Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Wie lange tragen?

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Frage: Wie lange tragen?

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster Unsere Tochter Leah ist mittlerweile 5 Monate alt und ich trage sie sehr oft im Tragtuch. Sie geniesst das, weil sie so alles sieht und mich stört es nicht (geniesse es eigentlich auch, sie so nahe bei mir zu haben). Man liest ja immer, dass man ein Baby bis 6 Monate mit Zuwendung nicht verwöhnen kann, aber was ist danach? Wenn ich sie also weiterhin herumtrage, wird sie dann unselbständig und ich verwöhne sie? Erziehe ich sie dazu, ständig an meinem Rockzipfel zu hängen? Oder befriedige ich so ihre Bedürfnisse und sie will irgendwann gar nicht mehr so oft getragen werden? Was meinen Sie? Herzlichen Dank für Ihre Tipps. Liebe Grüsse Sabi


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Hallo Sabi Solange wie Leah und Sie sich wohl fühlen, sollten Sie sie beruhigt weiter tragen. Irgendwann wird Ihre Tochter das Bedürfnis haben, die Welt auf eigenen Füssen/Knien zu erkunden; nämlich dann, wenn sie körperlich und geistig in der Lage dazu ist. Schließlich wird der natürliche Drang, neue und unbekannte Dinge zu erreichen und zu erproben immer größer.- Ganz "nebenbei" wird Ihr Schatz auch immer mehr an Größe und Gewicht zunehmen, sodass Sie selbst auch an sich und Ihren Rücken denken sollten. Auch diese Tatsache ist für Leah ein Lernprozess. Sie merkt, dass nicht immer nur sie im Mittelpunkt stehen kann, sondern dass auch alle anderen Menschen in ihrer Umgebung Bedürfnisse haben, die befriedigt werden möchten. Handeln Sie so, wie Ihr Gefühl es Ihnen sagt. Verlasssen Sie sich auf Ihren natürlichen Mutterinstinkt, der individueller ist als jede Fach-Literatur. Erholsames Wochenende und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Kinder haben ein GRUNDBEDÜRFNISS GETRAGEN zu werden. Diese Phase beginnt mit der Geburt und endet mit dem Beginn des Kriechens, wenn das Kind in der Lage ist, sich aus eigenem Willen von seiner Betreuungsperson zu entfernen bzw. zu ihr zurückzukehren. Diese Phase beinhaltet, daß das Kind in immerwährendem körperlichem Kontakt mit einem Erwachsenen oder einem älteren Kind steht. Mit dem Schreien wenn du es ablegst aüßert das Kind sein verzweifelte Unbehagen, es fühlt sich missverstanden allein und verlassen, voller Verlangen nach dem lebendigen Körper, an dem von Natur aus ihr rechtmäßiger Platz ist. Zum Thema "verwöhnen": Von Kindheit an wird uns beigebracht, unserem instinktiven Wissen nicht zu vertrauen. Man sagt uns, daß Eltern und Lehrer es am besten wissen und daß, wenn unsere Gefühle nicht mit ihren Ideen übereinstimmen, wir unrecht haben. Gewöhnt, unseren Gefühlen zu mißtrauen oder sie vollständig anzuzweifeln, sind wir leicht davon zu überzeugen, nicht zu glauben, daß das schreiende Baby sagt: "Du sollst mich halten!", "Laß mich an deinem Körper schlafen", "Verlaß mich nicht!". Stattdessen weisen wir unsere natürliche Antwort zurück und folgen der gängigen Mode, die von den "Experten" für Kindererziehung vorgegeben wird. Der Vertrauensverlust in unser inneres Wissen und Können läßt uns ein Buch nach dem anderen zu Rate ziehen, da eins nach dem anderen versagt. Es ist wichtig zu verstehen, wer die wirklichen Experten sind. Der zweitbeste Experte für Kindererziehung ist in uns, genau wie er in jeder überlebenden Art ist, die, per Definition, wissen muß, wie sie für ihren Nachwuchs zu sorgen hat. Der größte Experte von allen ist natürlich das Baby selbst - durch Millionen von Jahre von der Evolution dazu programmiert, durch Geräusch oder Handlung seiner Art zu signalisieren, wenn es falsch behandelt wird. Evolution ist ein sich stets selbst verbessernder Prozeß, der unser inneres Verhalten mit großartiger Präzision geschliffen hat. Die Zeichen des Babys, das Verstehen der Zeichen durch seine oder ihre Umgebung, der Impuls, ihm zu gehorchen - all dies ist Teil des Charakters unserer Art. Der überhebliche Verstand hat sich als unfähig erwiesen, die wirklichen Bedürfnisse menschlicher Babys zu erkennen. Die Frage ist oft: Soll ich das Baby aufnehmen, wenn er oder sie schreit? Oder soll ich es erst eine Weile schreien lassen? Oder soll ich das Baby schreien lassen, so daß dieses Kind merkt, wer hier zu bestimmen hat, damit kein "Tyrann" aus ihm wird? Kein Baby würde irgendeiner dieser auferlegten Verhaltensweisen zustimmen. Einstimmig teilen sie uns durch die deutlichsten Zeichen mit, daß sie gar nicht erst abgelegt werden sollten. Da diese Möglichkeit in der heutigen westlichen Zivilisation weitgehend nicht befürwortet wird, bleibt das Verhältnis zwischen Eltern und Kind unverrückbar feindselig. Das Spiel dreht sich darum, wie das Kind dazu gebracht wird, in seiner Wiege zu schlafen, dem Schreien des Babys nachzugeben oder nicht wird nicht erwogen. Handlungen gegen unsere menschliche Natur führen unweigerlich zum Verlust des Wohlbefindens. Sobald wir erst einmal das Prinzip des Respekts für unsere inneren Erwartungen verstanden und akzeptiert haben, werden wir in der Lage sein, genau herauszufinden, was diese Erwartungen sind - mit anderen Worten, an welche Erfahrungen die Evolution uns gewöhnt hat. Viele Grüsse Jutta


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