Sehr geehrte Frau Höfel! Vor rund einem Monat sind meine Lebensgefährtin und ich Eltern von Zwillingen, einem Jungen und einem Mädchen geworden. De Geburt fand mittels geplantem Kaiserschnitt statt. Bei der Geburt stellte sich heraus, dass unser Mädchen eine isolierte Gaumenspalte hat. Unser Junge ist völlig gesund und kam bereits eine Woche nach dem Kaiserschnitt zusammen mit seiner Mama nach Hause. Auf Grund der Gaumenspalte wurden Mutter und Kind direkt nach der Geburt in ein spezielles Krankenhaus verlegt wobei aber eine örtliche Trennung der beiden stattfand. Bei der Geburt wurde uns die Kleine damals nur kurz gezeigt und dann hat man sie mit einem speziellen Krankentransport auf die neonatale Intensivstation gebracht wo sie nunmehr drei Wochen lang lag. Wir sind in dieser Zeit fast jeden Tag bei ihr gewesen und haben rund 2 Stunden Autofahrt zusammen mit dem Zwillingsbruder auf uns genommen. Da die Gaumenspalte erst im Jänner nächsten Jahres operativ geschlossen wird, müssen wir die kleine Prinzessin teilweise sondieren, was wir alles zu Hause machen und auch sehr gut läuft. Meine Lebensgefährtin und ich teilen uns diese Tätigkeiten auf. Auch die Gaumenplatte muss gereingt und neu eingesetzt werden. Das alles klappt wirklich gut und meine Freundin hat dafür ein besonderes Händchen. Mir ist nun aber in den letzten Tagen aufgefallen, dass sie zu unserer Tochter keine richtige Mutter-Kind-Bindung aufgebaut hat.Sie trägt den Buben ständig herum redet mit ihm kuschelt mit ihm und bei unserer Tochter macht sie das alles nicht. Sie zieht sie zwar immer nett und süß an wenn wir nach draußen gehen aber so richtige mütterliche wärme schenkt sie ihr nicht. Irgendwie ist das damals auch schon den Schwestern auf der Neo aufgefallen und haben immer wieder so Bemerkungen gemacht, dass das eine Papa-Mädchen werden wird weil sie mir halt einfach so leid getan hat wenn sie da so in diesem Bettchen liegt. Die letzten Tage vor der Entlassung war sie zusammen mit ihr in einem Mutter-Kind-Zimmer um die ganze Handhabung mit der Sonde und dem Heimmonitor zu erlernen. Dort wurde sie auch immer wieder von einer Psychologin besucht. Ich denke aber, dass die dort auf dieser Station sowieso immer wieder mal vorbeischaut. Zusätzlich zu Sondierung hat unere Maus für die nächsten 3 Monate auch einen Heimmonitor für die Überwachung von Atmung und Herzfrequenz (sie hatte am Anfang Extrasystolen welche nach der ersten Auswertung wieder weg waren). Was kann ich als Vater und Mann bzw. Lebensgefährte tun um dieser problematischen Situation gegenzuwirken? Wenn ich nicht da bin liegt die kleine fast den ganzen Tag in der Gehschule und wird lediglich von ihr "versorgt" hingegen unser Junge mit Zuwendung von ihr überhäuft wird. Ich hab auch schon versucht das Thema ganz vorsichtig anzusprechen. Da weicht sie mir dann eher aus und meint sie hat beide gerne und ist schon froh, wenn die ganzen Kabel bei der Kleinen weg sind. Über Ihre Einschätzung der Lage wäre ich sehr dankbar.
von zodiac am 14.08.2016, 13:24