Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wut

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Wut

Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Fr. Schuster! Mit ihren Tips haben sie mir bisher schon oft sehr geholfen (vielen Dank!!), darum wende ich mich auch jetzt wieder an sie. Meine Tochter ist jetzt 16 Monate alt und wird oft sehr wütend und trotzig. Ich gehe 3 mal pro Woche 1/2 Tag arbeiten. Bei den Großeltern ist sie immer super lieb und brav, kaum ist sie dann wieder bei mir, will sie am liebsten ständig getragen werde. Mache ich das nicht ist sie den ganzen Tag weinerlich und schlecht gelaunt. Bekommt sie mal nicht ihren Willen schlägt sie um sich und bekommt Wutanfälle und ich kann sie kaum beruhigen. Sie läuft schon seit sie 11 Monate alt ist und anfangs war unser Kamin überhaupt kein Problem, jetzt fängt sie plötzlich an ständig dran fassen zu wollen. Je mehr ich und mein Mann das verbieten umso näher geht sie an den Ofen dran und lacht uns frech ins Geicht. Was mache ich falsch und wie verhalte ich mich richtig? Haben sie evtl auch einen Buchtip zum Thema Erziehung für mich.


Beitrag melden

Hallo Tina Als Ratgeber kann ich Ihnen: "Oje, ich wachse" empfehlen. Ihre Tochter benötigt immer eine gewisse Zeitspanne, um sich von einer Situation auf die Nächste umzustellen. Bitte gönnen Sie ihr diese Zeit und lassen Sie es zur Gewohnheit werden, dass Sie erst einmal ein gemeinsames Kuschelstündchen einlegen, nachdem Sie sie von den Großeltern abgeholt haben. Anschließend DARF sie Ihnen mit eigenem Putztuch o.Ä. "helfen". Wird Ihre Tochter wütend, nachdem Sie ihr Ihren Wunsch KURZ begründet haben, reichen Sie ihr mitfühlend ein Wutkissen o.Ä., damit sie ihre Wut rauslassen kann und warten Sie (mit einer eigenen Beschäftigung) in ihrer Nähe ab. Ist sie dann ruhiger geworden, bieten Sie ihr an, getröstet zu werden. Geht sie immer wieder trotz eines KURZ begründeten NEIN an den Kamin, weisen Sie sie bitte auf möglichst logische Folgen hin, die ggf. konsequent einzuhalten sind. So wird sie in diesem Raum nur an Ihrer Hand, auf dem Schoß oder unmittelbar bei Ihnen spielen dürfen. Da der Erfahrungsdrang bei Kleinkindern bekanntlich recht groß ist, regen Sie Ihre Tochter bitte so oft wie möglich zu einer konkreten Aktivität an und beteiligen Sie sich selbst ebenfalls daran. Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

Beitrag melden

Hallo Tina, das hätte ich geschrieben haben können... Meine Kleine - inzwischen 2 Jahre und 8 Monate - war/ist genauso... Zum Einen bemerke ich, daß sie sehr die Zeit mit mir genießt, wenn ich nicht arbeite (ebenfalls 3 Tage und sie ist ebenfalls bei den Omas), sie will dann (obwohl bald 3 Jahre alt) auch ständig getragen werden und jede Sekunde mit mir verbringen. Sie beschäftigt sich dann wenig allein und folgt mir auf Schritt und Tritt. Bei den Omas läuft es ganz anders. Da ist sie total ausgeglichen, total lieb etc. Unsere schlägt zwar gar nicht, wenn sie ihren Willen nicht bekommt, dafür läuft sie paar Schritte weg, stellt sich mitten in den Raum und weint los, wie eine Feuerwehrsirene. Das geht dann so 2-3 Minuten, die Tränen fließen und sie heult solange, bis man sie inständig bittet, zu einem zu kommen, damit man sie trösten kann. ich versuche dann immer, sie dazu zu bewegen, mir den Grund zu nennen, oder ihre Gefühlslage. Ich frage dann: Bist Du traurig? Wenn sie nein sagt, dann frage ich: oder wütend? Wenn sie ja sagt, hinterfrage ich, warum... so lernt sie zum Einen, ihre Gefühle zu benennen, als auch zu äußern. Ich lasse es zu und handele meistens sehr konsequent und ruhig. Es gelingt nicht immer, manchmal gebe ich auch nach. Aber meistens weiß sie dann schon, daß sie damit nicht weiter kommt. Leider ging die Phase nicht so schnell vorbei, wie erhofft. DAchte, daß ich das paar Mal mache und dann ist Ruhe. Aber sie hat da eine mords Geduld... Nun ja. Bezüglich Kamin und Herd ist das bei uns auch so eine Sache. Herd war immer uninteressant, erst seit der Opa mal sagte, sie DARF da nicht ran, probiert sie es immer und grinst auch mich dabei an. Ich mache es dann so, wenn er warm ist, dann zeige ich es ihr - halte ihre Hand und führe sie in Nähe des Ofens, so daß sie die Wärme erfühlen kann. Dann sage ich ihr, daß es heiß ist und sie sich verbrennt,b zw. doll weh tun kann. Sicher, ich will es nicht provozieren, aber ich denke, daß die vielen Verbote die Sache erst insbesondere interessant machen. Ein Mittelweg ist gut Vor Gefahren schützen, aber nicht in der Entwicklung bremsen. Deshalb lasse ich sie auch immer beim Kochen zugucken und erkläre ihr: Das Wasser ist heiß, jetzt muß Mama vorsichtig die Nudeln reinmachen, damit ich mich nicht verbrenne. Wenn ich an den Ofen gehe, ziehe ich den Handschuh an, damit sie merkt, Mama schützt sich vor Wärme etc. Es gibt ein Buch - ich glaube es heißt "Die Motzkuh" - vielleicht wäre das was? Aber ich denke, daß Du mit KURZEN Begründungen und konsequentem Handeln gut klar kommen wirst. Vielleicht vermisst sie Dich und Deine Grenzen. Denn: Grenzen geben Sicherheit und Geborgenheit und vielleicht fehlt ihr das bei den Omas. Denn da ist es meist etwas lockerer als bei uns Müttern, oder? Liebe Grüße Mira


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Ubbens, mein Sohn wird demnächst drei und ist leider oft sehr wütend. Beispielsweise wenn er morgens nicht weiter spielen darf sondern in den Kindergarten gehen muss gibt's Geschrei, er hüpft rum, schmeißt sich aif den Boden und trampelt mit den Füßen. An sich ist es ok für uns, dass er wütend ist, aber die Art der Reaktion ...

Hallo Frau Ubbens, unser Sohn (3 - ehemaliges Schreikind - gefühlsstark) ist ein toller Wirbelwind und temperamentvoll. Er ist mitten in der Autonomiephase und spricht gut. Bei Wut oder Frust fängt er jedoch lautstark zu schreien/kreischen an bzw zu hauen oder spucken. Ich versuche ruhig aber bestimmt zu sagen, dass das weh tut und dass die Händ ...

Hallo liebe Frau Ubbens, mein Sohn macht gerade anscheinend eine schwere Phase durch. Ich weiß nicht genau, woran es liegt, aber wahrscheinlich ist es eine Mischung aus vielen. In seiner Kita ist ständiger Erzieherwechsel, dann findet dort gerade eine Eingewöhnung statt, wo die Mutti noch dabei ist, wir haben vor umzuziehen und mir selber geht e ...

Hallo Frau Ubbens, Ich habe eine Frage zum richtigen Umgang bei meiner Tochter, 4,5 Jahre alt. Sie ist ein sehr willensstarkes Kind und fordert auch sehr viel. Das ist soweit ja gut und normal. Nun ist es aber so, dass wenn ich ein "Nein" ausspreche, z.b. wenn sie Süßes oder was Neues haben will, dass sie dann erst weint und dann anfängt zu sch ...

Liebe Frau Ubbens, Ich mache mir Sorgen um meinen 3jährigen Sohn. Für ihn hat sich in den letzten Wochen viel verändert. Wir haben Nachwuchs bekommen, er geht nun in den Kindergarten (davor war er zuhause bei mir und in keiner Kita), er schläft nun mit dem Papa in einem Bett (davor Familienbett). Tagsüber macht er alles soooo klasse. Keine Eifers ...

Liebe Fr. Ubbens,   Was ist bitte die Konsequenz für ständige Streitigkeiten unter Zwillingsbruder? Sie sind 11 Jahre alt, seit Herbst in getrennten Klassen, leider sind sie meist im Turnuntericht 2mal wöchentlich zusammen, da die beiden Turnlehrer sich zusammen tun.  Sie teilten sich bis vor kurzem auch das Hobby, im Leistungssportbereic ...

Liebe Fr. Ubbens,   Was ist bitte die Konsequenz für ständige Streitigkeiten unter Zwillingsbruder? Sie sind 11 Jahre alt, seit Herbst in getrennten Klassen, leider sind sie meist im Turnuntericht 2mal wöchentlich zusammen, da die beiden Turnlehrer sich zusammen tun.  Sie teilten sich bis vor kurzem auch das Hobby, im Leistungssportbereic ...

Liebe Frau Ubbens, in besonders anstrengenden Situation habe ich nun hin und wieder den Raum verlassen, wenn ich Recht wütend auf meine Tochter wu rde und habe sie für ein paar Minuten allein gelassen. Seit kurzem möchte sie nicht mehr in die zuvor heiß geliebte Badewanne und es war letztens ein ewiger Kampf. Auch da war ich irgendwann so ge ...

Sehr geehrte Frau Ubbens, Ich mache mir große Sorgen um meine Tochter 5,5. sie war noch nie ein einfaches Kind, aber eigentlich kamen wir immer zurecht. Angefangen haben die Probleme 1/2 Jahr nach der Geburt ihres Bruders (da war sie 3,5) mit Verweigerung des Kindergartens, was wir mit viel Geduld einigermaßen gelöst haben, sodass sie nach eine ...

In letzter Zeit wird mein 5 Jähriger wieder öfter wütend und bockig. Mein Problem ist folgendes. Er wird wieder vermehrt bei Kleinigkeiten sauer, und beginnt laut zu schreien. Zunächst lässt er sich dabei auf den Boden fallen und rennt mir direkt in den Arm und schreit laut "trösten". Ich nahm ihn früher bei Wut immer direkt in den Arm, evt. Hab i ...