Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Urlaub mit "Scheidungskind"

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Urlaub mit "Scheidungskind"

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Hallo Frau Schuster, ich habe ein Problem mit dem Sohn meines Mannes. Er ist 11 Jahre alt. Mein Mann und ich sind jetzt seit 8 Jahren zusammen, haben zwei gemeinsame Kinder (2 und 4). Der große ´Sohn kommt alle 14 Tage zu Besuch und fährt jährlich mit uns in Urlaub. Soweit so gut. In diesem Jahr haben wir wie immer gebucht als uns die Exfrau mitteilte, sie hätte auch schon gebucht und zwar zum gleichen Termin wie wir. Wir hätten ja vorher nicht gefragt und es sei ein "schnäppchen" gewesen. Umbuchen könne sie nicht wegen dem Urlaub ihres Freundes. Wir könnten ja umbuchen oder in den Herbstferien fahren. Das wollen wir aber nicht. Herbstferien sind zu lange und ansonsten würde es uns zu heiss. Also haben wir den Sohn gefragt, mit wem er fahren will, haben ihm auch die Situation erklärt und er hat sich für die Reise mit seiner Mutter entschieden. Mein Mann brachte ihn abends wieder nach Hause (200 Km entfernt, also zwei Stunden fahrt)Da hat er nichts gesagt aber auf der Rückfahrt rief die Exfrau schon an und meinte, der Sohn sei ganz traurig und wir sollen unseren Urlaub doch umbuchen. Das will mein Mann nun auch machen. Aber ich sehe das überhaupt nicht ein. Denn wir richten uns in all den Jahren immer nach seiner Exfrau und ihrem Sohn. Sie bestimmt, wann wir verreisen... Mein Mann dagegen meint, sein Sohn könne nichts dafür, was zum Teil ja auch stimmt. Aber er hat ja die Wahl gehabt, oder? Er ist bisher immer dabei gewesen, ist außerdem noch mit meinem Mann jedes Jahr in Skiurlaub gefahren, fährt nun auch noch mit seiner Mutter, er kommt doch nicht zu kurz. Es geht ihm auch nur um seinen Vorteil, nicht um die Reise mit uns. Denn wenn er hier ist, sitzt er mehr oder weniger dasWochenende ab, erzählt nichts von zu Hause, will aber alles von uns wissen. Ich finde einem 11jährigen kann man schon eine Entscheidung zumuten und denke, dass er auch mit der Konsequenz (auf den Urlaub verzichten) leben können muß. Wir haben ihm angeboten, dafür zwei Wochen Ferien zu verbringen. Liege ich falsch?


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Hallo Sabine Für die mangelnde Absprache zwischen Ihrem Mann und seiner Ex-Frau kann der 11.Jährige nichts. Er wird sowieso schon immer hin- und hergerissen sein und soll nun auch noch ohne eigene Schuld auf einen Urlaub verzichten?- Das ist selbst für einen 11Jährigen, ja häufig sogar für einen Erwachsenen zuviel. Deshalb redet er am Wochenende kaum, da er ein wenig die Orientierung verloren hat. Versuchen Sie eine Lösung zu finden. Beziehen Sie den Grossen in die Überlegungen mit ein und erklären Sie ihm, was bei der Urlaubsplanung falsch gelaufen ist. Berücksichtigen Sie in diesem Jahr die Wünsche des Sohnes und versuchen Sie noch einmal um des Kindes Willen umzubuchen. Er wird es Ihnen das ganze Jahr über bestimmt danken, indem er Sie in seiner Achtung steigen lässt. Achten Sie gemeinsam darauf, dass sich im nächsten Jahr frühzeitig über die Urlaubspläne abgesprochen wird. Versuchen Sie sich in die Lage des Jungen hineinzuversetzen, der beide Elternteile gern hat und entsprechend auch mit Beiden seine Freizeit verbringen möchte. Geben Sie sich einen Ruck und: bis bald?


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Hallo, Sabine, ich finde, dass man auch einem 11jaehrigen nicht die Entscheidung Mama oder Papa zumuten darf. Er kann nichts dafuer, dass sich seine Eltern wg. der Ferientermine nicht einigen koennen. Und eine Entscheidung "Mama oder Papa" (aber nicht beides) ist auch in dem Alter grausam. Moechtest Du diese Entscheidung Deinen eigenen Kindern zumuten (auch in ca. 8 Jahren)? Falls fuer Euch eine Umbuchung (auch mit kleinem Aufwand) moeglich ist, wuerde ich es tun, mir dafuer aber evtl. von der Mutter schriftlich geben lassen, dass wir im naechsten Jahr das Vorrecht der Terminwahl haben. Liebe Grueesse MarionK


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