Wir leben im gleichen Haus wie meine Eltern (Zweifamilienhaus). Wir haben eine Tochter (5.5 Jahre) und einen Sohn (2). Meine Tochter ist dadurch auch sehr viel mit meiner Mutter zusammen und vergöttert sie buchstäblich. Sie verehrt sie, will sie zum Gutenachtsagen, knuddeln kuscheln... bei mir interessiert sie das alles nicht sonderlich. Ich weiss, es ist mein Kind und ich sollte gelassen sein, doch ich bin unglaublich verletzt und weiss nicht wie mich benehmen. Alles ist irgendwie falsch und ich fürchte die Situation zu verschlimmern. Ich weiss nur, dass ich darunter leide, denn mit der Zeit hat sich die Situation noch verstärkt.
Wie soll ich mich verhalten? Ich bin die Mutter und möchte für sie an erster Stelle kommen und ich möchte ihre Zuneigung.
Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 16:36
Antwort auf:
Tochter-Mutter-Grossmutter-Beziehung
Hallo Ratsuchende
Ganz bestimmt haben Sie als nun mal die vertrauteste Bezugsperson die größte Zuneigung Ihrer Tochter! Nur: für Kinder sind wir Eltern etwas Selbstverständliches, während die Großeltern etwas Besonderes sind. Wer liebt nicht das Besondere?-
Bitte treffen Sie mit Ihrer Mutter die Absprache, dass Ihre Tochter gerne tagsüber hin und wieder zu ihr kommen kann, dass aber Sie als Mutter dafür sorgen möchten, dass die Kinder von Ihnen mit stets gleichem Ritual zu Bett gehen, da Sie dann die Tages-Erlebnisse, die guten und nicht so gut verlaufenden Situationen besprechen (mit der "Großen") usw.
Lassen Sie Ihre Tochter eine Interessengruppe besuchen, sodass sie auch nach dem Kiga und dann bald nach der Schule möglichst viel Kontakte zu ca. Gleichaltrigen aufbauen kann.
Das Verweilen bei der Oma wird sie dann bald unterfordern, da die Interessen immer weiter auseinandergehen werden.
Kopf hoch, liebe Grüße und: bis bald?
von
Christiane Schuster
am 21.05.2010
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Tochter-Mutter-Grossmutter-Beziehung
Hallo,
ich kann Dich sehr gut verstehen und auch ich wäre wohl auch verletzt, wenn ich das Gefühl hätte, das ein anderer an erster Stelle stände bei meiner Tochter als ich - ABER das Problem ist, wenn Du Dich jetzt dazwischen stellst, dann erreichst Du leider nur das Gegenteil, denn Deine Tochter wird das nicht verstehen und nachher bist Du die Böse.
Viel besser wäre es, wenn Du das Spielchen mitmachst und versuchst, Dich für Deine Tochter zu freuen, dass sie so ein tolles Verhältnis zu ihrer Oma/Deiner Mutter hat. Denn ob Du es merkst oder nicht, die Mama ist doch eigentlich immer die Nummer 1 bei einem Kind!!! :-)
Meine Tochter hat auch eine besondere Beziehung zu meiner Mutter und ich find das sehr schön, weil eine Oma doch sooo wichtig für ein Kind ist und außerdem ist es ja auch meine Mama und da könnte ich es ihr auch nciht übel nehmen. Es gab eine Zeit, da hat meine Mutter auf meine Tochter aufgepasst, wenn ich ein paar Stunden arbeiten war und wenn ich dann wieder dazu kam, da hat mcih meine Tochter erstmal gar nciht beachtet und nur Oma durfte alles - sogar trösten! Klar fand ich das anfangs nciht so toll und meiner Mutter war das irgendwie auch unangenehm, aber diese Zeit ging vorbei und meine Mutter gab mir damals auch den Tip, dass ich nur das Gegenteil erreiche, wenn ich mich dazwischen stelle.
Hast Du eine gute Beziehung zu Deiner Mutter? Dann würde ich einfach mal mir ihr über Deine Gefühle sprechen. Und dann denk mal an Deine Kindheit und wie wichtig Deine Oma für Dich war. Meine Oma z.B. (auch die Mutter meiner Mutter) war damals auch sehr wichtig für mich und bis heute meine Lieblingsoma.
Lange Rede kurzer Sinn: :-)
Mach mit Deiner "Eifersucht" nicht das Verhältnis zu Deiner Tochter kaputt, sondern steh die Zeit durch, sprich eher mal mit Deiner Mutter darüber, vielleicht kann sie ja auch mal zwischen Dir und Deiner Tochter vermitteln (indem sie vielleicht mal Deiner Tochter sagt, dass die Mama auch mal so einen superdicken Gutenachtkuss möchte oder von sich aus mal auf diese Gutenachtprozedur verzichtet und den Weg für Dich frei macht). Deine Tochter sollte niemals merken, dass Du das alles nicht so toll findest, eher sollte Deine Mutter vielleicht einen Gang zurückschalten, aber behutsam, denn ich bin auch der Meinung, dass es Deine Aufgabe ist, das KInd ins Bett zu bringen. Meine Schwiegereltern wohnen auch unter uns und meine Tochter ist tagsüber auch öfter dort, aber ich finde, das Gutenachtritual steht den Eltern zu.
Ich wünsch Dir viel Glück und weiterhin starke Nerven!
Liebe Grüße
Jeanette
Mitglied inaktiv - 20.05.2010, 23:00
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Tochter-Mutter-Grossmutter-Beziehung
Liebe Frau Schuster
Besten Dank für ihrew
Worte, die mich etwas beruhigt haben. Ich werde noch mehr darauf achten, dass das Gutenacht-Ritual meine Aufgabe ist. Ich hoffe, die Situation wird sich etwas entschärfen (ehrlich gesagt ist es ein kleinwenig besser geworden) und werde mich sehr gerne nochmals an Sie wenden, falls ich wieder nicht mehr weiter weiss.. Danke!
Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 15:50
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Tochter-Mutter-Grossmutter-Beziehung
Liebe Jeanette!
Besten Dank für deine wertvollen Tipps. Deine Mutter hat dir den gleichen Rat gegeben, wie mir meine Mutter.. und zwar, dass wir Mütter nur das Gegenteil erreichen, wenn wir uns dazwischen stellen und das Kind sollte nicht merken, dass wir das nicht so toll finden, wenn sie lieber mit der Grossmutter als mit uns sind. Das kann ich auch logisch nachvollziehen und geb mir auch Mühe den Rat zu befolgen... natürlich ist das nicht immer so einfach!:-)
Deine Worte haben mir gut getan und haben gewisse Ahnungen in mir bestätigt. Es ist halt bei uns wie auch bei dir so, dass wir nahe zusammenleben mit den Grosseltern und das ist ja auch sehr positiv für alle. Ich hoffe sehr, dass meine Tochter mich nicht mehr abweist und sich die Situation verbessert. Ehrlich gesagt, sehe ich manchmal kleine neue Lichtblicke und dann geht es mir auch wieder viel besser.
Vielen herzlichen Dank für deine Ratschläge und alles Gute für deine Familie!
Sonja
Mitglied inaktiv - 15.06.2010, 16:00