murphyli
Hallo Frau Neumann, mein Kind ist 9 Monate alt und hat bisher noch keinen Zahn. Momentan ernähre ich mein Kind folgendermaßen: Milchflasche (150ml), Obst-Getreidebrei, Gemüse-Stärke-Fleischbrei, Milchgetreidebrei, Milchflasche. Sie trinkt jetzt Mineralwasser Medium (alles andere trinkt sie nicht, habe alles probiert). Ich gebe ihr immer mal wieder ein Stück Brotrinde. Kann ich ihr, obwohl sie noch keine Zähne hat, bereits stückigeren Brei anbieten? Oder muss ich damit warten? Ist die Ernährung für ihr Alter noch entsprechend oder muss ich etwas umstellen? Den Mittagsbrei isst sie nur in geringen Mengen, denke weil es ihr nicht süß genug ist. Sobald ich den Löffel kurz in ein Obstglas mit dem Mittagsbrei eintauche isst sie die Mahlzeit. Ich habe Sorge, dass die Nährstoffversorgung nicht ausreichend ist. Fisch mag sie überhaupt nicht. Herzlichen Dank!
Hallo murphyli deine Tochter kann trotz mangelnder Zähne stückige Kost und Fingerfood bekommen. Mit Beginn des 10. Lm (bei manchen Babys schon früher bei manchen erst später) beginnt eine neue Ära. Euer Baby wird zum Kleinkind und entwickelt (meist ist das nach einem Wachstumsschub deutlich erkennbar) neue Fähigkeiten, die auch die Nahrungsaufnahme betreffen. Sie wollen ihre Mitwelt weiterhin mit allen Sinnen erkunden. Und jetzt sind auch die motorischen Fähigkeiten i.d.R. soweit gut entwickelt, dass ganz gezieltes Greifen und Kauen möglich. Babys beobachten ihre Mitwelt bei Tisch ganz genau und wollen imitieren. Diese Phase gilt es auszunutzen. Lass dein Kind darum immer und immer wieder kleine Mengen bei euch probieren. Dein Kind kann lustige Erfahrungen sammeln und neue Lebensmittel kennen-und lieben lernen. Sie kann sich mit kleinen Probiermengen einfach und langsam an neue Aromen und Konsistenzen gewöhnen ohne überfordert zu werden. Kennen lernen von neuen Familienspeisen geht so: Kinder untersuchen die neuen Dinge i.d.R. zuerst mit den Händen, dann erst mit dem Mund. Manches wird in den Mund genommen und nach kurzen Kaubewegungen geschluckt und manches aber durchaus wieder ausgespuckt. Es geschieht alles nur soweit, wie deine Kleine mit der Nahrung umgehen. Die angebotenen Speisen sollten darum leicht weich sein, damit sie mit dem Gaumen und der Kraft auf den Kauleisten zerdrückt werden können. Je mehr feste Kost und Brot, je weniger Brei deine Kleine essen wird, desto mehr wird sie trinken. Bleibe bei dem von ihr aktuell gemochten Getränk und biete es ihr nach den Mahlzeiten und noch einmal eine kurze Zeit später an. Eine weitere Milchflasche brauchst und solltest du aus diesem Grund nicht geben. Erweitere aber ruhig das Frühstück und ggf das Abendessen um Brotmahlzeiten. Das geht prima ohne Zähne, wenn deine Tochter soweit ist. Ob sie soweit ist, erkennst du an ihrem Verhalten. Starte gleich nachher mit einer Brotmahlzeit. Schneide etwa eine halbe Scheibe mit Butter/Margarine bestrichenes Mischbrot o.ä. (fein vermahlenes VK-Brot oder Kartoffelbrot oder Roggenbrot,....), vorerst noch ohne Rinde, in kleine mundgerechte Stückchen. Diese kleinen Stückchen locken zum Zugreifen. Probier das einfach aus. Die Brotmahlzeit ist empfehlenswert, damit die Kleinsten ausreichend Gelegenheit haben, das Kauen zu trainieren. Die Kaumuskulatur muss gefordert werden, um sich gut auszubilden. Ideen für Familienkost: Hafer-Bananen-Cookies: 1 große, reife, gelbe Banane (oder Apfelmus) ca 100-120g feine Haferflocken viel weniger als 1 Msp Bourbonvanille zerkleiner die Haferflocken in einem Blitzhacker zu "Mehl". Zermuse oder püriere die Banane, vermische sie mit der Vanille. Gib das Hafermehl dazu und bereite aus allen Zutaten einen Brei Heize den Ofen auf 175° hoch und bereite ein Backblech mit Backpapier vor. Mit Hilfe von 2 TL und deinen Händen kannst du jetzt aus dem Teig kleine Kekse formen, etwas flach drücken und ca 10-12, ggf länger, im Ofen backen. Anschliessend auf einem Kuchengitter auskühlen lassen. Diese Kekse sind bei vielen Müttern und ihren Babys beliebt. Ggf musst du etwas experimentieren, bis du nach dem Backen die richtige Konsistenz erhältst. Zerdrücke bspw Kartoffeln oder weiches Gemüse und füttere statt einem Brei aus fein pürierten Zutaten einen Brei, der eine grobstückige Konsistenz hat. Die Kost sollte stets so aufbereitet sein, dass sie dein Kind ohne "Gefahr" essen kann. Verschlucken sollte vermieden werden. Mangelnde Bezahnung ist meist kein Hinderungsgrund für festere Speisen. Mit den Kauleisten und dem Gaumen können die Kleinen enormen Druck ausüben. Auch gekochte Nudeln sind bestens geeignet, denn sie lassen sich am Gaumen zerdrücken. Mit der Einführung der Brotmahlzeit kann der GOB entfallen. Getreide und Fett liefert nun das Brot mit Belag. Obst gibt es nachmittags jetzt pur, Auch mal frisch als Mus oder gegart oder roh als Fingerfood. Bspp für Obstsnacks, die du nachmittags anbieten könntest fein geriebener oder gekochter Apfel, Banane = auch zerdrückt wunderbar geeignet. Birne, wenn weich ist ideales Fingerfood. Presse einen Saft aus frischen (unbehandelten Mandarinen (Clementinen oder was auch immer). Den milden Saft wird deine Kleine lieben. Melone ggf auch Papaya oder (Bio-)Mango, sowie zerdrückte Heidelbeeren, Avocado oder Kiwi ist möglich. Bananenküchlein: 1/2 Banane mit der Gabel zerdrücken, 1 EI verquirlen. Mischen, in heissem Öl in einer Pfanne ca 4-5 kleine Pfannküchlein backen. as geht besonders gut in einer beschichteten Pfanne mit etwas Kokosöl. Spaghetti Bolognese Bolognesesosse 1 kleine Zwiebel fein würfeln, 1 Knoblauchzehe gepresst. Noch dazu 1 geraspelte Möhre richten. Gemüse in 1 EL Olivenöl ca 10-15 min dünsten. 300g gemischtes Hack und 1 weiteren Olivenöl zugeben, anbraten. Salz, Pfeffer, Zucker, Oregano (frisch oder getrocknet, Basilikum (frisch oder getrocknet) zugeben und durchbraten, bis das Gemüse weich und das Fleisch gar ist. Dann mit ca 400g Tomaten aus der Dose/Tetrapack (stückig oder zerkleinert) auffüllen, aufkochen. Abschmecken, nachwürzen und ggf Tomatenmark zugeben, bis es gut schmeckt. Die Sosse ca 30 min köcheln lassen. dazu klein geschnittene Spagetti Für die Vollständigkeit: !!! Achtung: niemals(!!!) harten Lebensmittel wie rohe Apfel/Möhrenstücke, trockene ungekochte Nudeln, Gummibärchen, Nüsse, Kerne, Saaten etc etc geben. !! Rezept Frikadellen: 500g Hack mit 1 verquirltem Ei vermischen würzen mit: 1/4 TL Zucker, 1/4 TL Salz, Prise Pfeffer, 1/2 EL getrocknete italienische Kräuter untermischen, Semmelbrösel zugeben und vermischen - soviel Semmelbrösel zugeben, bis die Konsistenz der Hackmasse gut formbar wird. Aus der Masse Frikadellen formen. In wenig, aber ausreichend Öl, in einer beschichteten Pfanne braten. Du kannst die geformten Bratlinge auch einfrieren. Die Einführung der Familienkost ist eine wichtige Phase in der allgemeinen Entwicklung, die nicht nur darauf abzielt Närhstoffe ins Kind zu befördern, sondern ganz allgemein an die üblichen familiären Essgwohnheiten heranführt. Die gemeinsamen Mahlzeiten haben darum vorrangig den Zweck, eurem Kind zwanglos eure eigene und die hiesige Esskultur mit all ihren kulinarischen Besonderheiten zu präsentieren. Je mehr Kinder dabei sehen, riechen. erleben, desto besser. Sie sollten die Gelegenheit bekommen, neue Dinge kennen zu lernen, ohne Zwang, aber durch eigene Neugier, in eigenem Tempo. Sie sollten dabei stets die ihnen bekannten Speisen bekommen, mit denen sie sich satt essen können - den bekannten Brei - und zusätzlich die Gelegenheit erhalten, Neues kennen zu lernen. Gib deinem Kind ausreichend oft Freiraum zum Experimentieren und selbständigen Essen. Lass sie die Speisen in ihrem Tempo erkunden. Mit Beginn der Familienkost essen viele Babys weniger als zuvor. Lass dich davon nicht irritieren. Die Phase des schnellen Längenwachstums stagniert. Babys wachsen in den ersten Monaten sehr schnell. Nicht nur das Längenwachstum geht rasant, sondern die gesamte Entwicklung, wozu auch das Anlegen von "Fettreserven" zählt und das äußert sich in dieser Zeit durch "Hunger". Mit 10Lm ist die Zeit des schnellen Wachstum allmählich vorbei und die Zunahme stagniert. Das merkst du bald auch an den Kleidergrößen. Die Größen passen jetzt jeweils über einen längeren Zeitraum. Und weil dein Kind jetzt nicht mehr so schnell wächst und dadurch weniger Kalorien benötigt, ist auch der Appetit vermindert. Also dann Grüße Birgit S.
murphyli
Wollte noch ergänzen: Milchflasche ist ungefähr immer 150ml (aptamil ar), den Milchgetreidebrei mache ich mit Folgemilchpulver da sie von Vollmilch mehr gespuckt hatte. Die Breimenge liegt jeweils bei 180ml wobei der Gemüse Brei lediglich zur Hälfte gegessen wird. Wasser trinkt sie bisher nur 60ml über den Tag verteilt. Der Stuhlgang ist relativ fest daher gebe ich manchmal eine Milchflasche mehr weil sie sehr festen Stuhlgang hat und sehr wenig zusätzlich trinkt. Ich habe warmes, mit Kohlensäure, Saftschorle etc. alles versucht aber ohne Erfolg. Sie trinkt nicht mehr. Mein Kinderarzt gab mir den Rat Zucker ins Wasser zu geben dann würde das Kind trinken. Diesem Rat bin ich aber nicht nachgekommen. Was kann ich umstellen? Sollte ich einen weiteren Brei einführen?
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