Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Sohn möchte nicht zur Mama

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Sohn möchte nicht zur Mama

Mitglied inaktiv

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Hallo Frau Schuster, wir haben schon mal miteinander telefoniert, möchte es aber noch etwas genauer beschreiben: Meine Frau war über ein Jahr zuhause, hat unseren Sohn 6 Monate gestillt und litt, wie wahrscheinlich jede Mutter unter Wochenbettdepressionen, wobei sie unser Kind nie vernachlässigt hat. Seit Januar geht sie wieder arbeiten. Ich mache den kleinen morgens fertig und bringe ihn zur Tagesmutter. Den Nachmittag verbringt er mit meiner Frau, dann fragt er auch selten nach mir und abends habe ich noch ca. 1 Stunde Zeit um mich mit Ihm zu beschäftigen. Nun dachten wir unser Sohn zeigt dieses Verhalten weil er den Papa so wenig sieht, aber als wir im Mai 3 Wochen im Urlaub waren, wich er nicht von meiner Seite. Auch in diesem Urlaub war ein Vorfall den meine Frau sehr stark getroffen hat: Sie ist etwas früher als ich ins Bett gegangen und irgendwann wachte unser Sohn auf und schrie, als meine Frau ihn aus dem Bett nahm schrie er noch mehr und lies sich nicht beruhigen. Erst als ich ins Bett kam, legte er sich auf meinen Bauch und war sofort ruhig und schlief auch gleich ein. Er möchte auch sehr oft auf meinen Arm, dann schmiegt er sich an mich krault mir den Rücken und ist glücklich, meine Frau ist ganz schön traurig das er nicht von sich aus zu ihr will, ich annimiere ihn allerdings oft auch mal zu seiner Mutter zu gehen. Vor ein paar Tagen kam ich erst spät nach Hause und meine Frau machte unseren Sohn Bett fertig (sonst mach ich das), dabei jammerte er den ganze abend nur, wollte sich nicht waschen lassen. Kaum öffnete ich die Wohnungstür, hörte er mit dem jammern auf und wollte auf meinen Arm kuscheln. Als ich mich umzog legte ich ihn in unser Bett, ich legte mich zu ihm und er wollte das wir uns mit der Decke zu decken. Als meine Frau sich dazu legte sagte er „Nein“, er wollte nicht das sich meine Frau zu uns legt. Wenn wir ihn abends ins Bett bringen geht er für ein paar Sekunden auf ihren Arm und will aber gleich wieder zu mir. Ich verbringe im Gegensatz zu meiner Frau wenig Zeit mit unserem Kind, außer natürlich am Wochenende. Meine Frau sagt über sich das sie nicht so viel Geduld hat wie ich. Abschließend möchte ich noch sagen, das ich nicht den Eindruck habe das meine Frau eine schlechte Mutter oder unser Kind schlecht behandelt. Sie liebt ihn doch überalles, war ja auch ein Wunschkind! Meine größte Sorge ist, dass unsere Partnerschaft irgendwann darunter leidet, sie ist schon ein wenig eifersüchtig auf die intensive Beziehung zwischen mir und unserem Sohn. Ich hoffe Sie haben nun ausreichend Informationen und können uns einen Ratschlag geben. Gibt es für solche Fälle eine Beratungsstelle oder ähliches? Viele Grüße Michael


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Hallo Michael Leidet Ihre Frau so stark unter der Tatsache, dass Ihr gemeinsamer Sohn Ihnen stets den Vorzug gibt, sollte sie sich vielleicht doch einmal ihrem Hausarzt anvertrauen, der ggf. eine geeignete Therapie bei einem Psychologen oder Familientherapeuten empfehlen wird. Da Ihre Frau die Ungeduldigere, Hektischere zu sein scheint, während Sie der "ruhende Pol" sind, ist es eigentlich nur zu verständlich, dass ein Kind, das jede Minute des Tagesablaufs neu erlebt, erfährt und erkunden möchte, vorrangig den Elternteil aufsucht, bei Dem es sich zwischendurch eine Auszeit, bzw. ein Auftanken ermöglichen kann.- In den meisten Familien sind es die Mütter, bei Denen Schutz und Ruhe gesucht wird, während die Väter das Nachsehen haben (und auch manches Mal unterschwellig eifersüchtig werden). Einen wirklich nützlichen Tipp zur Erziehung kann ich Ihnen nun leider nicht geben, da es sich m.E. nach bei Ihrer Anfrage nicht um ein pädagogisches sondern vorrangig psychologisches Problem handelt. Empfehlen möchte ich aber noch Ihrer Frau folgendes Buch, mit dessen Hilfe sie sich von ihren bestimmt vorhandenen Schuldgefühlen befreien kann: - "Wohlfühlinseln für Mütter", Sabine Seyffert, Kösel-Verlag (14,95€ bei www.kidoh.de ). Ein Feedback würde ich sehr begrüßen.- Viel Erfolg, liebe Grüße und: bis bald?


Mitglied inaktiv

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Hi, ich bin auch so eine Mama. Aus gesundheitlichen Gründen ist meine Mann zu Hause, seit unsere Tochter 1 1/4 Jahre ist. Ich bin dann wieder arbeiten gegangen - einer muss ja das Geld verdienen. Unsere Tochter geht seitdem in die Kita, was ihr auch immer serh gut gefallen hat. Mein Mann holt sie mittags ab. So weit i. O. Bis zu diesem Sommer also gut 1 1/2 Jahre musste ich auch das durchmachen, was deine Frau jetzt durchmacht und du kannst wirklich glauben, es tut verdammt weh. Man liebt sein Kind. Ich bin zwar kein hektischer Pool in der Familie, wie Frau Schuster das bei euch schreibt, sondern ich bin abends manchmal ganz schön abgeschlagen (komme ca. 17.30 von der Arbeit.) Ich nehme mal an, dass ich auch dadurch manchmal schnell genervt bin. Ich kann auch nicht so gut mit meiner Tochter spielen wie mein Mann. Ich gebe mir ja alle Mühe, aber... wenn sie die Wahl hat, geht sie zu ihm. Wo meine Tochter klein war, hatte sie sogar geweint, wenn ich von der Arbeit kam. Das hat sich aber dann - dank der Ratschläge von Frau Schuster - gelegt. Seit wir jetzt aus unserem Sommerurlaub zurück sind, ist meine Tochter ganz anders zu mir. Sie ist jetzt übrigens 3 Jahre. Sie freut sich wenn ich von der Arbeit komme. Wir toben und spielen noch miteinander. Du kannst dir nicht vorstellen, wie glücklich mich das macht. Dennoch glaube ich immernoch, dass ihr Papa die Nummer 1 ist. Aber normal ist das ja auch - schließlich verbringt er die meiste Zeit mir ihr. Wenn du willst, kannst du mich ja mal anmailen. LG Pem


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