzt schon öfter gehört und gelesen, dass man nachts in solchen Fällen nur Wasser geben soll oder die Milch strecken, dass das Kind tagsüber wieder mehr isst. Wie sehen Sie das? Ich glaube nicht, dass er sich mit Wasser zufrieden gibt. Außerdem finde ich es wichtig, dass er ein paar Kalorien zu sich nimmt, er ist ohnehin sehr dünn.
Vielen Dank nochmal & freundliche Grüße
von
Ju_liah
am 26.05.2018, 10:13
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebe „Ju_liah“,
gerne bin ich heute für Sie da!
Üblicherweise können Kinder in diesem Alter nachts ohne Milch auskommen und Ihren Hunger am Tag stillen.
Es kann aber auch in diesem Alter einfach mal Phasen geben z.B. durch Wachstum, kommende Zähnchen, Entwicklungsschübe etc. in denen das Kind auch mal nachts wieder eine Milch verlangt. In der Regel sind diese Zeiten nur vorübergehend.
Versuchen Sie selbst als Mama die Situation einzuschätzen, ob es eine dieser kurzen Phasen ist, in denen eben mal wieder eine nächtliche Milch zum Einsatz kommt, oder ob es wieder ein Zurück zu lieben Gewohnheiten ist.
Wenn sich Milchflaschen nachts eingebürgert haben, hilft es meist sehr gut diese auszuschleichen (immer weniger Pulver einrühren und auch in der Trinkmenge zurückgehen). Denn trinkt Ihr Kleiner nachts noch seine Milch, kann dies auch den Appetit auf die Mahlzeiten senken.
Manchen Kindern reicht auch schlicht Wasser, wenn sie der Durst weckt.
Probieren Sie es aus, Sie kennen Ihren Kleinen am besten!
Alles Liebe und sonnige Grüße
Anke Claus
von
Anke Claus
am 28.05.2018
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebes Hipp-Team,
aktuell bekommt unser Sohn, wenn er Milch trinkt, immernoch Pre Nahrung, da er diese sehr gut verträgt und wir deswegen dabei geblieben sind. Würde es denn etwas bringen, wenn ich ihm die Abendflasche beim zu Bett gehen mit Folgemilch zubereiten würde? Wäre er dadurch länger satt und würde es eventuell bis morgens aushalten und so mehr Appetit beim Frühstück haben? Aktuell trinkt er meist um halb drei eine Flasche. Ich bin schon dabei die Menge und das Pulver zu reduzieren, bisher jedoch ohne großen Erfolg.
Vielen Dank & freundliche Grüße
von
Ju_liah
am 01.06.2018, 10:53
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebe „Ju_liah“,
ich würde es nicht machen.
Feste Nahrung macht nun einfach satter als das Trinken von Milch. Auch benötigt Ihr Kleiner neben der Milch andere Lebensmittel für ein gesundes Wachstum.
Deshalb würde ich nicht noch eine extra sättigende Milch reichen.
Sicher klappt es bald wieder mit einem Brot zu Milch und solange…
Wie wäre es am Abend mit einem sättigenden Milchbrei?
Herzliche Grüße aus Pfaffenhofen und ein schönes Wochenende
Annelie Last
von
Annelie Last
am 01.06.2018
Antwort auf:
Kind isst schlecht
Liebe Frau Last,
den Milchbrei bekommt er abends ohnehin, den isst er auch recht gut im Gegensatz zu den anderen Mahlzeiten. Die Flasche bekommt er, wenn er ins Bett geht, da hat er meist nicht mehr viel getrunken, es ist eher ein Einschlafritual. Doch seit er tagsüber so schlecht isst, trinkt er etwas mehr. Es wird dadurch aber keine Mahlzeit ersetzt.
Viele Grüße
Julia Hohl
von
Ju_liah
am 01.06.2018, 12:11