Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wir wissen nicht so recht weiter... (lang)

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Frage: Wir wissen nicht so recht weiter... (lang)

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Liebe Frau Schuster, unser Sohn ist gute 15 Monate alt und bringt uns neuerdings durch sein schrilles Schreien fast um den Verstand. Wann immer etwas nicht nach seiner Nase geht, ihm etwas verboten oder weggenommen wird, schreit er voller Wut in einer Tonlage und Lautstärke, daß es wirklich körperlich schmerzt. Oft bekommen wir davon innerhalb von wenigen Minuten Kopfschmerzen und ehrlich gesagt ruft dieses Schreien in uns eine unheimliche Aggression hervor, weil es ein wirklich extrem schriller Ton ist. Ich muß allerdings noch etwas zu seiner Vorgeschichte sagen: Im Alter von gut vier Monaten wurde er das erste Mal krank und mußte anschließend monatelang ärztlich behandelt, mehrfach operiert werden und zweimal ins Krankenhaus. In dieser Zeit - in der man normalerweise schon mit Verboten und Erziehung begonnen hätte - haben wir alles daran getan, ihm die Situation leichter zu machen. Er hat in dieser Zeit viel geweint und natürlich auch geschrien und wir haben ihn dann immer sofort zu uns geholt, ihn bei uns schlafen lassen und nachts oft bis zu zehn Mal und mehr gestillt, weil er unsere Nähe und Trost brauchte. Mit elf Monaten haben wir ihm das nächtliche Stillen abgewöhnt und waren mit ihm in Therapie, weil das vollkommen hysterische Schreien nicht aufhören wollte. Erst dort wurde festgestellt, daß die erste OP ein so schlimmes Trauma war, daß er es all die Monate nicht verarbeiten konnte. Bereits kurz nach Beginn der Therapie besserte sich sein Zustand sensationell. Mit gut einem Jahr schlief er wieder allein in seinem Bett und in seinem Zimmer. Er schläft durch und ist wieder ein fröhliches aktives Kerlchen. Nun hat er seit neuestem wieder angefangen zu schreien - nur dieses Mal ist es kein Panikgeschrei, sondern Wutgeschrei und wir wissen nicht wie wir uns verhalten sollen. Er ist sehr lebhaft und aktiv und wir sind so oft wie möglich mit ihm draußen im Garten, auf dem Spielplatz und beim Schwimmen. Trotzdem merken wir immer wieder, daß er nicht ausgelastet ist und aus Langeweile Blödsinn macht. Unterbinden wir das, schreit er vor Wut und vielleicht auch vor Frust. Wir sind aber auch nur Menschen und können kein 24stündiges Unterhaltungsprogramm ablaufen lassen. Er muß einfach mal in der Lage sein, sich auch mal für eine halbe oder ganze Stunde allein zu beschäftigen, z.B. wenn wir noch essen und er schon fertig ist. Und er muß ein Nein akzeptieren, ohne dieses Geschrei. Sie können sich gar nicht vorstellen wie oft wir schon darauf angesprochen wurden, aber wir können ihn ja kaum abschalten. Was können wir tun?


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Hallo Ratsuchende Antworten Sie auf das ärgerliche Schreien Ihres Sohnes mal mit einem in angemessenem Ton gesungenen Lied zu dem Sie einen fröhlichen Gesichtsausdruck zeigen oder zeigen Sie ihm ein lustiges Fingerspiel.- Helfend können Sie sicherlich auch jetzt schon die eigentlich für 2-4-Jährige gedachten Bilderbücher: "Die kleine Motzkuh" und "Klingelingeling macht die kleine Motzkuh" einsetzen. Geben Sie ihm möglichst oft konkrete Spielangebote mit kreativem Spielmaterial (Turmbauen mit Stapelbechern, Duplo-Steinen...) und loben Sie anschließend sein "Werk", da ein Lob bekanntlich zu weiterem, eigenständigen Tun anregt. Lassen Sie sich von ihm im Haushalt "helfen". Wie jedes Kind wird er sicherlich sehr stolz sein, in einer Schüssel rühren zu können, mit einem eigenen Tuch zu "putzen" oder mit dem Spieltelefon zu telefonieren, während Sie sich mit Jemandem unterhalten. Begründen Sie ihm gegenüber ein NEIN und auch ein JA und machen Sie ihm ggf. ein Alternativ- Beschäftigungsangebot. Viel Erfolg und: bis bald?


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