Frage: Habe ich eine Wochenbettdepression?

Liebe Frau Höfel, ich bin Mutter von 3 Kindern (5, 3 und 13 Wochen). Bereits in der Schwangerschaft mit meinem ersten Kind hatte ich oft Angst, das etwas passieren könnte und das Ungeborene Schaden nimmt. Mit der Geburt meines ersten Kindes schlich sich dann so ein Gefühl von "Ich erkenne eventuelle Krankheiten nicht und mein Kind stirbt einfach" ein. Die Ängste verschwanden aber im Laufe der Zeit und alles war ganz normal. Dann kam mein 2. Kind zur Welt und wurde einen Tag nach Geburt wg. Verdacht auf Neugeborenensepsis ins Kinderkrankenhaus verlegt. Dies geschah so plötzlich und aus heiterem Himmel. Ich wurde nur informiert, dass mein Kind wg. Sättigungsabfällen verlegt werden muss und der Notarzt bereits informiert ist und kommt, um es zu holen. Da hatte ich im Kinderzimmer im KH fast einen Nervenzusammenbruch. Im KKH erlebten wir den reinen Horror. Mein Kind wurde dann auf Verdacht auf Herpes behandelt und hätte punktiert werden sollen. Der Arzt verwechselte meinen Ekzem an der Nase mit Herpes. Nur durch einen erneuten Beinahe-Zusammenbruch meinerseits und meinem energischen Ablehnen, wurde die Punktion unterlassen. Der Arzt zwang mich am nächsten Tag zu einem Hautarzt zu gehen, um eine schriftlich Bestätigung zu holen, damit mein Kind aus der Isolation und die Aciclovir-Behandlung (die i.V. sofort begonnen wurde als Alternative zur Punktion) beendet werden konnte. Der Hautarzt bestätigte mein atopisches Ekzem. Nach 7 Tagen mit unterschiedlichen Antibiotika wurden wir entlassen. Dieses Jahr kam mein 3. Kind zur Welt und der Albtraum wiederholte sich. Auch hier wurde mein Kind einen Tag nach der Geburt ins KKH verlegt wg Verdacht auf Sepsis und wieder auf diese Station. Der Aufenthalt war schrecklich. Ich verbrachte die ganze Zeit auf einem Klappstuhl (Tag und Nacht) um bei meinem Kind sein zu können. Die Ärzte meinten nur, pumpen Sie doch ab und gehen heim - das machen alle Mamas... Niemals hätte ich mein Kind auch nur eine Sekunde dort alleine gelassen. Den Ärzten war aber total anzumerken, dass sie meine permanente Präsenz als lästig empfanden. Nach 7 Tagen wurden wir entlassen. In beiden Fällen hätte ich niemals auch nur ein Symptom der angehenden Sepsis erkannt. Beide Kinder waren reifgeboren, schwer und rosig. Sie haben von Anfang an super an der Brust getrunken und ich konnte nichts aussergewöhliches erkennen. Die Befunde ergaben auch keine besonderen Erreger. Weder mein KiA noch mein Gynäkologe fanden etwas auffälliges. Ich verstehe nicht, warum dann das alles sein musste? Seither bin ich total gefangen in der Angst, mein Baby könnte sterben, ich könnte eine Krankheit/Symptom übersehen z. B. eine Sepsis, wir müssen erneut ins KKH,... Ständig kursieren der Satz einer Krankenschwester in meinem Kopf "Sie hatten echt Glück, 6 Stunden später wären sie nicht mehr nur zur Überwachung hier". Derzeit hat mein Baby einen entzündeten Zeh und die Sorge, dies könnte eine Sepsis werden und ich erkenne die Situation nicht, lässt mich kaum noch schlafen. Ich hab Szenarien im Kopf, was alles passieren kann und wie im schlimmsten Falle behandelt werden muss. Ich bin in totaler Panik! Können Sie mir hier einen Rat geben? Ist mein Verhalten noch normal? Vielen Dank für Ihre Hilfe

von Elucia93 am 21.12.2018, 01:53



Antwort auf: Habe ich eine Wochenbettdepression?

Liebe Elucia, auf der einen Seite ist Ihr Verhalten wahrscheinlich völlig normal- aufgrund der zurückliegenden Erlebnisse. Auf der anderen Seite würde ich davon ausgehen, dass Sie gelassener mit einem entzündeten Zeh umgehen könnten. Bitte wenden Sie sich an die Schwangerschaftskonfliktberatung der Diakonie, Pro Familia, Donum vitae oder dem Sozialdienst der Kath. Frauen. Dort steht geschultes Personal zur Verfügung, welches sich Zeit für Ihr Anliegen nimmt, Raum für Ihre Ängste und Ihre Gedanken schafft! Und das eröffnet manchmal völlig neue Blickwinkel! Liebe Grüße Martina Höfel

von Martina Höfel am 21.12.2018



Antwort auf: Habe ich eine Wochenbettdepression?

Hallo, ich bin keine Expertin, aber deine Geschichte liest sich auch für Außenstehende wie eine Horrorgeschichte. Deine Ängste sind durchaus nachvollziehbar und ich glaube, dass du mit professioneller Hilfe da rangehen musst, denn alleine wirst du kaum aus der Angstspirale rauskommen. Hast du eine gute Frauenärztin, mit der du das erste Gespräch führen könntest? Oder einen guten Hausarzt? Vor allem erstere könnte dir gute Anlaufstellen nennen, denn was du beschreibst, sind traumatische Erlebnisse, die aufgearbeitet werden müssen. Ich wünsche dir und deiner Familie alles Gute und eine möglichst unbeschwerte Zeit!

von Anniquita83 am 21.12.2018, 13:21



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