Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Was tun, wenn GOB und Milchbrei plötzlich verweigert werden?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Was tun, wenn GOB und Milchbrei plötzlich verweigert werden?

Souma

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Hallo, Meine Tochter ist 11 Monate alt und hat bis vor wenigen Wochen alle 3 Breie gut gegessen. Doch seit kurzem isst sie etwa 1/3 ihres GOBs und probiert nur noch paar Löffelchen ihres Milchbreies. Ich biete ihr alternativ Zwieback, Brot, Gurke, Banane oder Hirsekringel an, die sie meist ablehnt und mir "wütend" aus der Hand schlägt. Sie schreit und weint, wirkt insgesamt sehr unzufrieden. Irgendwann hole ich sie aus dem Hochstuhl raus. Entweder sie spielt oder sie krabbelt dann weinend zu mir und ist weiterhin unzufrieden. Was kann ich tun? Oder ihr alternativ anbieten? Lieben Dank schonmal für die Bearbeitung meines Anliegens.


Birgit Neumann

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Hallo Souma vermutlich ist deine Kleine einfach satt* und möchte nichts essen. Vielleicht reicht ihr nachmittags nur Obst oder abends evtl Milch ? Stillst du oder bekommt dein Baby Säuglingsmilch? Ab dem 10.Lm beginnt eine Phase, in der die meisten Babys ihre Essgewohnheiten mehr oder weniger verändern. Dies markiert den spätesten Zeitpunkt für die Einführung der Familienkost. Normalerweise sind jetzt die motorischen Fähigkeiten i.d.R. soweit gut entwickelt, dass ganz gezieltes Greifen und Kauen möglich ist. Zeigt deine Tochter schon Interesse an Familienkost? Isst sie bereits Brot und hat Spaß an festen Speisen? Mit Beginn des 10. Lm (bei manchen Babys schon früher und bei manchen erst später)wird euer Baby allmählich zum Kleinkind und entwickelt (meist ist das nach einem Wachstumsschub deutlich erkennbar) immer mehr neue Fähigkeiten, die auch die Nahrungsaufnahme betreffen. Statt an Brei und an Milch sind sie vermehrt an fester Nahrung, und auch an den Speisen, die Mama und Papa essen, interessiert. * Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, wozu auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt und das erfordert die Aufnahme großer Kalorienmengen = "Hunger". Sie trinken viel Milch. Mit etwa 10 Lm ist diese Phase in der Regel weitestgehend abgeschlossen, das Saugbedürfnis lässt nach, das Gebiss will benutzt werden. Es reichen kleinere Nahrungsmengen, um trotzdem optimal versorgt zu sein. Die Größen und Gewichtszunahme stagniert nun ein ganze Weile. Familienkost mit Milch und evtl etwas Brei reichen aus. Meist geht der Appetit und Hunger am Nachmittag zurück. Manchen Babys reicht ein Energienachschub durch Obst. Manche möchten mehr. Das kommt individuell auch darauf an, wie viel Zeit zwischen Mittagessen und Abendessen bleibt und wie lange die Mittagsruhe dauert. Das geringe Interesse am Nachmittagsbrei kann darum einerseits durch mangelnden Hunger begründet werden und andererseits wäre denkbar, dass deine Kleine nachmittags lieber selbständig etwas essen möchte, als passiv gefüttert zu werden. Möglichkeiten für den Nachmittag sind: Obstsnacks: fein geriebener (roher) oder gekochter/gedünsteter Apfel (weich!) in Stückchen zum selber essen. Banane am Stück, in Stückchen geschnitten oder zerdrückt zum Löffeln. Weiche Birne in Stückchen ist ideales Fingerfood. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). . Den milden Saft wird deine Kleine lieben. Orangenfilets, Mandarinenfilets sind auch geeignet. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi, geviertelte, kernlose Trauben - all das ist möglich. Oder hat dein Baby Durst? Biete ihr alternativ etwas Wasser zum Trinken an, ggf Pre-Milch oder Mumi. Ist es möglich, dass du die Mahlzeiten, auch die ZMZ, so in euren Tagesplan einbaust, dass ihr stets gemeinsam essen könnt? Du bist nämlich das beste Vorbild für dein Kind. Genüsslich speisende Mitesser bei Tisch sind nämlich die beste Motivation für deine Kleine, um einfach mit zu essen. Nimm deine Kleine ggf auf den Schoß und entdeckt gemeinsam neue Obstsorten. Lass sie mit einer Kindergabel bspw selbst versuchen, etwas aufzupieksen. Lass sie Nahrungsmittel mit allen Sinnen entdecken. Mach die Mahlzeit zum Erlebnis. Lass sie Nahrungsmittel selbständig entdecken und erleben. Biete verschiedene Texturen, Aromen, Farben, Formen, Geschmack und ganz viel Spaß! Gegen die Unzufriedenheit, falls deine Kleine keinen Hunger hat, hilft sonst evtl kuscheln oder spielen? Zahnt sie? Grüße Birgit Neumann


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