Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Fragen zur Familienkost

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Fragen zur Familienkost

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Sehr geehrte Frau Neumann, unser Sohn ist nun 10 Monate alt und ist am Familienessen schon sehr interessiert. Er isst schon Brot , Frischkäse vegetarische Aufstriche. Werde bald mit Naturjoghurt anfangen. Nehme ich dann den 3,5 prozentigen oder welchen ? i Aber meine eigentliche Frage ist,ob er auch schon Wurst aufs Brot essen darf. Meine Leberwurst oder Fleischwurst. Gibt es irgendwas ausser Nüsse , Fisch , Soja und co was er noch nicht essen darf oder kann ich ihm alles geben ? Nicht allergiegefährdet. Danke im Vorraus


Birgit Neumann

Birgit Neumann

Hallo sut08 die Familienkost ist eine erste größere Liberalisierung für die Ernährung beim Baby. Der Verdauungstrakt ist schon besser in der Lage sich auf neue Lebensmittel einzustellen und zu verdauen. Auch das Schlucken größerer Partikel fällt den Babys leichter. Der Reifeprozess ist vorangeschritten und die Babys neugierig. Sie wollen selber essen, wollen am Familienleben teilhaben, sollen ihr Essen erkunden und freuen sich über neue Geschmackserlebnisse. Auch als Eltern freut man sich über neue Essgewohnheiten, dass die Babys selbständiger werden und man nicht mher so aufpassen muss. Aber trotzdem sollte man noch vorsichtig sein und die Kleinen nicht überfordern. Es ist besser neue Speisen nur erst in kleinen Probiermengen anzubieten. Als Brotbelag reicht vorerst Butter oder Margarine. Wenn das alles gut klappt, kannst du auch mal Leberwurst draufstreichen. Jogurt wäre noch nicht so optimal. Die Empfehlung hierzulande lautet, dass gesäuerte Milchprodukte erst nach dem 1. Geb. regelmäßig in größeren Mengen gegeben werden sollten. Dann wählst du den mit 3,5% Fett. Fleischwurst und Wienerchen und Co auch erst besser nach dem 1. Geburtstag geben. Da bleibt trotzdem noch eine Menge übrig, was euer BAby jetzt scon mitessen kann. Nudeln in sämtlichen Variationen, Kartoffeln in verschiedenen Gerichten. Gemüse als Stückchen, neue Obstsorten etcetc... Sonst gilt in etwa: Honig sollte im 1.Lj nicht gegeben werden. Erhitzter Honig allerdings sei unbedenklich. Im 2. Lj sei Honig (bei normal entwickelten und gesunden Babys) kein Problem mehr. Das steht im Zusammenhang mit der gereiften Darmflora. Kaffee und Alkohol (auch erhitzt in Speisen) ist für Kinder tabu. Wegen des Geschmacks und der einhergehenden möglichen Prägung. Fischgräten können ein Problem beim Schlucken sein. Deshalb Fischgerichte (auch bei Filet) immer genau auf Gräten prüfen. Fischstäbchen (können nach dem Garen von der Panade befreit werden) sind i.d.R. aber grätenfrei und eignen sich deshalb besonders gut. Hirse, Quinoa und Amaranth sollten regelmäßig und in größeren Mengen besser erst ab dem 3. Lj auf den Tisch kommen. Kleine Mengen und das mal ab und zu sind kein Problem. Ausnahme: Baby-Hirseflocken. Nüsse sind wegen der Verschluckungsgefahr noch nicht gut geeignet. Da sie hart sind, können sie beim Verschlucken Probleme verursachen. Verschlucken von Brot oder Apfel wäre weniger problematisch. Nüsse als Mus sind geeignet. So wäre es auch mit den kleinen Kernchen bei Himbeeren und Johannisbeeren (bei Marmelade drauf achten). Leinsamen sei in größeren Mengen weniger gut geeignet. Sojamilch als Kuhmilchersatz oder in allgemein zu großer Menge wäre noch nicht geeignet. Zwiebel, Knoblauch, scharfe Gewürze sind individuell unterschiedlich verträglich. Geschmacksverstärker sollte gemieden werden und allgemein zu viele Zusatzstoffe - besser selberkochen. Betreffs Rohmilchkäse (und Listeriengefahr i.A.) ist es ähnlich wie bei den Schwangeren: siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=23628 So auch Toxoplasmose oder Salmonellen. Siehe hier: http://www.rund-ums-baby.de/kochecke/beitrag.htm?id=25395&step=2 Hast du sonst noch konkrete Fragen wegen bestimmter Lebensmittel? Grüsse Birgit Neumann


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