Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Kann ich trotz Berufstätigkeit stillen?

Frage: Kann ich trotz Berufstätigkeit stillen?

Fragende

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Liebe Frau Höfel, Unsere Tochter (* 25 Okt.) ist jetzt fast 4.5 Monate alt und ich stille sie, was für uns beide sehr schön ist. Nun muss ich Anfang Mai wieder arbeiten und werde von 7:20- 15.00 Uhr ausser Haus sein. Auf der Arbeit habe ich keine Möglichkeit abzupumpen. Muss ich ganz Abstillen oder kann ich auch nur nachmittags und abends/nachts stillen? Wie gehe ich jetzt am besten vor, haben Sie einen Rat für mich? Vielen Dank im Voraus für Ihre Mühe und herzliche Grüße


Martina Höfel

Martina Höfel

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Liebe Fragende, bitte sprechen Sie als erstes mit Ihrem Arbeitgeber. Sagen Sie ihm, dass Sie außerhalb der Arbeitszeit noch stillen und dass es sein kann, dass Sie zwischendurch (es gibt doch sicherlich eine Pause) evtl. Abpumpen müssen, damit SIE keine körperlichen Einschränkungen haben. Ihr Kind kann mittags Brei und Säuglingsmilch/abgepumpte Muttermilch aus einem BECHER bekommen. 14 Tage vor Arbeitsbeginn langsam damit starten. Den Rest des Tages können Sie stillen. Liebe Grüße Martina Höfel


Amphibia

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Was heißt, du hast keine Möglichkeit? Dazu gibt es ein Gesetz an das auch sein Arbeitgeber sich zu halten hat! MuSchG Paragraph 7!


Mitglied inaktiv

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Und? Da steht nirgendwo, dass der AG verpflichtet ist ihr einen Ort zum Pumpen oder Stillen zur Verfügung zu stellen. Im Gegenteil. Wenn kein Ort vorhanden ist, verlängert sich die Zeit der Freistellung von 60 auf mindestens (!) 90 Minuten. D.h. sie muss mit dem Ag klären, wie diese (mind.) 90 Minuten gelegt werden können. Denkbar wäre 45 Minuten später anfangen und eher gehen oder halt 90 Minuten am Anfang oder am Ende der Arbeitszeit kappen. Mehr gibt Par.7 da nicht her. Persönlich habe ich es schwierig gefunden das "mindestens" zu argumentieren, wenn man dafür schon wie bei mir mind. 30 Minuten nach Hause fährt. Ich hab mich damals mit meinem AG vorbehaltlich auf 90 Minuten täglich erst einmal geeinigt um überhaupt zu schauen, ob das hinkommt. Bei uns ging damals dann Mittagsbrei super, so dass da gar keine Milchmahlzeit mehr gewesen wäre. Wenn nur eine Milchmahlzeit ausfällt würde ich persönlich nicht komplett abstillen vorher, sondern es ausprobieren. Ich würde vor allem erst einmal mit dem AG drüber reden, wie er gedenkt mit der Lage vor dem Hintergrund des MuSchG umzugehen. LG Lilly


Fragende

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Ich danke euch für die Antworten, jedoch lebe und arbeite ich nicht in Deutschland und habe daher kein gesetzliches Recht auf Stillzeiten während der Arbeitszeit. Meine Frage zielt darauf ab, ob es möglich ist, nur nachmittags/abends/nachts zu stillen, also dann, wenn ich wieder bei unserem Kind bin, wie ich die "ausfallenden Stillmahlzeiten" am besten ersetzte, wann ich mit dem Abstillen - oder teilweisem Abstillen beginnen muss, wenn ich Anfang Mai wieder arbeiten gehe.


Amphibia

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Ah...ok. Dann spielt die gesetzliche Komponente leider eh keine Rolle für dich. Zur restlichen Frage kann ich leider nichts sinnvolles beitragen :( Ich wünsche euch alles Gute und dir einen guten Wiedereinstieg ins Berufsleben!!! Lg


Mitglied inaktiv

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Du könntest zum Einen anfangen jetzt schon immer mal abzupumpen und einen kleinen Vorrat anzulegen und zu schauen, ob sie die Flasche parallel akzeptiert. Es sind noch etwa zwei Monate, d.h. sie ist dann 6 Monate, wenn Du wieder gehst. Wie sieht es mit dem Mittagsbrei aus? Ist sie schon breireif? Falls ja, könntet ihr den versuchen einzuführen. wenn es klappt ist das eh schon mal eine Mahlzeit weniger. Dann bleibt wahrscheinlich noch mindestens eine weitere, aber die könntest Du versuchen mit Abpumpen und Flasche zu ersetzen. Flasche birgt immer das Risiko, dass sie sich abstillen, dann hättest Du aber zumindest nichts verloren gegenüber sofort abstillen. Also so würde ich es probieren. Wie gesagt, es ist schwer zu sagen, was da der beste weg ist. Nicht jedes Kind akzeptiert Flasche und Brust und je nachdem wie gut deine Milch läuft könnte es sein, dass Du durch das Pumpen bzw. nicht pumpen entweder immer weniger Milch hast oder sogar einen Milchstau auf Arbeit riskierst, weil Du da nicht pumpen kannst. Das kann man finde ich aber schwer vorher einschätzen. Mein erster hat sich innerhalb weniger Wochen abgestillt nachdem er einmal die Flasche hatte und bei mir kam dann auch quasi sofort nix mehr. Der Zweite hat etwas länger doppelt ausgehalten, sich dann aber auch konsequent abgestillt, weil bei mir die Milch dann auch wieder sehr schnell zurückging und ich eh schon wenig hatte. Ich muss zugeben, dass Arbeit ohne Pumpe oder Zeitdruck im Rücken schon angenehmer ist... Ich kenne eine Mama, die immer wenn die Kinder etwa 4-5 Monate sind abgestillt hat, weil sie dann einfach nicht mehr wollte. Sie hat dabei nach und nach die Mahlzeiten durch eine Flasche ersetzt. Wie lange das konkret gedauert hat, kann ich nicht sagen. Pfefferminztee wirkt z.B. auch negativ auf den Milchfluss und es gibt glaube ich Tabletten, die man zur Unterstützung vom Abstillen nehmen kann, weil die den Milchfluss hemmen. Da bekommst Du bestimmt noch eine Antwort von den Fachfrauen hier. Ich kenne aber auch Frauen, die das mit dem Pumpen durchgezogen haben und parallel auch stillen konnten. Deshalb denke ich, es kommt auf Mama und Kind an, was da in Bezug auf die Arbeit und Stillen funktionieren kann. So pauschal lässt sich das schwer sagen. Auf jeden Fall viel Erfolg und ich hoffe, dass ihr einen Weg findet, der für euch beide gut und angenehm ist. LG Lilly


Chrysopteron

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War bei uns gar kein Problem, weil wir breifreie Beikost gegeben haben - Kind war ab 5 Monaten schwer interessiert an unserem Essen und daher habe ich sie nach sechs Monaten ausschließlichem Stillen an allem mitmümmeln lassen, fand sie super! Das macht das ganze praktikabler, weil Deine "Kinderaufbewahrung" nicht total machtlos ist, wenn mal mehr Hunger da ist als vorhergesehen... Etwas MuMi aus dem Becher und dann munter ungewürzte selbstgemachte Süßkartoffelsticks, gedünsteten Kohlrabi oder ein Stück Roggenbrötchen und Madame war hocherfreut! Ich hatte das Glück, dass ich immer genug Milch hatte, aber quasi nie "Überdruck" - aber mit ein bisschen Übung geht Pumpen (besonders, wenn es nur um kleine Entlastungsmengen geht - aber mit zuviel Pumperei regst Du ja auch bloß den Milchfluss noch mehr an...) pupseinfach auf jeder Damentoilette (wenn sie denn einen Deckel zum Draufsetzen besitzt). Nur Mut, dann haut das schon hin - Selbstvertrauen und Zuversicht ist beim Stillen oft schon die halbe Miete! Bei Bedarf gerne per PN melden, ansonsten viel Glück und liebe Grüße, Chrys


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