Frage im Expertenforum Milch und Beikost - Ernährung von Babys und Kleinkindern an Doris Plath:

10 Monate altes Baby isst am Tag sehr wenig

Doris Plath

 Doris Plath
Ernährungsberaterin
Frage: 10 Monate altes Baby isst am Tag sehr wenig

VD

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Hallo, meine Tochter ist jetzt 10 Monate alt und mit der Ernährung hatten wir schon immer Probleme (zwischendurch war es auch mal besser). Wenn sie Zähne bekommt, isst sie am Tag sehr wenig und sie ist leider ständig am Zahnen (6 Zähne sind durch). Dadurch kommt sie in der Nacht 3x für die Flasche. Ihr Essensplan momentan sieht so aus: ca. 8:00 Uhr Griesbrei Alnatura mit Kuhmilch angerührt ca. 14 gramm ca. 11:00 Uhr 1/4-1/2 Becher Griesbrei Vanille (4er Pack von Alete) ca. 12:30 Uhr max. 1/2 Gläschen Mittagsbrei (immer ohne Kartoffeln, vermuten dass die ihr zu schwer im Magen liegen) Kartoffeln werde ich später nochmal probieren ca. 14:30 Uhr restliches Gläschen von Mittag (Getreide Obst Brei würde sie nur 3 Löffeln essen) ca. 17:15 Uhr Alnatura Dinkel Milchbrei ca. 45 gramm ca. 21:30 Uhr 180ml Milumil 1 ca. 1:30 Uhr 160 ml Milumil 1 ca. 5:00 Uhr 100ml oder weniger diese Flasche möchten wir in den nächsten Tagen durch eine 3er Milch ersetzen und sehen wie´s läuft Ich weiss schon, wenn sie so wenig isst, dass sie sich die Kalorien dann in der Nacht holt :-( Gestern Nachmittag hat sie 1/2 Stunde geschlafen u. ist dann vom Hunger geweckt worden, sie war dann natürlich sehr müde... Ich weiss leider nicht mehr, was ich ihr noch geben kann. Gestern hatte ich es mit einem Fruchtzwerg probiert, der kam gut an aber den möchte ich nicht jeden Tag geben. Stückiges Essen geht noch nicht, da würgt sie und erbricht sogar manchmal.(Reiswaffel, Brot etc.) Mit der Flasche unterm Tag da kann ich sie jagen..... Sämtliche anderen Milchbreie mag sie nicht. Ich muss auch die Breie immer eher flüssiger anrühren, sonst würgt sie wieder. Außerdem muss ich auch vorsichtig sein, da sie immer noch Blähungen hat und den ganzen Tag aufstoßt. Seit der Geburt hat sie einen Reflux, der wesentlich besser geworden ist, aber noch nicht weg ist. Dementsprechend schlecht schläft sie, wir hatten auch schon oft Nächte, wo sie 1 - 2 Stunden wach war und nicht schlafen konnte. Sie kommt auf 10-11 Stunden (wobei sie nach dem Aufwachen sehr müde ist) und unterm Tag max. 1 1/2 Stunden auf 2x verteilt. Gestern ist sie um 5:30 Uhr von abgehenden Winden geweckt worden und ist dann nicht mehr eingeschlafen. Sie weint auch meistens bei den Pupsern. Wir haben Anfang Januar nach Anraten der Kinderärztin milchfreie Ernährung gegeben, hatte aber keine Besserung gebracht. Die KIA meinte dann, meine Tochter gehöre zu den schwierigen Kindern und es würde sich schon irgendwann geben... Aber es wäre schon schön wenn 1 Flasche wenigstens in der Nacht wegfallen würde und ich mal 5 - 6 Stunden am Stück schlafen könnte. Sie wiegt jetzt knapp 9 Kilo. Vielleicht haben sie noch Ideen, was ich ihr anbieten kann? Ich habs eine Zeitlang mit selber gekochtem probiert, aber war auch nicht der Hit. Und für die paar Löffel mach ich lieber ein Gläschen auf. Vielen Dank schon mal im Voraus für Ihre Antwort.


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Liebe „VD“, gerne antworte ich Ihnen auf Ihre Zeilen. Es ist jedoch auch für mich schwierig hier zu helfen. Es kommen meiner Meinung nach mehrere Dinge zusammen. Zum einen berichten Sie darüber, dass Ihr Mädchen ständig am Zahnen ist. Der Mundraum ist dann oft sehr sensibel, kann schmerzen, die Kinder sind wenig experimentierfreudig und Kauen von Stückchen kommt gar nicht gut an. Da kann ich Ihre Tochter sehr wohl verstehen. Ihre Kleine scheint aber generell zu den sehr empfindlichen Kinder zu gehören. Da können Sie wirklich wenig machen, als mit Geduld zu hoffen, dass es bald besser wird. Sie schreiben, die Ernährung war schon immer problemtisch (mit Ausnahmen). Blähungen und ein Reflux begleiten Sie beide schon lange. Gerade der Reflux hat Ihrem Mädchen das Essen sicherlich nicht einfacher gemacht. Es ist verständlich, dass Sie bei der Ernährung vorsichtig sind. Der Ernährungsplan geht jedoch eindeutig in Richtung Milch und Milchprodukte, welche in diesem Alter aber nicht mehr die Hauptrolle spielen. So ein Plan macht zudem durstig. Ich kann mir gut vorstellen, dass Ihr Mädchen auch deshalb nachts kommt und eine Flasche haben möchte (neben der lieben Gewohnheit). Oftmals ist es nur der Durst warum Kinder wach werden und aus Gewohnheit eine Milch verlangen. Sie wissen zwar, dass Ihre Kleine Milch an sich gut verträgt. Dennoch würde ich Ihnen empfehlen den Milchanteil zurückzufahren. Und nicht noch mehr Milchprodukte mit einzuführen. Zwei milchhaltige Mahlzeiten (je 200-250 g) reichen aus. In Ihrem Falle also z.B. morgens und abends eine Portion Milchbrei. Es macht meiner Meinung nach wenig Sinn, die nächtliche Milch auf eine 3er umzustellen. Wie Sie selbst wissen, braucht Ihr Schatz diese Nachtflaschen gar nicht mehr. Und wenn diese wegfallen, steigt erfahrungsgemäß automatisch der Appetit am Tage an und Sie können mit einem ausgewogenen Plan Ihre Tochter tagsüber gut sättigen. Möchten Sie wirklich eine Veränderung - das ist vor allem anderen entscheidend - müssen Sie an dieser Schraube drehen und Ihre Kleine wird mit Ihrer Hilfe lernen, ohne Milch in der Nacht auszukommen. Dazu würde ich die Milch ausschleichen, also immer weniger Pulver anrühren und auch die Trinkmenge nach und nach reduzieren. Das ist ein guter Weg die Kleinen von der Nachtflasche zu entwöhnen. Versuchen Sie mehr und mehr Ihr Mädchen anderweitig zum Einschlafen zu bringen. Spieluhr, Schmusetuch mit Geruch von Mama, streicheln und gut zureden. Das wird nicht gleich von heute auf morgen klappen. Das bedeutet bestimmt „einige unruhige Nächte“ und Weinen, bis Ihre Tochter sich daran gewöhnt hat ohne Milch wieder einzuschlafen. Geben Sie nicht zu schnell nach. Stecken Sie sich und der Kleinen ein realisitsches Ziel. Zum Beispiel in einem Monat haben wir es erreicht ohne Milch in der Nacht auszukommen. Erzwingen lässt sich da sowieso nichts. Aber mit Geduld und Konsequenz klappt das bestimmt. Gehen Sie konsequent einen Schritt nach dem anderen, bestimmt finden Sie so einen gemeinsamen Weg, mit dem alle zufrieden sind. Haben Sie ansonsten schon fingerood probiert? Weiche, reife Obststückchen, gedünstete, ungewürzte Gemüse auf einem extra Tellerchen? Geben Sie Ihrer Tochter einen Löffel in die Hand. Damit oder mit Ihren Händchen kann sie experimentieren. Das spielerische Erforschen, Herumknabbern und „Begreifen“ der Nahrung weckt die Neugierde darauf. Es müssen ja keine festen Stücke sein, bei denen Ihre Kleine noch erbricht. Während sie damit herum probiert, gelingt es Ihnen sie mit Brei zu füttern. Auch hängt vieles mit Ihrer eigenen Einstellung zusammen. Wenn Sie skeptisch und ängstlich ans Essen gehen, spürt das Ihre Kleine. Versuchen Sie Freude und Sicherheit beim Essen zu vermitteln. Das überträgt sich auf Ihren kleinen Schatz. Obst kommt bisher gar nicht vor. Mag Sie es geschmacklich nicht? Natürlich hat jedes Kind - wie auch wir Erwachsene - seine Vorlieben. Lehnt Ihr Mädchen etwas ab oder mag sie nicht weiter essen, heißt das aber noch lange nicht, dass sie dieses Lebensmittel grundsätzlich nicht mag. Sie kennt das Meiste einfach noch nicht und muss alles erst erfahren und kennen lernen. Da heißt es einfach geduldig dran bleiben und einen Brei immer wieder reichen, nur so kann Ihre Kleine Obst oder Getreide überhaupt erst erfahren und akzeptieren. Einmaliges Anbieten reicht nicht aus. Wir wissen aus Erfahrung, dass geduldiges, wiederholtes Anbieten (10-16x) von Breien, früher oder später jedes Baby überzeugt. Eltern geben hier meistens zu früh auf. Dabei nicht jeden Tag wechseln, sondern mal bei einer Sorte bleiben, damit sich das Kind überhaupt an etwas gewöhnen und es akzeptieren kann. Gerade Obst empfinden machen Kinder zunächst als etwas säuerlich. Versuchen Sie mal unsere Bio-Banane, die kommt bei Obstmuffeln gut an. Gerne können Sie auch einmal ein Gemüse- mit einem Obstgläschen mischen. Am Anfang noch mehr Gemüse, dann immer mehr Früchte. Vielleicht überzeugt das Ihre Kleine! Am Vormittag ist wie nachmittags was fruchtiges ohne Milch ideal. Je nach Appetit können es Früchtebreie, ein Obst-Getreide-Brei oder wenn Ihr Mädchen mal gut Kauen kann, Früchte und Reiswaffel, Babyzwieback oder Babykeks sein. Ab und zu mal zur Abwechslung ein Babyjoghurt ist ok, aber überwiegend sollten da milchfreie, fruchtige Speisen stehen. Vielleicht gelingt es Ihnen ja das eine oder andere umzusetzen. Und denken Sie daran, Veränderungen brauchen Zeit, nichts geht da von heute auf morgen. Aber Geduld und Konsequenz zahlen sich immer aus. Viele liebe Grüße Doris Plath


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