Frage im Expertenforum Kochen für Kinder an Dipl. oec. troph. Birgit Neumann:

Familienkost ab 1 Jahr - Öl, Zucker, Salz?

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann

Dipl. oec. troph. Birgit Neumann
Diplom Ökotrophologin und Ernährungsberaterin

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Frage: Familienkost ab 1 Jahr - Öl, Zucker, Salz?

artemis86

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Liebe Frau Neumann, unsere Zwillinge sind nun 13 Monate und essen seit kurzem voll am Tisch mit. Davor gab es Brei, da beide Mädchen mit Stückchen nichts anfangen konnten. Irgendwann machte es dann wohl Klick, und seitdem gibt es keine Probleme mehr mit großen Stücken. Selbst Fleisch kauen beide nun. Beide essen gut und gerne, egal was ich serviere, und wollen seit neuestem mit der Gabel alleine essen. Ich muss also immer Häppchen anbieten, die man gut aufspießen kann. Soße ist also schwierig, und das bringt mich zur 1. Frage: Im Brei konnte ich immer schön Öl zugeben, aber wie mache ich das bei trockenen Nudeln, Gemüsewürfeln oder kleingeschnittenem Fleisch? Bei Salz bin ich noch vorsichtig, aber ich merke natürlich, dass gewürztes Essen immer der Renner ist. Wir essen selbst eher salzarm. Soll ich die Kinder so lange wie möglich mit wenig Salz ernähren oder ist es besser, sie schrittweise an unser normal gewürztes Essen zu gewöhnen? Wie stehen Sie zu dem Thema Zucker? Wir naschen normale Mengen, aber wenn wir ein Eis oder ein Stück Kuchen essen, wollen wir die Zwillinge natürlich nicht mit großen Augen neben uns sitzen lassen. Sie bekommen dann ein paar Löffel Eis oder einige Häppchen Kuchen und sind damit zufrieden. Einerseits wollte ich früher nie, dass die Kinder so klein schon Süßigkeiten bekommen. Andererseits will ich ihnen einen ungezwungenen, gesunden Umgang mit Zucker beibringen und vermeiden, dass sie durch ein Zuckerverbot irgendwann bei jeder sich bietenden Gelegenheit Süßigkeiten in sich stopfen. Wie sehen Sie das? Herzlichen Dank und viele Grüße, Sandra Schneider


Birgit Neumann

Birgit Neumann

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Hallo artemis86 du kannst weiterhin wenig(er) Salz für das Essen verwenden, welches du explizit nur für deine Zwillinge zubereitest. Bei der übrigen Familienkost kannst du mit Salz ebenfalls achtsam und sparsam sein und bleiben, ohne dogmatisch zu sein. Auch normal gewürzte, sprich normal aber dezent gesalzene Kost ist für Kleinkinder okay. Du kannst deine üblichen Würzgewohnheiten jetzt trotzdem langsam und immer mehr angleichen. Es geht darum einfach etwas sparsamer und achtsamer zu sein, ohne es dabei zu übertreiben - weder mit zu viel Salz noch mit zu wenig Salz. Du kannst/solltest bspw sichtbares Salz auf Brezel entfernen. Statt salzreichere Knabberstangen/Brezelchen als Snack für zwischendurch wäre es bspw besser, weniger intensiv salzhaltige Snacks anzubieten und auch Fertiggerichte meiden. Je salziger die Speisen sind, desto mehr Durst bekommen deine Kinder. Je salziger die Speisen schmecken, desto weniger essen sie möglicherweise von einer Portion. Deine Einstellung zum Thema Zucker bzw Süßigkeiten ist absolut vernünftig. Viel mehr kann und will ich tatsächlich gar nicht dazu schreiben. Du siehst und machst das genau und vollkommen richtig. Lasst eure Kinder einfach, situationsabhängig, eine kleine Menge von Eis und Co probieren - eben dann, wenn es sich so ergibt. Essen ist einfach mehr als nur Ernährung. Essen vereint die verschiedensten Aspekte -physiologische, psychologische, emotionale und soziale Bedürfnisse. Solch gemeinsames und zusammen erlebtes (freudiges) Miteinander, also ein solch gemeinschaftlicher Essgenuss ist ganz wichtig für den/euren familiären Zusammenhalt und die allgemeine Ernährungs"erziehung". Und dann war da noch die Frage nach dem Öl im Essen. Es reicht, wenn du Öl/Fette und Butter ganz normal ins Essen gibst. Vermutlich habt ihr auch Öl oder Butter auf Brot und vielleicht auch nachmittags in kleinen Snacks dabei. Es braucht darum ab Familienkost nicht mehr ein ganzer Esslöffel Öl im Mittagessen sein. Doch ja, es kommt natürlich darauf an wie fettreich oder wie fettarm eure übliche Ernährung/Familienkost ist. Normalerweise summiert sich die Fettmenge im Laufe des Tages durch den Verzehr von Butterbrot mit Belag (oder Müsli) zum Frühstück, einem Vormittagssnack, Mittagessen, Nachmittagssnack, Abendessen plus Milch und mehr, so dass die Tagesbilanz stimmt. Du kannst beim Mittagessen für deine Beiden etwas extra Öl dazugeben (bspw 1/2 -1 TL Öl), wenn du meinst, dass es gut und sinnvoll sei. Du kannst das bspw so machen: Nudeln oder Gemüse in etwas Öl schwenken, Butter zu Kartoffeln geben oder auch bei Fleischstücken einen Extratropfen Öl darüber geben. Für 1-jährige wird eine tägliche Menge Koch-und Streichfette mit ca 15g empfohlen. 1 EL Öl enthält etwa 8g Fett. Ca 5 g (etwa 1 EL) Butter werden bspw als Brotbelag empfohlen. Die Mengenangaben dienen lediglich für eine ungefähre Vorstellung zu Portionsgrößen. Also dann Viele Grüße Birgit N.


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