Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

unterschiedliche Geschwister

Frage: unterschiedliche Geschwister

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Hallo Fr Schuster! Ich habe ein Problem, das mich schon eine Weile begleitet, nun aber immer größer wird. Ich habe drei Töchter (1/00, 2/01 und 5/03)und es geht dabei um die beiden größeren Mädchen. Und zwar ist es so, dass die Jüngere mit der Älteren in vielen Bereichen vom Entwicklungsstand her gleich ist; in einigen sogar überlegen und das für die Ältere natürlich frustrierend ist, wobei ich auch denke, dass sie an einigen Dingen einfach kein Interesse hat oder haben möchte. Um zu verdeutlichen, was ich meine, stelle ich die Beiden einfach mal gegenüber. die Ältere (Ä): sie ist ruhiger, obwohl sie durchaus lebhaft ist und einen starken Bewegungsdrang hat, stellt sich aber nicht in den Mittelpunkt. die Jüngere (J):sie ist sehr laut, dominant(bestimmt gerne) und lebhaft, hat aber einen nicht so großen Bewegungsdrang. Sie steht gerne im Mittelpunkt. (Ä):Sie kann stur sein und manchmal ist sie trotzig.Aber in Maßen; auch als Kleinkind ist sie nicht oft übertrieben ausgeflippt. (J):Sie kann auch sehr stur sein, war als Kleinkind teilweise extrem trotzig und versuchte immer ihren Willen durchzubekommen (was sie nicht bekam). Mittlerweile hat sie aber nicht mehr oft Anfälle-nur wenn etwas partout nicht klappt. (Ä):Sie stellte schon immer viele Fragen und wirkt manchmal ein wenig altklug. (J):Sie stellt nicht viele Fragen, sondern erklärt sich die Dinge selber und selbst, wenn ihre Antwort nicht stimmt, versucht sie diese als richtig zu verkaufen. (Ä):Sie denkt über alles nach und nimmt sich die Dinge, die um sie herum geschehen, sehr zu Herzen. So hat sie immer wieder Albträume bzw. eigentlich ist es mehr ein Schlafwandeln. Sie weint dann ganz schlimm und kann Fragen nicht beantworten, obwohl sie durchaus redet, ihre Augen sind aber offen und sie wirkt körperlich wach. Dieser Zustand ist furchtbar und sie ist kaum wach zu bekommen, weder durch laut werden, noch durch einen kalten waschlappen-am besten hilft, mit ihr draußen spazieren zu gehen. Irgendwann fängt sie dann an, ganz normal zu sein und weiß weder wie sie dorthin gekommen ist, noch was für Versuche wir gestartet haben, sie zu wecken. Auch der Inhalt ihrer Träume ist unklar. (J): Sie denkt auch über die Dinge nach, die um sie herum geschehen, hat aber eine andere Art, damit umzugehen. Als z.b. der Hamster gestorben ist, sagte sie: Der Arme, der ist jetzt im Himmel. Aber da ist es schön. Und damit tröstet sie sich. Die Ältere hat tagelang geweint. (Ä):Sie liebt Bücher von Astrid Lindgren und Hörspielkassetten von Bibi Blocksberg. Sie guckt gerne Fersehen, was sie aber täglich nur 45 Minuten darf; wenn es spannend wird, läuft sie aus dem Zimmer und guckt vorsichtig durch den Türspalt. Sie weiß zwar, dass das nicht real ist, aber sie kann gegen die Angst nicht an. (J):Sie liebt Schneewittchen, König der Löwen und so was als Buch, als Kassette und im Fernsehen. Auch wenn es spannend wird, hat sie meist kein Problem.Sie sagt auch immer, das sei ja nur Fernsehen. (Ä):Wenn sie spielt, kann sie sich sehr konzentriert und ausdauernd beschäftigen-besonders gerne spielt sie mit Playmobil - auch zusammen mit ihrer Schwester. (J): Auch sie kann sich sehr gut konzentrieren und ist sehr ausdauernd beim Spiel. Auch sie löiebt Playmobil. (Ä):Im Kindergarten ist sie gerne und hat keine Probleme. Sie kommt mit allen Kindern gut aus und wird oft zu Geburtstagen eingeladen. (J): Sie geht auch gerne in den Kiga und hat keine Probleme. Eingeladen wird sie nicht so oft, denn sie spielt nicht unbedingt mit allen Kindern. Im Moment ist der Nachbarssohn in den Kiga gekommen, um den sie sich intensiv kümmert. (Ä):Sie nimmt am Vorschulprogramm teil, was ihr ganz gut gefällt. Sie hat kein besonders großes Interesse an Buchstaben und Zahlen und hat auch noch Probleme beim Erkennen der Zahlen. Sie kommt nächstes Jahr in die Schule; bei der Anmeldung in der Schule sagte sie kaum etwas und klammerte sich sehr an mich (J): sie möchte gerne am Vorschulprogramm teilnehmen und in die Schule, aber sie ist ja erst 4. Sie möchte Buchstaben lernen, kann einige auch und kann Zahlen gut erkennen und kann im Bereich bis 15 addieren und auch multiplizieren. Ich war froh, dass sie bei der Anmeldung der Älteren für die Schule nicht mit war. (Ä):Sie konnte mit 10 Monaten laufen, mit 2 Jahren schon recht gut reden, mit 3 Jahren lernte sie Farben, mit 4,5 Jahren lernte sie Fahrradfahren, mit 5 Jahren Schuhe binden und mit 5,5 Jahren schwimmen. Sie puzzlet gut, aber nicht gern. Sie kann sehr schön malen. Sie war mal im Ballett, aber das gefiehl ihr nicht mehr, weil ihr Bewegungsdrang dort nicht befriedigt werden konnte, nun möchte sie voltigieren, aber ich glaube, nur, weil die Jüngere das macht. (J): Sie lief mit 13 Monaten, hatte mit 2 Jahren den gleichen Wortschatz wie die Ältere mit 3 zum gleichen Zeitpunkt, lernte mit gerade 2 Jahren die Farben, konnte mit 3,5 Jahren Fahrradfahren Sie puzzlet sehr gerne und mit vielen Teilen.Sie malt auch sehr schön. Sie voltigiert seit März- das war ihr sehnlichster Wunsch. Es gäb noch so viel zu vergleichen und eigentlich weiß ich, dass man es nicht soll, aber ich habe es jetzt ganz bewusst gemacht, weil ich die Situation zu Hause darstellen wollte. Die Ältere fragte mich letztlich: Mama, was kann ich denn besser? Und außer, dass sie gut Geschichten erzählen kann und dass sie toll basteln kann, fiehl mir nicht so viel ein. Es ist echt schwer, die Jüngere ist irgendwie ab ca. 2 Jahren immer genauso weit gewesen, wie die Ältere. Ich würde der Älteren gerne mehr Selbstbewusssein geben und ihr einen Bereich zugänglich machen, denn die Jüngere noch nicht ihr eigen nennt. Ich hatte gedacht, dass sie eine andere Sportart machen könnte, aber nun will die Ältere auch unbedingt reiten.... Ich weiß auch nicht, was ich mit der Jüngeren machen soll; ich möchte sie in ihrer Entwicklung ja auch nicht bremsen. Klar könnte ich ihr sagen, dass ich ihr die Buchstaben nicht mehr zeige, aber das kann es ja auch nicht sein-sie würde dann wohl jemanden anderen fragen.... Es ist echt verzwickt und ich frage mich die ganze Zeit, wie ich den Kindern gerecht werden kann... lg 3mädelsmama


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Hallo Ratsuchende Es ist nicht selten, dass Geschwister, die relativ rasch hintereinander geboren werden, sowohl von ihren Eltern als auch von anderen Personen ihrer Umgebung stets gleich gefordert und gefördert, sowie miteinander verglichen werden, da sie sich rein äußerlich oft sehr ähnlich sehen. Meines Erachtens hilft dann nur die räumliche Trennung: bei Interessengruppen, Besuch von FreundInnen usw. und das Hervorheben der jeweiligen Stärken. Da Ihre älteste Tochter sensibler zu sein scheint als die Zweite, wird sie häufiger ein Lob benötigen. Wenn nun die Große auch unbedingt reiten, bzw. zu voltigieren lernen möchte, sollten Sie unbedingt darauf achten, dass beide Kinder nicht in einer Gruppe/Unterrichtseinheit gemeinsam trainieren. Am Vorteilhaftesten wären 2 verschiedene Reitställe.- Vielleicht können Sie Ihre "Große" aber auch davon überzeugen, dass sie doch eigentlich besonders gut basteln kann und ihr eine diesem Interesse entsprechende Gruppe suchen. Schon jetzt sollten Sie der Älteren Ihre Freude darüber zeigen, dass sie ja bald ein Schulkind sein wird und selbst die Bücher lesen kann, die ihr jetzt noch vorgelesen werden müssen. Sie wird dann sicher auch ihrer Schwester vorlesen, weil Diese halt noch nicht zur Schule geht, was vielleicht sogar auch ihren Ergeiz ein wenig anstacheln wird. Gerecht werden können Sie jedem Kind insgesamt nur dann, wenn Sie sie stets als ein EINZIGARTIGES Kind ansehen, das in Ihrer Familie jeweils unentbehrlich ist. Sorgenarmes Wochenende, liebe Grüße und: bis bald?


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ach ja, vor zwei Wochen haben sie zusammen Seepferdchen gemacht, was für die Ältere auch wieder frusrierend war....und natürich kommt von sämtlichen Bekannten dann Lob für die Jüngeren.....


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Ich wollte noch sagen, dass die Ältere absolut altersentsprechend entwickelt ist und dass ich das auch weiß!


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Und was ist wenn du der Älteren mal ganz ehrlich erklärst, dass die Jüngere das alles nur kann weil sie eine ältere Schwester hat die sie (indirekt) anspornt und weil sie der älteren Schwester nacheifern will (weil die so super ist)? Stimmt doch, oder? Wieso bemerkt die Ältere das überhaupt alles? Doch nur weil ihr anscheinend Leistung so sehr beachtet? Geh mal in dich. Wann hast DU zu ihr mal gesagt: ich finde Dein Lachen so schön (oder ähnliches) anstatt: toll wie Du Fahrradfahren kannst. Letzteres ist auch ein Lob aber an Leistung gebunden. Ersteres an den Menschen als solchen. Kann das sein daß in EUrer Familie Leistung mehr beachtet wird? Ist bei uns leider auch so, aber ich versuche inzwischen etwas dagegen zu arbeiten. Nur ein Gedanke. Servus Karin


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