Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotz? Wutanfall? Panik?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trotz? Wutanfall? Panik?

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Guten Morgen Frau Schuster, wir hatten gestern wieder mal folgende Situation: mein Sohn (17 Monate) will bei Papa auf den Arm. Das, nachdem er ihn schon ziemlich lange getragen hatte. Papa sagt nein, jetzt ist es genug, setzt sich aber auf den Boden und bietet sich zum Kuscheln und Anlehnen an. Sohn fängt an zu schreien. Papa bietet Alternativen an. Rausgehen, an der Hand nehmen, weiter auf dem Boden zum kuscheln. Sohn verweigert ALLE Alternativen. Es sieht anfangs nach einem Wutanfall an, weil er seinen Willen nicht bekommt. Da man diese ja am besten ignorieren soll, pobiert der Papa - wieder einmal - konsequent zu bleiben. Sohn steigert sich DERMASSEN ins Schreien dass er nach einigen Minuten nicht mehr wütend klingt sondern richtiggehend panisch, mit schrillem Kreischen. Da man das nicht lange aushält nimmt ihn mein Mann dann doch auf den Arm aber das Schreien hört nicht auf. Sohn brüllt und brüllt weiter panisch, er zittert richtiggehend auf dem Arm, es schüttelt ihn richtig durch. Wir konnten das erst durchbrechen indem wir ihn ins Auto packten und eine Runde mit ihm autogefahren sind. ALLE anderen Beruhiungsversuche liefen ins nichts. Solche Situationen häufen sich und wir fühlen uns durch ihn "erpresst" und wissen nicht wie wir damit umgehen sollen. Er macht das sehr schnell wenn er etwas nicht bekommt. Wie bringen wir ihm bei dass er nicht alles - unendlich lange - bekommen kann ohne jedesmal "Todesangst" auszulösen - danach hört es sich wirklich an! Auch wenn wir etwas mit ihm machen was ihm sehr Spass macht und das hört irgendwann auf, haben wir sofort dieses Geschrei dass sich dann regelrecht in Panik steigert!! Z.B. schaukeln. wir erklären ihm vorher dass er schaukeln darf, dass es aber auch mal zu Ende sein wird und er dann bitte nicht schreien soll. Da das nichts fruchtet gehen wir mehr und mehr dazu über, Dinge, über die er sich sehr freut, gar nicht mehr mit ihm zu machen da wir hinterher JEDESMAL dieses Riesentheater haben aus dem wir nur mit grösstem Aufwand - z.B. Autofahren- raus kommen. Wir gehen sonst sehr auf seine Bedürfnisse ein, lassen ihn eigentlich nie schreien, ausser eben mal bei so einem Wutanfall. Ist das jetzt schon seine "Taktik" oder was läuft hier schief? Vielen Dank für Ihren Rat und viele Grüsse Tiffy


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Hallo Tiffy Da Ihr Sohn bereits erfahren durfte, dass er nur laut und lange genug schreien muß, um dennoch seinen eigenen Willen, den er gerade entdeckt hat, durchzusetzen, wird er auch weiterschreien.- Bitte bewahren Sie Ruhe, wenn es Ihnen auch noch so schwer fällt. Begründen Sie Ihrem Sohn KURZ, warum er z.B. nicht erneut auf Papas Arm darf oder nicht länger rutschen kann. Nahezu gleichzeitig regen Sie ihn zu einer ansprechenden, anderen Aktivität an. Beginnt er dann wütend zu schreien, wenden Sie sich selbst ( im gleichen Raum) dieser Aktivität zu und warten Sie geduldig ab. Gerät Ihr Sohn dann nahezu in Panik, pusten Sie ihm mal kurz ins Gesicht oder wischen Sie ihm mit einem nassen, kühlen Tuch durch sein Gesicht ohne ein Wort zu verlieren. Vermutlich wird er dann aufhören zu schreien und schauen, womit Sie sich beschäftigen. Probieren Sie es einmal aus.:-)) Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hi... also das kenn ich von meiner Tochter auch. Die hatte auch mal so eine Phase. Mein Mann hatte dann auch diese Handhabung, dass er mit ihr ins Bad raufgegangen ist, hat mit ihr in den Spiegel geschaut und zu ihr gemeint, "ist das schön, wenn jasmin weint? Nein, schau mal hin, schau wie fürchterlich das aussieht!" und dann hat er sanft ihr gesicht gewaschen. siehe da, das Geschrei hatte ein Ende und sie ist auf das eingegangen, was wir vorher von ihr wollten. Gab es so einen Vorfall wieder, brauchte mein Mann oder ich nur zu sagen "Gehen wir ins Bad rauf?" und schon war Ruhe. Ausserdem find ich es überhaupt nicht gut, wenn sie dem Sohn vermitteln, dass er am Ende vom Spielen nicth schreien braucht. Denn das führt unweigerlich zum Schreien. Einfach das machen, was ihm Spass macht und wenn er am Ende schreit, einfach ignorieren. Er wird es schon lernen, er ist ja nicht mal 2 Jahre alt der kleine Kerl. Kinder brauchen halt Zeit. Wird schon gutgehen!


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