Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie umgehen mit plötzlicher Trennungsangst/Angst in ungewohnten Situationen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie umgehen mit plötzlicher Trennungsangst/Angst in ungewohnten Situationen?

jonsi

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Hallo, mein Sohn (3,5 Jahre alt) ist ein sehr aufgewecktes und intelligentes Kerlchen. Er ist sehr weit für sein Alter, ist schon mit 10 Monaten gelaufen und spricht in klaren und ganzen Sätzen zeitlich und grammatikalisch korrekt seit er etwas über 2 Jahre alt ist... Ab von den altersgerechten Zickereinen und Streitereien ist er recht pflegeleicht.(auch wenn er im Augenblick gerne mal beißt oder haut wenn ihm was nicht passt) Aber er ist ein Gewohnheitstier den man immer auf alles am besten tagelang vorher vorbereiten sollte. Nur ab und zu setzt es bei ihm aus in mir unverständlichen Situationen. 3 Beispiele (es gäbe noch einige Situationen mehr): - Die Kita wollte mit allen Kindern in den Zoo und wir sollten morgens direkt dorthin kommen und die Kinder da "abgeben". Wir waren rechtzeitig da und ich habe mir viel Zeit genommen ihn an die Situation zu gewöhnen. Nochmal alles erklärt wie es abläuft, dass alle seine Freunde da sind und er die Erzieher und den Zoo ja kennt und dass Papa ihn nachher abholt usw. Alles war gut bis ich gesagt habe ich gehe jetzt. Da ging das Geschrei los! Er hat sich an mich geklammert ist mir hinterher gelaufen und hat gebrüllt. Als mir eine Erzieherin helfen wollte hat er versucht sie zu treten! Ich hab es freundlich versucht mit noch ein Kuss und dann... aber irgendwann ist dann meine Geduld auch zu Ende! Ein Erzieher hat ihn dann auf den Arm genommen und festgehalten so dass ich schnell gehen konnte. Minuten danach war auch alles wieder gut und er hatte einen tollen Tag! - Ein Freund von ihm feiert bei sich zu Hause Geburtstag. Mein Sohn kennt ihn sehr gut, ebenso seine Geschwister, die Eltern und die Wohnung. Sogar die meisten der Gäste waren ihm bekannt. Als wir ankamen hat er sich geweigert rein zu gehen und hat einen Aufstand im Treppenhaus gemacht. Auch hier hab ich´s wieder auf alle Arten versucht. Meine Freundin hat ihn dann irgendwann mit Süßigkeiten rumgekriegt und den nächsten Ärger gab´s erst wieder als wir gehen wollten! - Wir haben im November in die Kita gewechselt und die Eingewöhnung war nach ein paar Tagen durch. Er geht gerne hin. Den Winter über haben wir die Kinder natürlich immer erstmal reingebracht zum frühstücken. Als es warm wurde kam der Tag an dem die Kinder im Garten abgegeben werden sollten. Keine Chance... Fast jeden Tag ist er in diesem Garten gewesen vorher. Aber ihn dort abgeben und nicht reinbringen ging nicht. Erneut ein Aufstand... Es hat sehr lange gedauert bis er endlich wirklich dageblieben ist und ich gehen konnte. Was sollen wir tun? Wir sagen ihm schon immer sehr lange vorher Bescheid wenn es Änderungen im Tagesablauf gibt oder wir etwas planen. Aber manchmal geht das einfach nicht (wie mit dem Garten) Wie soll ich reagieren wenn er einen Aufstand anfängt? Woher kommt diese Angst? Wie können wir ihm helfen? Lieben Dank für eine Antwort!


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Jonsi, diese Trennungsangst bzw. Angst vor neuen Situationen, ist für das Alter noch völlig in Ordnung. Einige Kinder haben Schwierigkeiten, sich an neue Situationen heranzutrauen. Sie wissen nicht, was auf sie zukommt. Es sieht dann aus, als wollten sie sich nicht von Mama oder Papa trennen, aber eigentlich ist es die Angst, nicht zu wissen, was gleich passiert. Diese Form der Angst ist bis zum 6. Geburtstag noch nicht problematisch. I.d.R. wird diese Ängstlichkeit von selbst immer weniger. Haben Sie weiterhin viel Geduld mit Ihrem Sohn und geben ihm möglichst viel Zeit, um sich auf neue Gegebenheiten einzustellen. Mehr können Sie derzeit nicht für ihn tun. Viele Grüße Sylvia


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