Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Trotz- wieviel durchgehen lassen?

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Trotz- wieviel durchgehen lassen?

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Hallo! Meine Tochter Lena (im Oktober 3) lebt die Trotzphase momentan voll aus. Da sie auch noch Zwillingsgeschwister (5 Monate) hat, bedeutet das für mich Zerreißprobe pur. Ich bin nun völlig verunsichert, was ich durchgehen lassen soll was nicht. Beispiel Zähneputzen: natürlich ALLEINE! Okay, dann kaut sie 10 Minuten auf der Zahnbürste rum. Wenn ich dann "übernehmen" will, heißt es: "Ich bin noch nicht fertig!" Selbst auf sie einreden, daß wir nicht so viel Zeit haben, daß sie doch auch zur Spielgruppe möchte etc. hilft nicht. "Ich bin dran" Interveniere ich nach weiteren 10 Minuten, geht das große Geschrei los. Aarg. Geh ich raus, um was anderes zu tun, fängt sie an zu Heulen (aufgesetzt natürlich) Kommt dann mein Mann zufällig dazu (z.B. am WE) sagt sie grinsend "Hab Mama geärgert!" Hallo? Was soll ich erlauben, was nicht? Darf ich sie merken lassen, daß sie mich wütend, bzw. traurig macht, oder nicht? In anderen Situationen ist sie wieder völlig am Klammern: läßt kaum mein Bein los, wenn ich die Küche aufräume, aber helfen mag sie nicht. Will immer in den Arm. Sobald ich sitze und vielleicht mal einen Kaffee trinke, will sie auf den Schoß. Sag ich ihr, ich möchte nicht, weil ich esse, trinke, was weiß ich, klammert sie sich an den Oberschenkel und legt den Kopf drauf. Das macht mich ganz wuschig. Ich bin kein kalter Mensch, aber von dem ewigen Körperkontakt hab ich schon ne ganz dünne Haut. Andererseits lehnt sie es ab, wenn ich ihr morgens anbiete, mit mir allein im bett zu kuscheln. Dann noch die Zwillinge, die auch Aufmerksamkeit beanspruchen. Manchmal geht es einfach nicht, daß sie selber entscheiden, machen, ausprobieren kann. Da heißt es halt "Nein" und wenn es dreimal nicht klappt, und sie haut z.B. immer noch, soziale Trennung, sie geht dann für 5 Minuten in ihr Zimmer (Tür bleibt auf) Ich weiß, daß auch für Lena die Zwillingssituation schwierig ist. Wenn die zwillies schlafen, spiele ich auch ganz allein nur mit ihr - Lenazeit. Lena ist dreimal die Woche für ein paar Stunden "Aushäusig". Tagesmutter mit Spielkameraden und eine Familienhelferin, die mit ihr 2h auf den Spieli geht. Montags sind wir in der Spielgruppe. Wie man an dem wirren Geschreibsel merken kann, fühle ich mich total überfordert, weiß nicht wo ich anfangen soll und wie ich mit meinem Trotzkopf umgehen soll. Ich weiß auch, daß ich ihr manchmal zu viel Verständigkeit abverlange, weil sie schon so toll spricht und daher viel reifer wirkt. Was tun? Wo anfangen? Lieben Gruß von Claudia, der die Zügel aus der hand gleiten.


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Hallo Claudia Informieren Sie Ihre Tochter gleich zu Beginn einer Aktivität wie Die des Zähneputzens, dass Sie sich gerne die Zähne SELBER putzen darf. Ist sie nicht fertig, wenn der Haushaltswecker klingelt, werden Sie ihr (konsequent) helfen (und zwar unabhängig von dem Theater, das sie veranstaltet, um ihre Grenzen und Ihre Reaktion zu testen)! Begründen Sie Ihr jeweiliges JA oder NEIN kurz und versuchen Sie, Lena mit etwas Geeignetem abzulenken, wenn die Situation es erlaubt. Da Sie genau wissen, wie schwer die momentane Familiensituation für ALLE Beteiligten ist, nehmen Sie Lena hin und wieder ganz spontan nach dem Motto: "Wir Beide schaffen Das schon, denn du bist meine liebe, hilfsbereite, große Tochter" in den Arm. Fühlt sie sich geliebt, akzeptiert und unentbehrlich, wird sie bald erkennen, dass Sie sehr selten unüberlegt handeln. Sie fühlt sich dann bald nicht mehr aus dem Familienmittelpunkt durch die Zwillis verdrängt. Halten Sie durch und handeln Sie selbstbewußt, wie es Ihnen Ihr natürlicher Mutterinstinkt eingibt. Liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hallo, meine Tochter ist 23 Monate alt, also nicht so ein großer unterschie dzu deiner tochter. erstmal ist sie ja momentan, wie auch meine tochter in der trotzphase. bei meiner tochter ist es genau so wie bei euch, wenn ich mit ihr kuscheln möchte oder so, dann blockt sie ab, sie möchte es nicht, muss ich aber kochen, duschen, aufräumen etc. wird sofort "mami arm" gerufen. ich verlange von meiner tochter manchmal glaube ich auch zu viel ab, sie spricht auch schon sehr viel und versteht auch viel, trotzdem muss man bedenken dass die kleinen es erst lernen müssen! und sie stellen uns nunmal auf die probe, wie WIR reagieren wenn solche situationen entstehen. Meine tochter kennt das wort NEIN momentan überhaupt nicht, trotzdem muss man hartneckig bleiben, sonst kommen so situationen imemr und immer wieer vor. dass du jetzt dazu auch noch 5 monate alte zwillinge hast macht die situation natürlich noch schwieriger und stressiger, ich kann schon verstehen dass du da überfordert, gestresst etc. bist, welche mutter wäre das nicht??? Ich kann dir einfach nur den simplen Rat geben einfach immer dran zu bleiben und dich durchzusetzen, gerade jetzt in der Trotzphase. So lernt deine kleine auch ihre grenzen! LG


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