Rosenstock
Wenn die Kleinen dann am Tisch mitessen, wird sich ja sicher noch nicht alles eigenen. Hast Du ein paar Tipps, wie man ein Kind, das mit etwa einem Jahr anfängt mitzuessen, am besten ernährt? Auch von der Menge her... Nicht zu salzig weiß ich. Aber bisschen Salz schon, oder? Wie sieht es mit Zucker aus? Ich backe gerne Kuchen, darf sie davon was haben? Darf man Kakao und Ovomaltine geben? Es gibt ja auch Hipp Gläschen für ältere Kinder, ist das empfehlenswert? Welche Speisen, Lebensmittel sollten gemieden werden? Mein Mann hat mit dem Essen ein paar Probleme, er kann nicht alles essen. Ich mache mir Gedanken, dass unsere Tochter sich da was abschaut. Wie lässt sich gemeinsames Essen trotzdem zufriedenstellend meistern? Er isst halt kein Gemüse und kein Obst, meist isst er auch was anderes als ich. Leider ist sein Essen oft auch nicht besonders gesund...aber das muss er wissen. Ich will nur, dass unser Kind sich ausgewogen ernährt.
Hallo Rosenstock der Übergang zur Familienkost ist fließend. Gib deinem Kind die gewohnten Speisen wie bisher und ergänze um geeignte Familienkost, welche dein Kind in Eigeninititative, selbständig und gefahrenfrei essen kann. Die angebotene Kost sollte vollwertig und ausgewogen sein. Bei der Familienkost geht es um die Gewöhnung an Geschmack und Konsistenz. Es geht auch um die selbständige Essweise, mit der dein Kind die neuen Speisenangebote vom Familientisch selbständig und zwanglos kennenlernen kann. Es ist jetzt fast alles erlaubt, was ungefährlich ist. Setze dein Kind ganz selbstverständlich zu euren Mahlzeiten mit an den Tisch, so dass es euch gut sehen und beobachten kann. Lege auf den Teller/Brettchen alle Speisen so hin, dass es diese gut sehen und greifen kann. Richte zunächst kleine und überschaubare Portionen aber biete durchaus eine Auswahl an Verschiedenem. Lasst euer Kind das Essen mit den Händen untersuchen. Lasst es die Speisen sehen und anfassen, zermatschen, zerdrücken, zerpflücken, darauf beissen, wieder ausspucken.... Biete eine rundum sichere Kostpalette, welche stets gefahrenfrei zu essen/schlucken ist. Biete Geschmack. Eure übliche Familienkost darf leicht gewürzt sein, nur nicht zu salzig - auch wegen der Geschmacksprägung. Lasst euer Kind rundum eigene Geschmackserfahrungen machen und wertet nicht. Lasst es, während ihr Eltern auch esst, einfach mitessen. Bereite die Speisenangebote so zu, dass diese gefahrenfrei mitgegessen werden können. Das bedeutet bspw im Falle eines harten Apfels: rohe Äpfel sind am Stück noch ungeeignet, weil sie zu hart sind und noch nicht optimal zerkleinert/gekaut werden können. Das kann beim Schlucken größere Probleme bereiten. Es ist nun bspw möglich, einen rohen Apfel ganz fein zu reiben. Eine Birne ist, wenn reif, ganz weich und eignet sich als Rohkost-Fingerfood schon gut. Ebenso Melone oder anderes. Du kannst Familienspeisen welche in ihrer Konsistenz noch nicht optimal geeignet sind (zu groß, zu unförmig etc), vor den Augen deines Kindes einfach klein schneiden. Du kannst manche Speise mit der Gabel zerdrücken. Lasst euer Kind aber unbedingt selbständig essen und lasst es dabei viel Handkontakt mit den Speisen erleben. Der haptische Eindruck verschafft deinem Kind einen ersten Eindruck einer Speise und gibt deinem Kind damit wichtige Impulse zum Handeln. Es lernt auf diese spielerische Art neue Konsistenzen kennen - und wird sie langfristig akzeptieren lernen. Dein Kind kann gewöhnliche Speisen mit essen, es braucht keine speziellen Kinderlebensmittel. Achte auf Eignung der Speisen hinsichtlich Konsistenz, Nährwert und Hygiene. Zucker und Salz, Kakao ist alles prinzipiell möglich - möglichst nur so viel wie nötig und so wenig wie möglich. Das heisst: Speisen, welche du extra nur für euer Kind kochst, diese könntest du mit möglichst geringen Mengen zubereiten. Speisen, welche dein Kind im Rahmen der Familienkost isst, diese dürfen Zucker und Salz, Kakao enthalten, weil es sonst tatsächlich in den meisten Famlien schwierig würde mit der Famliienkost.. Versuche aber ggf ruhig Familiengerichte generell weniger süß und weniger salzig zuzubereiten. Das ginge schon in eine ganz wünschenswerte Richtung. Denn euer Kind lernt jetzt Geschmacksvielfalt kennen. Je häufiger euer Kind bspw Kuchen und Kekse in weniger intensiv schmeckenden Nuancen kennenlernen kann, desto besser wird es die weniger intensiv süß schmeckenden Kekse auch im späteren Leben akzeptieren und mögen. Das Gleiche betrifft Salz. Die Präferenz für Salzgeschmack wird erst erworben. Je salziger die Speisen jetzt schmecken, desto mehr gewöhnt sich euer Kind an den salzigen Geschmack. Versuche darum sparsam damit zu sein. Und noch zu deiner Frage betreffs unterschiedliche Essvorlieben bei euch Eltern: Je mehr euer Kind nun langfristig sehen und erleben kann, wie genußvoll du Obst und Gemüse isst, obwohl Papa das nicht tut, desto besser gewöhnt es sich daran, sofern es viele eigene positive Esserlebnisse und Geschmackserfahrungen mit Obst und Gemüse machen kann. Biete deinem Kind eine rundum leckere, vollwertige und ausgewogene Speisenauswahl, dann tust du dein Möglichstes. Was dein Kind langfristig gerne essen wird hängt damit zusammen, was ihm gefällt, was ihm schmeckt, was ihn gut nährt, was ihm gut bekommt, worauf er langfristig Appetit entwickelt. Lass ihn darum eigene Erfahrungen machen und sei selbst ein gutes, nonverbales Vorbild. Bringe Selbstverständlichkeit in euren Essaltag und zwinge dein Kind niemals. Grüße Birgit Neumann
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