Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Ulrike Kusch:

4 Breie eingeführt, wie lange zusätzlich stillen

Ulrike Kusch

 Ulrike Kusch
Ernährungsberaterin
Frage: 4 Breie eingeführt, wie lange zusätzlich stillen

JuLi_!

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Hallo Ernährungsteam, mein Sohn wird in wenigen Tagen neun Monate alt. Ich habe bis zum 6. Monat voll gestillt, dann wurde zuerst der Mittagsbrei (zuerst nur Gemüse, dann Gemüse-Kartoffel und dann noch mit Fleisch) und dann nach 1 Monat der Abendbrei (Getreidemilchbrei mit etwas Obst) eingeführt. Dann als er ungefähr 7 1/2 Monate alt war, haben wir einen Frühstücksbrei (Getreidemilchbrei mit Obst) eingeführt, da er da nicht mehr gestillt werden wollte. Den Nachmittagsbrei (Getreideobstbrei, milchfrei) haben wir dann eingeführt als er ca. 8 Monate alt war. Sieht dann wie folgt aus: Gegen 8/9 Uhr Getreidemilchbrei, meistens Reisflocken mit 3 Eiswürfelportionen Obstmus in 100 ml Wasser und 100 ml H-Milch und 1 TL Rapsöl Gegen 11:30/12:30 Uhr Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei oder anstelle von Fleisch vom Metzger auch Lachs aus dem Gläschen bzw ca 2 mal die Woche ohne Fleisch/Fisch zum Nachtisch Obstmus Gegen 15/15:30 Uhr Getreideobstbrei aus meistens Haferschmelzflocken (6EL in 100 ml Wasser mit ca. 120 g selbstgemachtem Obstmus oder 1/2 gekauftes Obstgläschen und 1TL Rapsöl, manchmal aber auch ohne Rapsöl) Gegen 18/18:30 Getreidemilchbrei, meistens 4-Korngetreideflocken mit 3 Eiswürfelportionen Obstmus in 100 ml Wasser und 100 ml H-Milch und 1 TL Rapsöl Vom Frühstücksbrei isst mein Sohn ca. 2/3 der ganzen Menge, vom Mittagsbrei meistens 220 g (manchmal aber auch nur ca. 150 g), den Nachmittagsbrei entweder ganz oder ca. 2/3 und den Abebdbrei auch entweder manchmal ganz und manchmal aber auch nur 2/3 der Menge. Vor dem Schlafen so gegen 19/19:30 Uhr stille ich ihn und nachts wird er auch gestillt. Je nach dem wie er schläft, gerade ist es nicht sein toll, wird er ca. 1-3 mal in der Nacht gestillt. Zu trinken biete ich ihm tagsüber babygeeignetes stilles Mineralwasser an oder auch mal Fencheltee. Leider ist er was das trinken angeht noch nicht auf den Geschmack gekommen... Er trinkt meistens gerade mal so ca. 50 ml. Unsere Kinderärztin meinte, so lange die Windel immer nass ist, brauchen wir uns keine Gedanken machen, dass er zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt. Bei stückiger Nahrung verzieht er das Gesicht und befördert die Stücke aus dem Mund. Wenn wir ihm zB Melone in die Hand geben, nagt er zwar gleich drauf rum und kaut darauf rum, aber sobald ein größere Stück im Mund ist, wird es nach draußen befördert. Ein kleines Bananenstück hat er im Mund zerdrückt, aber dann den Mund für den nächsten "Bissen" nicht mehr geöffnet. Meine Fragen sind nun: - ist unser bisheriger Ernährungsplan so ok? - wie lange sollte vor dem schlafen und nachts noch gestillt werden? (Ich kenne Mütter die schon zum 7 Monat ganz aufgehört haben zu stillen und jetzt auch keine Pre-oder Folgemilch geben!?) Viele sagen, wenn man nachts nicht mehr stillt, schlafen die Kinder besser durch!? - stimmt es, dass man ein bisher gestilltes Kind was nun dann 9 Monate alt ist, jetzt auch nicht mehr an Pre- oder Folgemilch gewöhnen sollte? - was können oder müssen wir tun um unseren Sohn an stückige Nahrung zu gewöhnen? Oder kommt das von allein und er ist jetzt einfach noch nicht so weit... - gibt es Tipps um das trinken mehr zu fördern? Vielen herzlichen Dank im Voraus! Grüße


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Liebe „JuLi_!“, gerne schaue ich mir den Ernährungsplan Ihres Kleinen an. Ihr Plan gefällt mir sehr gut! Ab dem 10. Monat kann sich das „1. Frühstück“ auch nach und nach dem Familientisch annähern. Das könnten auch ein Baby-Müesli (z.B. HiPP Bio-Müesli http://www.hipp.de/beikost/produkte/bio-mueesli/bio-mueesli/ ) oder ein Brot plus stillen oder eine Becher/Flasche Säuglingsmilch sein. Wie lange Sie Ihren Schatz in der Nacht stillen möchten entscheiden Sie und Ihr Kind am besten ganz individuell. Viele Kinder kommen in der Nacht im Alter Ihres Sohnes schon gut ohne Milch aus und essen sich am abendlichen Milchbrei richtig satt. Andere Kinder brauchen wiederum noch das Stillen. Auch eine Garantie für das Durschlafen gibt es hier nicht. Damit ein Baby einmal nachts „durchhält“ ohne zu essen, muss es generell reif dafür sein. Und es muss sich tagsüber bei den einzelnen Mahlzeiten gut satt essen und trinken. Häufig werden dann die Portionen am Tag auch größer. Gehen Sie hier am besten nach Ihrem mütterlichen Bauchgefühl und Ihrem Kleinen vor. Sie beide wissen am besten, womit sie sich wohlfühlen. Irgendwann ist es sicher an der Zeit das nächtliche Stillen aufzugeben, dann haben Sie alle was davon, wenn Sie und Ihr Schatz endlich erholsam durchschlafen können, die Verdauung nachts mal zur Ruhe kommt, die Zähne Ihres Kleinen geschont werden und die Ernährung wird nicht auf Dauer zu „milchlastig“. Entscheiden Sie und Ihr Baby abzustillen, dann sollten Sie auch jetzt noch auf eine Säuglingsmilchnahrung – gerne auch aus dem Becher - umstellen. Ab dem 1. Geburtstag kann es auch Kuhmilch oder Kindermilch aus der Tasse sein. Ihr Kleiner braucht auch bis gegen Ende des ersten Lebensjahres noch 400 bis 500 ml/g Milch und „Milchhaltiges“ (wie Milchbrei). Derzeit decken die beiden Milchbreie seinen Michbedarf zu 100% ab, mehr Milch wäre also nicht nötig. Wenn die Milchbreie irgendwann nicht mehr gut ankommen, wäre eine Säuglingsmilchnahrung zur Muttermilch im ersten Lebensjahr die einzige Alternative Jedes Essen bzw. neue Beschaffenheit ist für das Baby gewöhnungsbedürftig. Manche Kinder brauchen für die Umstellung auf die stückige Kost einige Zeit. Nicht jedes Kind macht hier die gleichen Entwicklungsschritte. Geben Sie Ihrem kleinen Liebling ruhig die Zeit, die er dafür braucht. Anfangs können Sie die Stückchen auch noch mit einer Gabel zerdrücken und Ihren Jungen so langsam an die gröbere Kost heranführen. Oder mischen Sie löffelweise stückige Nahrung unter die vertraute pürierte Kost, Löffel für Löffel. Auch etwas Fingerfood kann helfen, damit sich Ihr Sohn an die Stückchen gewöhnt. Sie machen es schon genau richtig, Ihrem Schatz mal ein bisschen gedünstetes, weiches Obst zu reichen. Auch gedünstetes, ungewürztes Gemüse oder Knabberprodukte wie Reiswaffeln, Hirse-Kringel oder Baby-Zwieback können Sie anbieten. Bitte bleiben Sie beim Essen dabei, damit Sie sehen können wie Ihr Kleiner mit dem Essen umgeht und zurechtkommt. Sie werden sehen, mit entsprechender Übung wird sich Ihr Kind immer mehr an die Stückchen gewöhnen. Mit seinen knappen neun Monaten braucht Ihr Kleiner etwa 400 ml Flüssigkeit am Tag, wozu auch die Milch gezählt wird. Die Muttermilch deckt bereits einen großen Teil seines Flüssigkeitsbedarfes und auch die zahlreichen Breie, die Ihr Kleiner erhält sind super Flüssigkeitslieferanten. Ja, genauso ist es, ist die Windel gut nass und der Stuhl weich geformt, dann passt alles. Bieten Sie Ihrem Schatz mal in einem Becher mit etwas Wasser oder Tee am besten nach der Beikostmahlzeit an. Dürfen die Kleinen trinken wie die Großen, dann macht ihnen das Trinken häufig gleich viel mehr Spaß! Mit etwas Übung klappt das bald recht gut. Am Anfang müssen es auch nicht gleich Riesenmengen sein, das baut sich auf. Hierbei kann es hilfreich sein, den Becher bis zum Rand mit Flüssigkeit zu füllen, damit die Lippen beim Trinken gleich benetzt werden und sich das Mündlein so automatisch öffnet. Sie können sicher sein, die Kleinen holen sich, was sie brauchen. Mag Ihr Schatz neben der Milch nur ein etwas trinken, dann ist auch das völlig in Ordnung. Versuchen Sie hier nichts zu erzwingen. Ich wünsche Ihnen und Ihrem Schatz ein sonniges Wochenende! Herzliche Grüße Ulrike Kusch


JuLi_!

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Noch vergessen... unser Sohn wiegt ca. 9 kg und hat 2 Zähne, die nächsten oberen vermuten wir sind im Anmarsch!


JuLi_!

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Vielen herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort!! Sie haben mir sehr weitergeholfen! Ich wünsche sich Ihnen ein schönes Wochenende! Dankeschön!


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