Hallo Fr. Schuster,
unsere Tochter (4,5 Jahre) treibt uns wirklich an den Rande des Wahnsinns. Nach Zwillingen dachte ich immer, mich würde nichts mehr schocken, aber sie tut es.
Heute hatte ich mal wieder ein Gespräch im Kiga, denn nicht nur zuhause verhält sie sich so auffällig. Auch im KiGa ärgert sie andere Kinder, schubbst, haut oder tritt, wenn sie Dinge haben möchte, die gerade ein anderes Kind hat, ärgert die Kinder beim essen, matscht mit ihrem Essen,schmeißt Becher und Teller vom Tisch (oftmals muss sie nun schon an einem Einzeltisch sitzen), knallt Türen, ist bockig und nässt ständig ein.
Dieses Verhalten lässt sich auch zuhause beobachten, gerade ihrem jüngeren Bruder gegenüber ist sie so manches mal sehr, sehr aggressiv und nasse Hosen gehören zum Alltag.
Motorisch ist sie ebenfalls etwas ungeschickt und auf Anraten der Erzieherin habe ich nun mal einen Termin beim KiA gemacht, mich würde aber schon gerne mal interessieren, mit was wir rechnen könnten, oder ob es vielleicht doch an uns liegt?
Wir haben 4 Kinder, sie hat also noch 2 ältere Geschwister, die Erzieherinnen im KiGa kennen die großen Geschwister und denken daher nicht, dass es an unserer Erziehung liegt ;-), unsere Tochter halt einfach irgendwie anders ist als andere Kinder.
Auch ist sie mit ihren 4,5 Jahren nachts noch nicht trocken, da haben wir allerdings das Gefühl, dass sie dieses Thema selbst irgendwie frustet. Sie würde gerne nachts ohne Windel sein, weiß aber, dass sie es irgendwie noch nicht kann.
Was hat sie bloß? Haben Sie eine Idee?
lg und vielen Dank im Voraus
Mitglied inaktiv - 01.09.2011, 10:58
Antwort auf:
Wissen nicht mehr weiter mit ihr
Hallo mami1980
Ihre Tochter wird selbst spüren, dass sie etwas anders als die übrigen Kinder in ihrer Gruppe ist, was ihr Verhalten vermutlich noch verstärken wird.
Es KANN sein, dass der Kinderarzt Ihnen und Ihrer Tochter eine gezielte therapeutische Unterstützung vorschlägt oder aber eine Betreuung in einem Kiga mit kleineren, für Ihre Tochter leichter überschaubaren Gruppen, in Denen meist auch ein höherer Personal-Schlüssel vorhanden ist.
Kleinere Gruppen findet man z.B. in einem Montessori- oder Walldorff oder auch in einem integrativen Kindergarten.
Wenn möglich, erbitten Sie sich von den zuständigen ErzieherInnen einen Kurzbericht über Ihre Tochter, den Sie dem Arzt vorlegen, sodass er gleich einen Anhaltspunkt hat.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 01.09.2011
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Wissen nicht mehr weiter mit ihr
Vielen Dank für Ihre Antwort, Fr. Schuster. Ich habe vorhin ganz vergessen zu erwähnen, dass sie aber auch ein sehr, sehr liebes Kind sein kann, fürsorglich und hilfsbereit und einfach total süß sein kann. Aber im nächsten Moment schlägt ihre Laune um, warum auch immer.
Man braucht wirklich besonderes Einfühlungsvermögen um mit ihr umgehen zu können.
Welche Therapien wären denn angebracht? Etwas in Richtung Psychomotorik?
Müsste sie denn dann auch einen I-Status bekommen oder ginge das auch ohne? Hilfe ist das alles kompliziert und ich gerate echt an meine Grenzen...
Vielen Dank für den Hinweis mit dem Kurzbericht, darum werde ich den KiGa auf jeden Fall bitten.
Liebe Grüße
Mitglied inaktiv - 01.09.2011, 13:02
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Wissen nicht mehr weiter mit ihr
Hallo nochmal
Psychomotorik wäre ebenso eine Möglichkeit wie Ergotherapie eine Andere, aber diesbezüglich kann ich Ihnen nichts Näheres sagen, da ggf. ein geeigneter Kinderpsychologe vermutlich einige Tests durchführen wird in sog. "Spielstunden".
Manche Einrichtungen nehmen nur Kinder mit einem I-Status auf, was in 1. Linie wohl mit den Zuschüssen in Verbindung steht, die aus unterschiedlichen "Töpfen" gewährt werden.
Wichtig ist stets im Auge zu behalten, dass die gesamte Familie wieder zu mehr Zufriedenheit gelangt und Ihre Tochter bestmöglich gefördert, aber auch gefordert wird.
Liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 01.09.2011
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Wissen nicht mehr weiter mit ihr
Hallo,
Sie ist halt genau in der Mitte und das ist nicht leicht für sie. Das jüngste Kind ist das Nesthäkchen, die beiden Großen dürfen und können schon viel mehr als sie, das ist sicher nicht immer einfach für das Kind.
Sie hat viel Wut im Bauch und ich denke, daher kommt auch das Einnässen.
Ich weiß ja leider nichts über ihr Erziehungsverhalten, aber viele Eltern verhalten sich dem jüngsten Kind gegenüber oft viel liebevoller als den anderen Kindern gegenüber, erwarten, dass die größeren Kinder IMMER zurückstecken, nur damit der/die kleine nicht weint.
Versuchen Sie gerecht zu sein. Vielleicht will ihre Tochter unbewusst wieder Baby sein um genausoviel Aufmerksamkeit zu bekommen wie der kleine Bruder? Verhalten Sie sich so, dass sie das nicht braucht. Überschütten sie sie einfach mal mit genausoviel Liebe und Aufmerksamkeit wie das jüngste Kind. Geben Sie nach, wenn ihre Tochter zu Hause Baby spielen will, sie braucht das eben...Sandwichkinder haben es schwer...Versuchen sie nicht zu schimpfen, wenn sie sich negativ verhält...auch wenn es schwer fällt, sondern nehmen Sie sie in den Arm. Geben sie ihr ganz viel Liebe, erklären sie ihr in der liebevollen Umarmung dabei aber auch, dass es einfach nicht gut ist, wenn Türen geknallt werden, weil dann die ohren von allen kaputtgehen können oder der Putz von der Decke rieselt. machen Sie ihr klar, dass ihr kleiner Bruder ihr nichts wegnimmt, sondern eine Bereicherung für ihr Leben sein kann. beziehen sie sie in die Pflege und Erziehung des kleinenBruders mit ein, so dass sie Freude daran hat!
von
fantasina
am 27.05.2014, 10:29