Frage im Expertenforum Erziehung an Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens:

Wie motiviere ich meinen Sohn auf Toilette zu gehen?

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens

Dipl.-Soz.päd Sylvia Ubbens
Diplom Sozialpädagogin

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Frage: Wie motiviere ich meinen Sohn auf Toilette zu gehen?

Beyourlight

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Hallo Frau Ubbens, Mein Sohn ist 4,5 Jahre alt und möchte nicht auf Toilette gehen. Er war fast soweit, vor einigen Wochen hat er sein Pipi tatsächlich in die Toilette gemacht (sein großes Geschäft aber immer in die Windel). Seit neuestem verweigert er sich aber komplett. Er wird richtig dickköpfig und schreit fast, dass er nicht will. Wenn ich ihn frage wieso, sagt er, "ich will nicht!!". Mein Mann und ich können uns nicht erklären, warum. Anfangs schien es so, als wolle er um das Hände waschen herumkommen - worauf wir aber stets bestanden haben. Vor kurzem hatte er eine OP am Nabel (Nabelbruch), vl hatte er dabei Schmerzen in der sitzenden Position. Aber aktuell springt er wieder und hat auch keine Schmerzen, deshalb denke ich nicht, dass es damit in Zusammenhang steht. Im Moment verweigere ich mich, ihm eine Windel anzuziehen (außer nachts). Er möchte tagsüber sogar seine Unterhose anziehen, aber eben nicht auf Toilette. Er trippelt dann lieber so lange durch die Gegend und hält den Drang stundenlang zurück (ich rede tatsächlich von mindestens 6 Stunden) oder macht ein paar Tröpfchen in die Hose. Die ganze Zeit dachte ich, mit gutem Willen kommen wir bei ihm nicht weiter. Dann soll er eben alles anhalten - und wenn es in die Hose geht, egal was, bleibt es eben drin. Aber irgendwie kann das doch nicht gesund sein! Ich habe aber wirklich Angst davor, wenn ich ihm jetzt wieder die Windel anziehe, dass er dann "seinen Willen" bekommen hat. Er ist wahnsinnig stur und eigensinnig, hat einen ausgeprägten starken Willen und ist unheimlich konsequent (und nicht bestechlich ;)). Soll ich ihm doch wieder die Windel anziehen und einfach warten, bis er von alleine kommt? Oder ihm dadurch, dass er keine anbekommt, zeigen, dass ihm im Endeffekt gar nichts anderes übrig bleibt? Immerhin hat es ja schon geklappt... Das ist ein wahnsinnig sensibles Thema und kann denke ich ein Kind sehr in seiner Zukunft prägen, deshalb fällt es uns so schwer, die vermeintlich richtige Entscheidung zu treffen. Vielen Dank schon mal für Ihre Antwort :)


Sylvia Ubbens

Sylvia Ubbens

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Liebe Beyourlight, ziehen Sie Ihrem Sohn gerne noch einmal wieder eine Windel an. Da er fast schon einmal tagsüber trocken war, wird dies in ein paar Wochen auch wieder so sein. Die OP wird vermutlich den Rückschritt begünstigt haben. Rückschritte sind beim Trockenwerden aber ganz normal. Vielleicht können Sie in etwa vier Wochen mit kleinen Schritten beginnen, Ihren Sohn wieder an die Toilette zu gewöhnen. Morgens nach dem Aufstehen, gibt es eine Geschichte vorgelesen, während er auf der Toilette sitzt?! Viele Grüße Sylvia


cube

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Das Thema scheint euch sehr wichtig zu sein - das merkt ein Kind. Die Weigerung kann dann tatsächlich auch eine Art "Willen durchsetzen"/"Grenzen testen" sein - aber nur, weil EUCH das Thema eben wichtig zu sein scheint. ich würde da den Druck rausnehmen. Ihm die Chance nehmen, damit Grenzen zu testen. Zumal Toilette eben tatsächlich ein sensibles Thema ist und Druck dort idR eher zu immer mehr Verweigerung führt und den ganzen Prozess des Trockenwerdens behindert. Das er bereits mal Pipi in die Toilette gemacht hat, heißt auch nicht, dass er es grundsätzlich kann. Er hat es vielleicht probiert, es hat zufällig geklappt. Mit trocken werden oder es eigentlich können hat das aber nichts zu tun. Und tatsächlich kann der Schmerz nach einer OP auch zu einem Rückschritt beim Toilettengang führen. Egal, wie sehr er jetzt rumhopst - rumhopsen ist eben nicht auf dem Klo sitzen. Und wenn das sitzen dort Schmerzen bereitet hat, ist er mit 4 Jahren noch nicht so weit, das nun abzukoppeln und kognitiv zu erfassen, dass das jetzt auch nicht mehr unangenehm sein wird. Bspl.: unser Kind wurde operiert. Obwohl bereits nach wenigen tagen keine Schmerzen mehr da waren, hat der Eingriff und die sichtbare Narbe noch lange dafür gesorgt, dass er sich dort nich waschen wollte - aus Angst davor, dass das dann eben doch wieder weh tun könnte. Auf keinen Fall würde ich ihn mit nassen Sachen rumlaufen lassen nach dem Motto "du kannst ja zur Toilette gehen wenn du das nicht willst" - das ist demütigend und eine Strafe, die ein Kind nicht verstehen kann. Es wird eher die Gegenwehr verstärken - insbesondere, wenn er eben doch noch gar nicht in der Lage ist zu bemerken, wann er tatsächlich Pipi machen sollte damit nichts in die Hose geht. Dieses "Bemerken" hat nämlich etwas mit einem Hormon zu tun, das den Reiz aus der Blase entsprechend ans Gehirn leitet. Ist diese Hormonbildung noch nicht voll ausgereift, kann das Kind gar nicht rechtzeitig zur Toilette gehen. Nehmt den Druck nochmal raus. ich glaube, ihr befeuert gerade damit nur eine Toilettenverweigerung. Falls es euch beruhigt: der bestimmt nicht unintelligente Nachbarssohn war erst mit 5,5 Jahren trocken. Und das ist nicht völlig unnormal.


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