Hallo,  ich hatte vor der Schwangerschaft in der rechten Brust zwei Brustwarzenpiercings (horizontal und vertikal). Das vertikale habe ich schon vor ca. 10 Jahren entfernt, der Stichkanal ist zugewachsen. Das horizontale habe ich zu Beginn der Schwangerschaft entfernt, der Stichkanal ist nicht zugewachsen.  Nach der Geburt meines Sohnes, er ist jetzt 18 wochen und 4 tage alt, konnte ich innerhalb der ersten 4 Wochen feststellen, dass beim einsetzen des Milchspendereflexes deutlich weniger milch aus der gepiercten Seite kam. Außerdem habe ich in dieser Phase mit Stillhütchen gestillt, da mein Sohn meine Brustwarzen schlecht erfassen konnte. Nach ca. 4 Wochen hatte ich einen Milchsstau am unteren Warzenhof in der gepiercten Brust. Mein Sohn verweigerte diese Brust nach und nach immer mehr und es kam quasi zum einseitigen Abstillen. Anschließend habe ich ihn immer zuerst an der "schlechten" seite angelegt, er bemühte sich bis zum einsetzen des Milchspendereflexes und fing immer ganz kurz darauf an zu schreien. Ich habe auch sämtliche Stillpositionen durchprobiert.  An der linken Brust trank er dich anschließend (hoffentlich) satt. Um die Weihnachtszeit habe ich mir die Mühe gemacht, die gepiercte Seite jedes mal nach dem Stillen 15 Minuten abzupumpen. Mehr als 17 ml konnte ich dabei nie feststellen. Das ganze habe ich ca. 1,5 Wochen durchgezogen. Danach habe ich aufgegeben, da auch das nicht dazu geführt hat, dass er diese Brust mehr akzeptiert.  Mittlerweile lege ich zuerst an der linken "guten" Seite an und nutze die "schlechte" rechte Brust zur Beruhigung.  Nachts haben wir Stillpausen von ca. 2 bis 4 Stunden. Tagsüber eine längere Mittagspause von ca. 2 bis 3 Stunden. Ansonsten möchte er halbstündlich bis stündlich an die Brust. Meist schreit er nach dem stillen, wenn die Abstände so kurz sind. Ich vermute, dass es daran liegt, dass meine funktionierende Brust in dieser Zeit noch nicht genug nachproduzieren konnte, um ihn zufrieden zu stellen. Meist kann ich ihn durch Ablenkung beruhigen. Ab und zu ist der Schnuller notwendig. Auf welchen wir in Schlafsituationen auch schlecht verzichten können.  Oft ist er in diesen Situationen schon sehr müde und schläft häufig kurz danach ein. In den Abendstunden ist er sehr quengelig und fordert viel Körperkontakt ein.  Er ist mit einem Gewicht von 3760 g zur Welt gekommen und wiegt jetzt mit knapp 19 Wochen schätzungsweise 5750-5800 g. Er befindet sich somit im Perzentilendiagramm am unteren Rand. Ich habe versucht ihm aufgetaute Muttermilch mit Löffel, Becher und Flasche zuzufüttern. Auch habe ich versucht mit der Flasche Pre-Nahrung zuzufüttern. All dies wurde verweigert. Eigentlich würde ich auch liebend gerne weiter voll stillen.  Ansonsten ist er ein sehr aufgeweckter Junge der viel strampelt und lacht. Er hat rosige Wängchen, ca. 5-6 volle Windeln, ausreichend Stuhlgang usw.   Muss ich mir bezüglich des Gewichts sorgen machen? Was kann ich tun, damit er an der Brust zufriedener ist? Gibt es Hoffnung für eine Relaktation der gepiercten Brust oder ist die Wahrscheinlichkeit eher hoch, dass diese defekt ist? Ich fühle mich seit Beginn der Stillbeziehung schrecklich, weil ich mir die Schuld für den ganzen Sachverhalt gebe. Mir würde es sehr, sehr schwer fallen vorzeitig abstillen zu müssen. Regelmäßig die Flasche geben zu müssen ist für mich ein Horrorszenario. Natürlich geht es mir in erster Linie um sein gedeihen und ich würde tun, was notwendig ist. Sollte ich weiter versuchen Pre-Nahrung zuzufüttern? Eventuelle ein Flaschen am Abend? Wie groß wäre die Auswirkung auf meine Milchmenge?