Miamama21
Liebe Frau Höfer, schon nach der Geburt war mein Sohn ein eher schlechter Schläfer, bzw. brauchte uns sehr. Während andere Mütter auf der Station ihre schlafenden Neugeborenen im Wagen schoben, schlief mein Kleiner nur bei uns auf dem Arm. Innerhalb der nächsten drei Monate schlief er tagsüber ebenfalls nur bei uns auf dem Arm ein, oder natürlich im Auto oder Kinderwagen. Wurde er nachts wach, nahm ich ihn in den Arm und er schlief auch hier weiter. Im 4. Monate entwickelte sich leider Neurodermitis und in seinen schlimmsten Schüben schlief er tasgüber und nachts nur noch während des Stillens ein. Nachts wurde er im 1 1/2 Stundentakt wach. In meinem Arm ließ er sich vor lauter Jucken trotz Pucken nicht beruhigen. Es half nur das Nuckeln an der Brust. Ich stillte ihn im Liegen und darüber schlief er ein. Seine Haut hat sich nun seit 3 Wochen gebessert. Er will sich nicht mehr dauernd kratzen, braucht nicht mehr gepuckt werden. Was bleibt, ist die Angewohnheit, tagsüber sowie nachts trotz Müdigkeit nur beim Stillen einzuschlafen. Er ist grundsätzlich sehr neugierig, aufgeweckt, will überall dabei sein und alles sehen. Er schläft auch nicht mehr auf dem Arm ein, nicht tagsüber oder nachts. An sich läuft das Schlafen nach dem Stillen für uns beide friedlich ab. Vormittags schläft er 30-60 min nach dem 2. Frühstück und dann nochmals nachmittags gegen 14 Uhr. Ich sehe, wann er müde ist, lege ihn an und spätestens 10 min später kann ich ihn neben mir oder in sein Bettechen im Wohnzimmer ablegen. Abends windel und wasche ich ihn zu klassischer Musik, wir gehen 19.30 Uhr ins Familienbett, hier stille ich ihn, bis er auch hier wieder an meiner Brust eingeschlafen ist. Dann lege ich ihn ins Beistellbettechen, in dem er mit wenigen und kurzen Ausnahmen 2-3 Stunden schläft. Nachts, wenn ich neben ihm liege, meldet er sich alle zwei Stunden. Er schläft dann nur ein, wenn ich ihn liegend stille und wir schlafen dann immer nebeneinander weiter bis 6 oder 7 Uhr. An sich habe ich nichts gegen das Einschlafstillen. Schwierig ist es nur, wenn wir zu Besuch bei anderen sind, der Kleine eindeutig müde ist und ich nun ein Stillplätzchen finden muss. Nun sagte mir meine Hebamme, dass das Verhalten problematisch werden könne und empfahl mir, eine Art Schnüffeltuch beim "in den Schlaf stillen" zu nutzen, um ihn später mittels Tuch in den Schlaf zu bringen. Ich selbst frage mich, was passiert, wenn ich die abendliche Stillmahlzeit durch Abendbrei ersetze. Ich habe heute probiert, ihn tagsüber ohne Stillen einzuschläfern. Er hat nur gebrüllt und es tat uns Beiden nicht gut. Am liebsten möchte ich das "in den Schlaf stillen" beibehalten. Bin mir aber unsicher, was das für die Zukunft heissen kann. Zudem erhalte ich von meinen Bekannten, wenn ich unser Vorgehen schildere, natürlich die typischen Sprüche, dass wir ihn zu sehr verwöhnen etc. Wie sehen Sie das? Welche Probleme können uns erwarten? Raten Sie uns zu einer Verhaltensänderung? Haben Sie ggf. Tipps für eine sanfte Entwöhnung? Ich bin sehr unsicher. Vielen Dank!!!!
Liebe miamama, „Ich habe heute probiert, ihn tagsüber ohne Stillen einzuschläfern. Er hat nur gebrüllt und es tat uns Beiden nicht gut.“ Mal ehrlich, was würden Sie antworten, wenn Ihr Mann sagen würde: „ Deine Kuschelei mit mir ist nach wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht nötig. Du musst lernen alleine (ein)zuschlafen.“ Sie würden Ihrem Mann einen Vogel zeigen!!!!! Aber von 8 Wochen alten Kindern verlangen manche das! Jetzt werden Sie sagen:“ 8 Wochen, okay! Aber unser Kind ist schon 6 Monate!“ Ja, richtig – und diese 6 Monate war er sicher, gut gebunden, getröstet (z.B. zu Zeiten, wo es ihn wahnsinnig gejuckt hat!) und mit Nahrung versorgt. Warum soll sich das jetzt ändern, nur, weil ein bestimmter Zeitpunkt (6 Monate) erreicht ist? Dinge, die sich überholen (z.B. auf dem Arm einschlafen) fallen einfach weg. Und Dinge, die nicht mehr notwendig sind (z.B. irgendwann die Pampas) werden mit liebevoller Konsequenz weggelassen. „Am liebsten möchte ich das "in den Schlaf stillen" beibehalten. Bin mir aber unsicher, was das für die Zukunft heissen kann. Zudem erhalte ich von meinen Bekannten, wenn ich unser Vorgehen schildere, natürlich die typischen Sprüche, dass wir ihn zu sehr verwöhnen etc.“ Da ist es, dieses kleine fiese Wort, was allen Eltern ein schlechtes Gewissen macht. Sicher können Sie sich noch erinnern wie es war als Sie Ihren Freund/ Ihren Mann kennengelernt haben! Da war schmusen, anschauen, knuddeln, knutschen, "zusammenkleben" angesagt - am liebsten hätte man sich doch überhaupt nicht losgelassen, oder? Das war Verwöhnen – und ist es hoffentlich immer noch! War das schlecht? Unnormal? Schädlich? Nein, lebensnotwendig, fantastisch – sonst hätte man doch gar nicht gewusst wohin mit sich! Ein paar Verwöhn-Beispiele (ganz ohne Ansehen der Person): Mag Ihr Freund es, wenn man ihn verwöhnt? Ein paar Schnittchen für die Kumpels und ihn beim Fernseh-Fußball-Abend? Abends eine warme Mahlzeit? Rücken eincremen nach dem Baden? Das Bier holen, obwohl er selber gehen kann? Kuscheln vorm Fernseher? DAS ist Verwöhnen! Mag Ihre (Schwieger)mutter es, wenn Sie Ihr aufmerksam zuhören? Wenn Sie Ihr zum Kaffee den Tisch nett richten? Mal eine kleine Aufmerksamkeit und sei es nur das Bemerken der neuen Frisur? DAS ist verwöhnen! Mag Ihre Nachbarin es, wenn Sie die Tageszeitung von unten mit hochbringen etc....... usw.! Fragen Sie mal Ihren Freund, wie es ihm gehen würde, wenn er von der Arbeit käme (nachdem er sich über die Kollegen geärgert hat und der Tag sowieso mies war) und Sie würden ihm einen großen Stopfen in den Mund schieben und ihn hin und her wiegen und ihm sagen: Schscht, ist alles gut! Schlaf ein bisschen......... oder geh nach nebenan und brüll da vor Dich hin! *grins* Oder wenn Ihre (Schwieger)mutter das Neueste erzählen will und Sie hören gar nicht hin, sondern telefonieren mit der Freundin! Kollegin Andrea hat es einmal ganz treffend ausgedrückt: "Verwöhnen" hat in Deutschland leider, speziell wenn es um Kinder geht, einen unguten Beigeschmack. Dabei wünscht sich doch eigentlich jeder, "verwöhnt" zu werden, denn in Wirklichkeit ist das ja nichts anderes als besonders umsorgt werden, jeden Wunsch von den Augen abgelesen zu bekommen, einfach das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. In diesem Sinne "verwöhnst" Du Dein Kind, und das braucht es auch und es ist richtig, was Du tust. Was die "anderen Seiten" betrifft, die davor warnen (woher wissen die eigentlich um Deinen Tagesablauf?): sie meinen "verziehen", d.h. maßlosen Wünschen nachgeben, unsinnige Dinge erlauben etc. und ist etwas ganz anderes. Genieße die kostbare Zeit mit Deinem Neugeborenen, "verwöhne" es nach Strich und Faden und laß Dich aber auch selber verwöhnen (Du bist ja auch noch im Wochenbett!). Es wird sich ganz sicher im Laufe der Zeit ein Familienrhythmus ergeben, der allen Beteiligten gerecht wird. Alles Gute!" Hier noch ein Brief einer anderen Forums-Nutzerin "es gibt solche Babys, meiner war auch so einer. Ich habe mir das Buch „Das 24-Stunden-Baby" von Dr. William Sears zugelegt - hier stehen so manche hilfreiche Erklärungen und auch Tipps. Zusammenfassend kann man sagen: das Einzige was hilft sind TRAGEN und/oder STILLEN und das rund um die Uhr und es ist das Beste was Du für Dein Baby tun kannst. Keine Bange, Du verwöhnst Dein Baby damit nicht, Du erfüllst nur seine existentiellen Bedürfnisse. (Ich habe mal den schlauen Satz gelesen ..."und glauben Sie nicht, dass Sie ihrem Baby damit irgendeine besondere Gunst erweisen. Getragen und Gestillt zu werden ist für ihn lediglich der Normalzustand." Nachdem ich das begriffen hatte wurde mein Leben einfacher. (Auch wenn das Tragen selbst natürlich anstrengend war) Unser Sohn wurde die ersten 3 Monate seines Leben quasi nicht mehr abgelegt, sondern er schlief und wachte nur in meinen Armen - und wenn ich zu müde wurde, übernahmen ihn andere hilfreiche Hände. Ein Freundin hat das mal folgendermaßen genannt - "Euer Sohn schläft nur auf Körpern, grins). Nachdem er jedenfalls begriffen hatte, dass er sich felsenfest darauf verlassen kann wurde er fast schlagartig zufrieden. Heute mit 11 Monaten ist er ein heiteres, gelassenes Baby, dass sich sicher sein kann, dass wir alles versuchen, seine Bedürfnisse zu erfüllen und damit in sich selbst ruht. Ich kann Euch nur wünschen, dass Ihr Euren Weg findet, LG Joshi" Bleiben Sie gelassen und stillen Sie Ihr Kind zum Einschlafen- das gibt ihm sovieeeel Sicherheit! „Schwierig ist es nur, wenn wir zu Besuch bei anderen sind, der Kleine eindeutig müde ist und ich nun ein Stillplätzchen finden muss.“ Besorgen Sie sich ein großes Seidentuch. Darunter kann man prima stillen, ohne dass es auffällt. „Nun sagte mir meine Hebamme, dass das Verhalten problematisch werden könne und empfahl mir, eine Art Schnüffeltuch beim "in den Schlaf stillen" zu nutzen, um ihn später mittels Tuch in den Schlaf zu bringen.“ Das Tuch kann man beim Stillen dabei haben (diese Teile, wo so eine Kugel abgebunden ist – wegen der Gefahr des Erstickens) und in einem halben Jahr wird es im Bett gute Dienste leisten. Im Moment nur zum Dran-gewöhnen. „Ich selbst frage mich, was passiert, wenn ich die abendliche Stillmahlzeit durch Abendbrei ersetze.“ Nicht anstatt, sondern dabei. Das ist der Sinn von BEIkost. Stillen können Sie noch ewig. Es sei denn, Sie sagen, dass es genug ist! Und dann greift die liebevolle Konsequenz und das Weglassen. Liebe Grüße Martina Höfel
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