Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Total verzweifelt: Kind akzeptiert nur die Brust

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Total verzweifelt: Kind akzeptiert nur die Brust

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Hallo, ich habe folgendes Problem: Meine Tochter Lena, heute genau 8 Monate alt, akzeptiert ausschließlich die Brust. Wir haben mit der Beikost versucht anzufangen, als sie 6 Monate alt war. Sie hat da immer mal so ein paar mini Löffelchen genommen, aber ich dachte mir: das wird schon. Erster Brei war selbstgemachter Zucchini-Brei. Nach ein paar Tagen wollte Lena den dann nicht mehr, Mund zugepresst und Kopf weggedreht. Also hab ich Möhrenbrei versucht, zuerst selbstgekocht. Ebenfalls ohne Erfolg. Habe dann Gläschenkost versucht. Zuerst hat auch das für ein paar Tage geklappt (Lena hat da an zwei Tagen vielleicht ein drittel Gläschen gegessen) und dann kam wieder die totale Verweigerung. Ich habe zwischen der Morgenmahlzeit und dem Mittagessen bewusst eine größere Pause gelassen, damit sie auch richtig Hunger hat (oft 5 Stunden), aber auch das leider ohne Erfolg. Außerdem haben wir es mit verschiedenen Milchbreien, Pastinake sowie Obstbreien probiert. Selbst mit Muttermilch vermischt nimmt sie nichts davon, es gibt immer nur einen riesen Terz. Die nächste Idee war dann, Lena einfach vom Fixpunkt Brust wegzubekommen und eine Mahlzeit durch Fläschchen zu ersetzen. Aber auch das hat bisher nur mit mäßigem Erfolg geklappt. Ein paar Tage hatte es jetzt recht gut geklappt nachdem wir endlich eine Milch gefunden hatten, die ihr zu schmecken schien (Hipp Pre) doch heute dann wieder die totale Verweigerung. Entweder bekomme ich die Brust oder ich verdurste lieber. Selbst Muttermilch aus der Flasche, was sonst eigentlich so gut wie immer ging, wollte sie nicht mehr nehmen. In meinen Augen sind die Anzeichen für den Beginn der Beikost da: Sie schaut interssiert beim Essen zu, lutscht auch an Zwieback oder hartem Brot herum, was man ihr in die Hand gibt, sie kann gut sitzen (wenn man sie hinsetzt). Achso, wir haben Lena auch schon Flasche und Löffel zum Spielen gegeben und auch mein Mann und meine Schwägerin (hat selbst zwei Kinder) haben schon das Füttern probiert, ebenfalls ohne Erfolg. Ich bin echt verzweifelt und weiß nicht mehr, was ich noch tun soll. Der Arzt meint, sie muss so langsam ans Essen kommen, da wir sonst noch Probleme mit der Eisenversorgung bekommen. Außerdem möchte ich schon gerne, dass meine Tochter auch mal langsam eine Flasche akzeptiert, da ich bald wieder stundenweise arbeiten gehen möchte. Tut mir leid, dass es etwas lang geworden ist, aber ich wollte den Fall so genau wie möglich beschreiben. Ich hoffe jemand weiß Rat. LG Sandra


Martina Höfel

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Liebe Sandra, kein Grund zu verzweifeln! Scheint tatsächlich so, dass Ihr Kind vor lauter Angeboten gar nicht wußte, was es tun sollte! Und wenn alles zuviel war - Mund zu- fertig. Nehmen Sie es als Vermögen sich deutlich zu artikulieren! Ansonsten kann ich SilkeJulia und den anderen nur beipflichten: drei vier Wochen Ruhe was die Beikost betrifft und immer mit an den Tisch. Ihr Kind kann schon soviel selber essen, wenn es will. Gekochte Kartoffel- oder Gemüsestücke, Brot mit Schmierkäse ohne Rinde oder was es Ihnen irgendwann aus der Hand nimmt (wenn es nicht zu sehr gewürzt etc. ist). Nur ein paar kleine Stücke auf den Teller und in Ruhe lassen. Irgendwann geht es los mit dem Essen. Und es ist erst eine Sauerei, aber da kann man ja putzen. Liebe Grüße Martina Höfel


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Wir hatten das "problem " auch ..Lee-Ann war 6 Monate und zeigte mir auch alle Beikostzeichen ..Mal nahm Sie ein par Löffelchen dann wieder nicht ..Ich habe Sie dann erste mal 3 Wochen damit ganz in ruhe gelassen und bin nicht mehr mit Festem Essen angekommen.Und habe dann nach 3-3 Wochen nochmal einen versuch gewagt ..Und siehe da Sie haz super gegessen..Auch jetzt kommt es manchmal noch vor das Sie Mittags nur wenig isst dann bekommt Sie einfach Ihr Fläschen und alle sind glücklich..! ;-) Vielleicht braucht deine kleine einfach noch ein bischen zeit ,bis Sie sich an all das neue gewöhnt hat.. LG carina mit Lee-Ann 7 Monate


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Ich finde, das klingt nach zuviel Durcheinander! Stillen, MUMI aus der Flasche, Gemüsebrei, Obstbrei, Pre-Milch......Das ist doch alles viel zuviel für so einen kleinen Wurm. Ich würde bei EINEM Brei bleiben und konsequent jeden Tag anbieten. Dazu vielleicht noch etwas Fingerfood, was sie selber essen kann. Ich denke, aus lauter Verzweiflung machst Du ihr 1000 verschiedene Angebote, obwohl das ja gerade das Falsche bei so einem kleinen Baby ist.


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Danke schonmal für die beiden schnellen Antworten. Im Moment, oder besser gesagt seit etwa 3 Wochen, habe ich den Brei auch ersteinmal komplett weggelassen. Vorher hab ich halt gewechselt und probiert, weil ich mir dachte: OK, das schmeckt nicht, kann man den Kleinen bei manchem Zeugs ja auch nicht verübeln :-) Wahrscheinlich muss ich wirklich einfach noch mehr Geduld haben, aber ich mach mir einfach Sorgen im Hinblick aufs wieder Arbeiten gehen. Und auch so möchte ich meine Tochter doch mal langsam aber sicher mal z.B. bei Oma lassen ohne ständig denken zu müssen: Hoffentlich hat sie jetzt keinen Hunger und braucht die Brust. Das Problem hatten wir bereits zweimal, als ich alleine abends weg war und mein Mann mit ihr allein war. Ich habe sie noch ins Bett gebracht und dann ist sie ein paar Stunden später wach geworden, hatte Hunger und Mama musste nach Hause. Was ich beim Brei immer so furchtbar finde: selbst wenn kaum etwas fehlt muss das noch fast volle Gläschen nach zwei bis drei Tagen in den Müll werfen. Was man da ein Geld in die Tonne wirft, da darf man gar nicht drüber nachdenken. Mein einziger Trost: Durchs bisher ausschließliche Stillen hab ich ne Menge gespart ;-)


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Meine Cousine hat wohl auch Brei komplett verweigert. Die Lösung war ihr gekochte Kartoffeln, Möhren, etc. während alle anderen auch gegessen haben in die Hand zu drücken, nach 2 Wochen hat sie dann 150 g "am Stück" verdrückt. Komischerweise ist ihr Lieblingsessen jetzt Kartoffelbrei;) Drück dir die Daumen, daß ihr schnell eine Lösung findet!


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Hallo Sandra, Geduld, Geduld... und bloß nicht stressen lassen. Es gibt nicht wenige Kinder, die nicht nach Lehrbuch mit Breichen beginnen, wenn sie 6 Monate alt sind, sondern einfach - anders. Welche, die Brei und Löffel hassen und lieber direkt selber essen wollen. Welche, die direkt von der Milch zum Leberwurstbrot gehen... Welche, die bis zum ersten Geburtstag alles verweigern und dann plötzlich reinhauen... Und das schöne, beruhigende daran: All diese Kinder sind gesund! Die Erfahrung von Tausenden von Müttern gesunder, eigenwilliger Kinder hat gezeigt, dass Babies, die nicht mit 6, 8 oder 9 Monaten anfangen, Beikost zu essen weder einen Eisen- noch sonst einen Mangel erleiden. Mein Tip: Lass sie mit der Beikost in Ruhe, aber setze sie beim Familienessen mit an den Tisch! Zumindest dann, wenn warm gegessen wird. Gib ihr ungewürzte, gekochte Gemüsescheiben oder -schnitze auf einem Plastikteller. Wenn sie Interesse daran hat, wird sie mitessen. Ja, es ist eine Matscherei am Anfang, aber man hat ja Waschmaschine und Putzlappen. Sie wird essen. Wenn sie bereit ist dazu. Keine Sorge! LG, Silke


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wollte Dich einfach auch noch beruhigen ich hatte auch so ein Kind. Ich hatte abgepumpt und per Flasche gefüttert. Und sie guckte zwar dem Löffel gierig hinterher aber Essen wollte sie es nicht Zwingen kann man das Kind ja auch nicht Ich hab richtig Stress mit der Kinderärztin bekommen, die mir Druck gemacht hat, daß der Eisenvorrat ja zuende ginge und das Kind Fleisch bräuchte. Aber ich hab die Ohren auf Durchzug gestellt und meiner Tochter die Zeit gelassen. Und sie hat tatsächlich bis zum 10ten Monat ausschließlich Milch gewollt. Und dann ging es von einem Tag auf den anderen ganz von alleine und sie wollte über Nacht dann keine Flasche mehr und hat plötzlich gegessen. Und ich hab die Kinderärztin gewechselt, denn die war sauer, daß ich nicht auf sie gehört habe und ihre schicken Produkte ausprobiert habe, die die Vertreter alle so angeschleppt hatten ;-)) LG möwe


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Vielen Dank an alle für die vielen Antworten. Schön zu wissen, dass man nicht allein ein solches "Problem" hat. Dann werde ich jetzt einfach in Ruhe abwarten und sehen, was meine Tochter draus macht. Liebe Grüße Sandra


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Das kenn ich auch........ich habe des wegen.......3 Jahre gestillt!!! Weil sie keine Flasche und Schuller genommen hat zum schlafen. Gruß Carola


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