Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Stillen/ frust

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Stillen/ frust

Mitglied inaktiv

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Also, mein kleiner Jan kam am 29.05 per Spontangeburt zur Welt. Leider klappte das Stillen nicht aus folgenden Gründen: a. angewachsenes, nicht entdecktes zungenband. Nach einer Woche hat es die Nachsorgehebamme durchtrennt. b. mangelndes Abpumpen c. Irritation von Kind durch Sauger, Flasche, Brusthütchen etc d. Hb Abfall von 10,6 auf 6,4 Abrasio wegen unvollst. Plazentaablösung e. Infektion der Dammnaht Habe dann noch abgepumpt, weil er wollte zu Hause nicht mehr richtig an der Brust trinken, aber ich merkte schon im Krankenhaus, wie mir das Pumpten die Kraft nahm. Ich nahm Eisen hochdosiert, von daher war mir ständig übel, also konnte ich auch nicht wie eine Stillende essen. Er bekommt nun seit Anfang Juni die Flasche, 1er Nahrung, und es klappt auch ganz gut. Aber ich fühle mich, obwohl ich echt alles versucht habe total schlecht. Sogar mein FA hat mir geraten unter diesen Bedingu´ngen nicht zu stillen, da es zu riskant ist. Ständig höre ich, wie toll das stillen ist, und irgendwie scheint es bei allen anderen Frauen zu klappen. Ich denke dann immer, warum ausgerechnet nicht bei mir? Ich hab mir schon in der Schwangerschaft so viele Gedanken gemacht, und wusste da schon, dass ich frustriert bin, wenn es nicht geht. In unserer Familie konnte auch keiner stillen, wegen zu wenig Milch, Mutter hat Brustwarzendeformation. Milch hatte ich ja, aber für sein Lebensalter zu wenig, weil ich hätte früher abpumpen sollen. Naja, es hätte wahrscheinlich echt nicht´s gebracht, pumpen bringt auf Dauer ja auch nix. Aber wie werde ich mit dem Frust fertig? Ich könnte echt manchmal vor Neid platzen, wenn ich andere bei ihrem tollen Stillen sehe!! Ich kann mich einfach nicht damit abfinden. Warum muss es auch ausgerechnet mich treffen. Meine Freundin stillt auch noch, naja, die raucht dabei! Find ich nicht gerade toll. Vielleicht brauch ich mal ein therap. Gespräch oder was. Wie gehen denn andere damit um. Oder ist das normal? Ich fühle mich auch teilweise als Frau und Mutter nicht vollkommen, weil ich nicht mal in der Lage bin meinem Kind Milch zu geben! Wenn ich doch blos mal mit dem Thema abschließen könnte.


Martina Höfel

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Liebe Frau 77, was Sie beschreiben, kennen Sie sicher unter dem Begriff: selbsterfüllende Prophezeihung. Man bedenkt ein Thema solange von allen Seiten und letztendlich in eine Richtung, bis alles, was anders ist, als schlecht und falsch erscheint. Eine typische Denkweise danach: Hab' ich doch gewußt! Bitte nehmen Sie sich einen Zettel und lasten auf, was Sie schon alles geschafft haben! Eine Schwangerschaft, die Geburt, die ersten Wochen mit dem Kind etc.!!! Das muss Ihnen erst einmal jemand nachmachen! Und was können Sie sonst noch gut? Und jetzt die Dinge, die Sie nicht geschafft haben! Sie werden vielleicht erstaunt sein, dass im ersten Moment ziemlich viel auf Ihrer Liste steht! Aber gehört wirklich alles darauf? Was davon ist auf Ihrem "Mist" gewachsen - und was ist passiert, ohne das Sie etwas dazu tun konnten? Vielleicht geht es Ihnen dann schon besser! Noch etwas: Stillen ist kein Wettbewerb, sondern eine Ernährungsform vom Kind. Zugegeben die wünschenswerteste. Gewünscht haben Sie, aber die Umstände waren dagegen. Jetzt ist das Ziel: eine gute Flaschenernährung hinzukriegen! Auch die hat nämlich ihre Tücken! Liebe Grüße Martina Höfel


Mitglied inaktiv

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hallo, ich weiss wie du dich fühlst, ich hab das alles auch durchgemacht, mein sohn ist jetzt 2 monate! Erst nach 5 Tagen hatte ich einbisschen Milch, im Krankenhaus hatte ich ein Nervenzusammenbruch. Musste diese Stillhütchen verwenden...er wollte nicht mehr von der Brust trinken, ich versuchte ihn zu zwingen, was mir die Stillberaterin geraten hat. Der kleine schrie jedesmal wie am Spieß und währte sich die ganze Zeit. Ich kam mit wie ein Versager vor, ich kommte einfach mit dem allen nicht umgehen. Hatte auch noch dazu ur schmerzen, dass ich nicht richtig gehen konnte und war alleine zuhause, weil mein Mann im Bundesheer ist! Nach 4 Wochen quälerei, hat mir der Arzt geraten abzustillen, was auch mit starken Brustschmerzen verbunden war, musste am Anfang oft abpumpen, nach 3 Wochen war die Milch verschwunden. Und seit ich ihm nur die Flasche gebe ist für beide leichter, ich mach mir nicht immer so ein Stress und der kleine isst auch seine Flasche und fühlt sich nicht bedrengt und gezwungen zu essen. Ich war nervös, sauer, frustriert und weinte die ganze Zeit, so war mein Sohn dann auch. Die ersten Wochen waren wirlich die Hölle, ich wollte nicht mehr Mutter sein und hätte am liebsten alles rückgängig gemacht! Jetzt bin ich überglücklich, und ich bereue es nicht das er jetzt nur Flasche bekommt, er ist ein gesunder und kräftiger Junge, und manchen Babys weit vorraus (2 Monaten und 7kg). Was er braucht ist deine Liebe und eine geduldige Mama, ob du ihn jetzt stilltst oder nicht, ist nicht wichtig. Ist die Mama grlücklich ist das Baby auch glücklich! Liebe Grüße


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