perlchen
Liebe Frau Höfel, ich habe leider beim achten Kind nach sieben spontan Geburten per Notkaiserschnitt gebären müssen! Das ganze ist nun vier Wochen her und ich fühle mich als versager bzw das mein Körper versagt hat und ich um einige Dinge beraubt wurde, wie das erste schreien meines Kindes und dessen das mein Kind nicht nackt, feucht und warm auf meiner Brust lag, genauso, das mein Mann die Nabelschnur nicht durchschneiden konnte! Ich habe mein Kind erst Stunden später mit schmerzen des Todes vom Kaiserschnitt gesehen und konnte es nicht selbst halten. Mich quälen soviele Dinge und fange ständig an zu heulen, weil ich immer noch nicht so kann, wie ich möchte. Meine Narbe ist gut verheilt, die Fädenenden wurden von meiner Ärztin eingekürzt! Aber es schmerzt immer noch an der Narbe! Lachen ist nur möglich, wenn ich mir den Bauch festhalte. Dann hab ich noch eine Frage! Ich bin 10 Tage über ET mit 8 cm muttermundsöffnung und Wehen ins Krankenhaus gegangen, dort wurde dann ein Ultraschall gemacht, das CTG angelegt, und die Welt war noch in Ordnung. Mit Zustimmung der Ärztin hat die Hebamme die fruchtblase geöffnet, welche bereits in der Scheide stand und dann mit dem Finger immer wieder das Köpfchen meines Kindes nach hinten geschoben, damit das Fruchtwasser abfließt! Der Kopf war leider noch zu hoch, aber lag in erster Schädellage! Nun meine Frage, ist oder konnte die Nabelschnur nur vorfallen, weil das Köpfchen immer wieder nach hinten geschoben wurde? Die Herztöne meines Kindes sind dann natürlich abgefallen, und mir wurde etwas gespritzt, das die Wehen minderte, wodurch ich zu zittern begann, dann sah ich nur noch, wie der Kreißsaal sich mit Menschen füllte, und die Hebamme etwas sagte, sie ist wieder drin, wobei ich nicht weiß was sie meinte, dann kam ein Arzt, und dann ging alles ganz schnell ohne mit mir zu reden oder sonst etwas, rauf auf ein anderes Bett und in den OP, ohne irgendwelche Infos! Ist es legitim, das dies alles einfach entschieden wurde, ohne meine Einwilligung? Ich wurde weder aufgeklärt noch habe ich was unterschrieben. Ich habe erst am nächsten Tag erfahren, warum ein Notkaiserschnitt gemacht wurde, da ich Stundenlang nach der OP auf nichts antworten konnte, da ich mich so überfahren fühlte und in einem Tunnel gefangen war. Ich habe nur auf Schmerzen antworten können und sonst nichts! Aber ich muss ja irgendwann mal damit abschließen können und benötige dazu antworten, da ich immer und immer wieder davon träume, wie ich in den OP gefahren wurde, und mir die Maske auf Nase und Mund gesetzt wurde und eine Stimme sagte, ich pass auf dich auf und mir der Bauch eingeschmiert wurde, das OP Laken auf den Bach gedrückt wurde und ich dann weg war! Auch jetzt hab ich wieder die Tränen in den Augen stehen, da ich nie nie mit einem Kaiserschnitt gerechnet hatte oder einen wollte, da das immer meine größte Angst war. Und jetzt erst recht nicht verstehen kann, wie man einen Wunschkaiserschnitt machen lassen kann. Nach der OP hatte ich über 14 Tage mit einem Husten zu kämpfen, der auch nicht gerade förderlich für meine Psyche war, da es das ganze noch schmerzhafter machte, zuvor hatte ich nichts. Ihnen trotzdem einen guten Rutsch ins neue Jahr traurige grüsse perlchen
Liebe perlchen, lassen Sie sich bitte das Geburtenprotokoll (nicht die Zusammenfassung!) schicken. Da ich nicht dabei war und keine genaue Kenntnis der Sachlage habe, kann ich nur ganz allgemein antworten. Wenn der kindliche Kopf bei einer Vielgebärenden noch sehr hoch steht, dann öffne ich die Fruchtblase nur sehr ungern, weil es dabei zu einem Nabelschnurvorfall kommen kann. Meist öffnen wir dann unter Sicht, d.h. mit einem Amnioskop und einer Kanüle. Bei großer Muttermundsweite hat das aber auch wenig Effekt. Die Idee dahinter ist: Wenn das Fruchtwasser abgelaufen ist, kommt das Kind meist hinterher, da die Gebärmutter bei Wehentätigkeit nicht immer nur das Fruchtwasser hin und her schiebt. Meist ist die Sache von Erfolg gekrönt. Was man wissen sollte: ist wirklich keine Nabelschnur in der Nähe? Ja, diese kann bei der Eröffnung der Fruchtblase und bei jedem Hochschieben des Kopfes zwischen Gebärmutterwand und kindlichem Kopf landen. Wenn dann der Druck zunimmt, vermindert sich in den Wehen der Blutfluss in der Nabelschnur. Das CTG reagiert. Damit das Blut weiter fließen kann und die Sauerstoffversorgung des Kindes gewährleistet ist, spritzt man ein Medikament welches die Wehen hemmt (Nebenwirkung Herzrasen etc.) und schiebt den Kopf hoch, damit das Blut in der Nabelschnur pulsieren kann. Dies kündigt man allen Umstehenden an („Ich bin im Muttermund und schiebe den Kopf zurück.“) und behält diese Position während der Fahrt in den OP bei (bis der Operateur das Kind aus dem Bauch hebt). Da es sich um einen absoluten Notfall handelt, fragt in dieser Situation niemand nach einer Einwilligung. Bis diese erteilt ist, ist der Schaden beim Kind u.U. sehr groß. Es wird nur noch gehandelt. Soweit die Erklärung der Vorgehensweise allgemein. Für die Frau ist das der Horror schlechthin, da sie sich völlig überfahren fühlt und ein komplettes Gesamtkonzept (in die Klinik gehen, gebären, ein paar Tage später fit nach Hause und Wochenbett wie immer) auf den Kopf gestellt wird. Und frau stelltsich auch immer als erstes die Frage: Wo habe ich den Fehler gemacht? Haben Sie nicht. Sie sind nur aus der Routine gefallen ........ 7 x Spontanpartus und jetzt das! Vielleicht gibt diese Geschichte etwas Trost: „Wenn man ein Baby erwartet ist das, als ob man eine wundervolle Reise nach Italien plant. Man deckt sich mit Reiseprospekten und Büchern über Italien ein und plant die wunderbare Reise. Man freut sich aufs Kolosseum, Michelangelos David, eine Gondelfahrt in Venedig und man lernt vielleicht noch ein paar nützliche 'Brocken' Italienisch. Es ist alles so aufregend. Nach Monaten ungeduldiger Erwartung, kommt endlich der langersehnte Tag. Man packt die Koffer und los geht's. Einige Stunden später landet das Flugzeug. Der Flugbegleiter kommt und sagt: "Willkommen in Holland". "Holland ?!? Was meinen Sie mit Holland ?!? Ich habe eine Reise nach Italien gebucht! Mein ganzes Leben lang habe ich davon geträumt, nach Italien zu fahren!" Aber der Flugplan wurde geändert. Du bist in Holland gelandet und da musst du jetzt bleiben. Wichtig ist, man hat dich nicht in ein schreckliches, dreckiges, von Hunger, Seuchen und Krankheiten geplagtes Land gebracht. Es ist nur anders als Italien. So, was du jetzt brauchst sind neue Bücher und Reiseprospekte und du musst eine neue Sprache lernen und du triffst andere Menschen, welche du in Italien nie getroffen hättest. Es ist nur ein anderer Ort, langsamer als Italien, nicht so auffallend wie Italien. Aber nach einer gewissen Zeit an diesem Ort und wenn du dich vom Schrecken erholt hast, schaust du dich um und siehst, dass Holland Windmühlen hat ... Holland hat auch Tulpen. Holland hat sogar Rembrandts. Aber alle, die du kennst, sind sehr damit beschäftigt von Italien zu kommen oder nach Italien zu gehen. Und für den Rest deines Lebens sagst du dir: "Ja, Italien, dorthin hätte ich auch reisen sollen, dorthin habe ich meine Reise geplant." Und der Schmerz darüber wird nie und nimmer vergehen, denn der Verlust dieses Traumes ist schwerwiegend. Aber... wenn du dein Leben damit verbringst dem verlorenen Traum der Reise nach Italien nachzutrauern, wirst du nie frei sein, die speziellen und wundervollen Dinge Hollands genießen zu können." Diese Geschichte wurde für Mütter mit behinderten Kindern geschrieben. Ich bin aber der Meinung, dass man sie auch auf eine verstörende Geburtserfahrung übertragen kann. Auch da ist ein Traum geplatzt und die Situation hat sich völlig verändert. Aber bei Ihnen kann es anders werden! Nach der Fehllandung in Holland (Sectio statt Spontanpartus) gibt es wahrscheinlich einen Direktflug ins Sonnenlicht durchflutete Italien. Schauen Sie nur Ihr Kind an! Sie können sich noch nicht freuen. Deshalb wenden Sie sich bitte an die Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder den Sozialdienst der Kath. Frauen. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihre Gefühle nimmt, Raum für die Fragen und Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel! Oder Sie suchen noch einmal das Gespräch mit der Klinik (nachdem Sie das Geburtenprotokoll in den Händen haben). Liebe Grüße Martina Höfel
perlchen
Außerdem merke ich nicht, wann meine Blase voll ist, ich gehe einfach vorsichtshalber vor jeder Stillmahlzeit meines Kindes auf Toilette, um nicht ein böses erwachen zu haben. Die Narbe schmerzen manchmal fürchterlich, haben gestern mal versucht die Narbe zu massieren, allerdings ist dies unerträglich. Desweiteren traue ich mich auch nicht, mein 2,5 jähriges Kind hochzuheben geschweige denn den Maxi Cosi! Gibt es bzgl dem heben irgendwelche Infos wieviel man heben darf, vier Wochen nach Notkaiserschnitt, ich sehe gefühlt keinen Fortschritt, auch wenn ich aufrecht laufen kann, teils unter schmerzen und Hausarbeit mich nach kurzer Zeit bereits überfordert und ich mich dann erstmal längere Zeit ausruhen muss! Und damit meine ich nur leichte Hausarbeit! Kehren, saugen und putzen macht mein Mann mit unserer 16 jährigen Tochter! Aber essen kochen und dabei längere Zeit am Herd stehen, ist schon oft zuviel und ich bin von vor der Geburt weiß Gott mehr gewohnt! Einen Wäsche Korb heben, geschweige denn bücken um die Waschmaschine zu füllen, ist ein Qual! mein Mann kann nicht ewig zuhause bleiben und die Ferien sind auch bald vorbei, so das der Haushalt ja auch wieder laufen muss. Selbst Auto fahren ist noch nicht drin.
Andrea6
Das war ganz sicher ein schreckliches Erlebnis, das dringend aufgearbeitet werden muß. Guter Rat kann hier nicht in wenigen Worten gegeben werden, sondern du brauchst fachliche Hilfe vor Ort. Wende dich an deine Hebamme oder den Frauenarzt, um geeignete Ansprechpartner in deiner Gegend zu bekommen. Außerdem ist es sinnvoll, den kompletten Geburtsbericht anzufordern, ihn (wieder mit Hebamme oder FA) durchzugehen, um zu verstehen, was da genau gelaufen ist. Deiner Schilderung nach kann zusammengefaßt gesagt werden: es kam bei fast vollständig eröffnetem Muttermund zu einem Nabelschnurvorfall; um das Kind zu retten mußte eine Notsectio erfolgen. Zur Aufklärung bestand nahezu keine Zeit. Natürlich ist das Ergebnis (Mutter und Kind gesund) erfreulich, aber deine psychische Gesundheit ist auf der Strecke geblieben. Du wirst wieder gesund, aber du brauchst Hilfe dabei. Alles Gute!
Andrea6
Du brauchst ganz dringend eine Haushaltshilfe - laß sie dir verschreiben und kümmere dich parallel um jemanden, der das macht (oder laß deinen Mann das erledigen). Solche Schmerzen 4 Wochen nach der OP sind nicht normal, bitte suche nächste Woche den FA auf!
Sorry, erst spät gesehen. Wie Kollegin Andrea gesagt hat: Haushaltshilfe besorgen und zum Facharzt! Liebe Grüße Martina Höfel
Ähnliche Fragen
Sehr geehrte Frau Höfel ich (36.Woche) komme gerade von meiner FÄ. Mein Kind hat einen großen Kopf (40. Woche) und ich habe sehr sehr viel Fruchtwasser. Das Köpfchen sitzt noch nicht einmal annähernd im Becken. Kind ist aber SL Nun hat mir die FÄ das Risiko eines Nabelschnurvorfalls erzählt und ich werde bald einen Kaiserschnitt bekommen (Anfang ...
Hallo Frau Höfel! Ich bin mit dem 4.Kind schwanger (in der 37.ssw) und bisher ist keins der Kinder vor der Geburt ins Becken gerutscht und ich mußte jedes Mal liegend mit dem Rettungswagen in die Klinik (weil jedes Mal Blasensprung). Ich hatte allerdings auch bisher in den ersten 3 SS nie Senkwehen. In dieser SS ist das anders, ich habe scho ...
Hallo Frau Höfel, Ich hatte seit der 12. ssw immer wieder heftige Sturzblutungen wegen einer Plazenta praevia. Längere Klinikaufenthalte. In der 24. ssw wurde deswegen auch eine RDS Prohylaxe durchgeführt. Seit der 27. Ssw keine Blutungen mehr. Trotzdem totales Schonen angesagt. Nun Plazenta marginales, bei der pränatal Diagnostik wurde eine sin ...
Liebe Frau Höfel, ich habe eine Frage an Sie bezüglich der Gefahr eines Nabelschnurvorfalls. Ich weiß, dass dies wohl ein extrem seltenes Problem ist. Ich bin in der 38. SSW und der Kopf war bei der Vorsorge abschiebbar und meine Ärztin sagte ich solle in dem Fall eines Blasensprungs liegend transportiert werden. Da ich unter der Woche aber alle ...
Hallo Frau Höfel, Mein Kind ist in Woche 34 sehr aktiv und dreht sich in alle Richtungen. Oft liegt er in BEL dann wieder kurzzeitig in SL auch Quer war er schon mal kurz aber wirklich entscheiden kann er sich noch nicht. In Woche 38 wird er spätestens wegen intraabdomineller Varix der Vena umbilicalis sowieso geholt. Trotzdem kommen meine alten Ä ...
Liebe Frau Höfel , ich habe eine hypothetische Frage zum Risiko eines Nabelschnurvorfalls . Ich bin in der 37 SSW und bei der gynäkologischen Untersuchung vor 3 Wochen meinte meine FÄ beim Ultraschall, das Kind läge gut im Bezug zum Becken und ich müsste nicht liegend transportiert werden , falls die Blase vorzeitig springt . Letzte Woche war ich b ...
Liebe Frau Höfel! Ich bin aktuell Ende der 37. Woche. In gut zwei Wochen habe ich einen Termin für Kaiserschnitt, da mein Baby nach wie vor in Beckenendlage liegt. Nun beschäftigt mich folgende Frage: Gäbe es aufgrund der Beckenendlage bei Auftreten eines vorzeitigen Blasensprunges eine erhöhte Gefahr für einen Nabelschnurvorfall? Und reicht auc ...
Sehr geehrte Frau Höfel, ich bin in der 36.ssw und frage mich, wie man sich bei einem Blasensprung verhalten muss. Bei meiner letzten Geburt hatte ich einen Blasensprung daheim, ich bin dann noch vom Obergeschoss nach unten gegangen und habe dort im Vorzimmer liegend auf die Rettung gewartet. Ein paar Tage zuvor hieß es bei einer Untersuchung, d ...
Guten Tag Frau Höfel, ich bin jetzt SSW 35+5 und hatte gestern den letzten Vorsorgetermin beim Gyn. Baby liegt richtig mit dem Kopf nach unten - ich weiß jedocht nicht wie tief. Er meinte bei einem Blasensprung soll ich liegend mit der Rettung ins KH fahren. Es ergeben sich hier aber im Nachhinein noch Fragen für mich: 1. Beim Geburtsvorber ...
Danke für Ihre Antwort. Bauch hat sich noch nicht merklich gesenkt. Derzeit bin ich SSW 35+6. Sie sagen Blick in den Schlüpfer...würde die Nabelschnur blöd gesagt gleich "herausschauen"? Liebe Grüße
Die letzten 10 Beiträge
- Tiefe Kopflage
- Listerien Gesichtsmaske totes Meer Schlamm
- Kindsbewegungen
- Bryophyllum Einnahme Dauer - KiWu
- Halsfalte rot
- Beckenboden und Inliner
- Alkohol im asiatischen Essen
- Mögliche Auswirkungen von 2ml Alkohol auf Ungeborenes
- Lage in der Schwangerschaft
- eingeengt CTG ( mit vogelschwingartigen Muster )