Frage im Expertenforum Hebamme an M. Sc. Martina Höfel:

Heparin und Wochenfluss

M. Sc. Martina Höfel

M. Sc. Martina Höfel
Master of Science in Midwifery, Hebamme im DHV - Deutscher HebammenVerband e.V.

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Frage: Heparin und Wochenfluss

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Ich hätte mal eine Frage: Sowohl meine Mutter als auch meine Schwester haben die Faktor V Leiden Mutation. Mir wurde gestern Blut abgenommen, um zu testen, ob ich das auch habe. Ich bin zur Zeit in der 28. SSW. Ich habe schon mit meinem FA über das Thema Heparinisierung gesprochen. Hier in Schweden müsste ich mir, falls ich diese Mutation auch habe, niedermolekulares Heparin im Wochenbett spritzen. Wie stark wird denn der Wochenfluss unter Heparin ? Bei meiner letzten vaginalen Geburt verlor ich 500 ml Blut und der Wochenfluss war echt heftig und das für mehrere Wochen. Blutet man nicht noch mehr unter Heparin ? Und wann fängt man an, das Heparin zu spritzen, direkt nach der Geburt oder wartet man 2-3 Tage ? Beeinträchtigt das Heparin die Heilung der Gebärmutterwunde ? Ich möchte mich gerne ein wenig im Vorweg informieren, bevor ich wieder mit meinem FA spreche. Danke schön, Jennifer


Martina Höfel

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Liebe Jennifer, ich habe mal bei Dr. Bluni geklaut - er hat es schon perfekt formuliert! ".....diese Mutation (ein Austausch eines Eiweißes) in einem wichtigen Gerinnungsfaktor des Blutes wird auch als Faktor V-Mangel oder APC-Resistenz bezeichnet und sie kommt einer angeborenen Thromboseneigung gleich. Hierdurch kann eine körpereigener Hemmstoff der Gerinnung (das aktivierte Protein C = APC) nicht mehr ausreichend am Faktor V binden und dies führt so zu einer verstärkten Gerinnbarkeit des Blutes. Die Störung liegt auf dem Chromosom (Teil der Erbanlage) Nr. 1. Da alle Chromosomen beim Menschen in doppelter Form vorliegen, kann entweder nur ein Chromosom betroffen sein (heterozygoter Träger) oder beide Chromosomen (homozygoter Träger). In gewissen Situationen (Pille, Schwangerschaft) kann diese Störung eine besondere Bedeutung gewinnen, als nämlich hiermit ein erhöhtes Thromboserisiko verbunden ist. Unter Berücksichtigung einer solchen Gerinnungsstörung wäre dann in Anlehnung an die Empfehlungen der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) zu erörtern, ob und ab wann man der Schwangeren, neben Kompressionsstrümpfen auch einen so genanten "Blutverdünner" (niedermolekulares Heparin) verordnet, um das Thrombose- und Embolierisiko zu minimieren. Dazu würde dann ggf. auch der Zeitraum des Wochenbettes (etwa 6 Wochen nach der Entbindung) gehören. Meines Wissens - bitte dieses aber nochmals vor Ort individuell besprechen! - bietet der alleinige, heterozygote Defekt ohne Thrombose in der Vorgeschichte ein niedriges Risiko nach der Klassifikation: Man würde aber einen Blutverdünner für die Zeit des Wochenbettes empfehlen. Heterozygote Merkmalsträger weisen ein ca. 5 -10fach erhöhtes Thromboembolierisiko auf, homozygote Merkmalsträger ein 80 - 100faches Risiko." Um den Blutverlust so gering wie möglich zu halten, wird man im Wochenbett darauf achten, dass die Gebärmutter immer super kontrahiert ist (so hält man die Wunde klein und die Blutung normal). Notfalls gibt es nochmal Mittel zum Kontrahieren der Gebärmutter. Die Heilung wird nicht beeinträchtigt. Ich habe auch nochmal die große Übersicht der GTH rausgesucht. S.257 http://www.schattauer.de/index.php?id=1268&pii=ha04040252&no_cache=1 Liebe Grüße Martina Höfel


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