Schubsen

 Christiane Schuster Frage an Christiane Schuster Sozialpädagogin

Frage: Schubsen

Liebe Frau Schuster, bis jetzt lief bei uns ja "erziehungsmäßig" alles relativ glatt, aber nun möchte ich mich doch einmal mit einer erzieherischen Frage an Sie wenden, da Sie mir bei sonstigen Informationen, die ich haben wollte, schon immer so nett geholfen haben. Nico ist nun fast 2 1/2 Jahre alt und sehr lebhaft, eigentlich eher wild, unbändig und übermütig (Eine Freundin, die wir gestern besuchten und die selber ein lebhaftes Kind hat, meinte zu mir, dass Nico einen schon nervös machen könne*g* Er ist halt ständig in Bewegung).Er war schon als Baby so, allerdings hatte er vor zwei/drei Monaten mal eine Phase, in der er anderen Kindern gegenüber eher schüchtern war und er erst eine Weile brauchte, bis er sich an sie herantraute, das ist jetzt aber wieder vorbei. Nun ist es so, dass er, je übermütiger er wird, umso weniger Rücksicht auf andere Kinder nimmt. Das Kinder in dem Alter sich gegenseitig versuchen, die Spielsachen wegzunehmen, bzw. nicht wegnehmen lassen wollen ist mir verständlich und dem versuche ich auch entgegenzuwirken und damit komme ich auch einigermaßen zurecht, immerhin teilt er alles (Kekse,etc.) mit seiner kleinen Schwester und lässt sie auch mit seinen Sachen spielen. Allerdings hat er manchmal Phasen, in denen er wirklich übertreibt. So geschehen am Wochenende, er saß zuerst in einem Lokal auf einem Kinderstuhl, ging dann kurz weg und als er wiederkam, saß ein (viel) größeres Mädchen auf dem Stuhl. Er ging einfach wortlos hin, hob Stuhl samt Mädchen in die Höhe und warf dann beides um. Das nur zur Erklärung, wieviel Kraft er hat. Aber auch in solchen Situationen versuche ich hinterher mit ihm darüber zu reden und er hört mir dann auch (meistens) zu. Wenn er aber richtig im Überschwang ist, dann hört er mir nicht mehr zu. Zur Zeit bereitet es mir Sorgen, dass er, nicht aus Bösartigkeit, sondern einfach nur aus Übermut,denke und hoffe ich zumindest, (er schubste das erste Mal, nachdem er selber von älteren Kindern geschubst wurde und das als lustiges Spiel ansah)hingeht, und andere Kinder schubst. Je lebhafter und je übermütiger er wird, umso schlimmer wird es und er ist dann auch nicht mehr richtig ansprechbar für mich. Er ist dann so im "Spielrausch", dass er keine Zeit und Lust hat, mir zuzuhören, auch wenn ich natürlich trotzdem versuche ihm zu erklären, warum er es nicht tun soll. Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um eine Art Aufforderung handelt, die körperlichen Kräfte zu messen. Besonders ein Freund von ihm ist von der Schubserei besonders betroffen. Wie soll ich damit umgehen? Ich habe jetzt schon etwas durch die Foren geblättert, aber noch keine Methode gefunden, die mir so richtig zusagt: -nach Hause gehen: damit ist die Situation zwar erstmal entschärt, aber das ist doch schade bei Veranstaltungen, die hauptsächlich wegen der Schwester besucht werden (z.B. Spielgruppe), sie leidet dann wegen des Verhaltens des Bruders mit darunter. -wegsperren: mit der Methode kann ich mich grundsätzlich nicht so richtig anfreunden, außerdem ginge das ja nur zu Hause und nicht auswärts -Spielgruppe, Sportverein: machen wir alles, aber er hat soviel Energie und Kraft, dass es fast unvorstellbar ist. -der Gedanke an Hyperaktivität kam uns natürlich auch schon, ich schließe es aber eigentlich aus, weil er sich 1. auch alleine zu beschäftigen weiß und er sich 2. auch auf Puzzle etc. konzentrieren kann. Was können Sie mir sonst noch raten? LG und ich freue mich schon auf Ihre Antwort Anda

Mitglied inaktiv - 31.07.2001, 08:50



Antwort auf: Schubsen

Hallo Anda Sperren Sie Ihren Sohn nicht aus oder verlassen Sie mit ihm schimpfend die Spielgruppe! Er braucht in solchen Situationen verstärkt Ihre Hilfe um wieder zur inneren Ruhe zu finden. Nehmen Sie Nico so weit es eben geht auf Ihren Schoß, an die Hand oder streicheln Sie ihn sanft (selbst dann, wenn er sich anfangs dagegen wehrt). Singen Sie leise dazu ein ihm bekanntes Kinderlied. Hat er sich beruhigt, regen Sie ihn zu einem gemeinsamen Spiel mit den anderen Kindern an, machen ihm ein konkretes Spielangebot oder spielen Sie selbst mit ihm gemeinsam. Viel Erfolg und: bis bald?

von Christiane Schuster am 31.07.2001



Antwort auf: Schubsen

Liebe Frau Schuster, vielen Dank für Ihre Antwort. Ich bin froh, dass Sie, genau wie ich, der Meinung sind, dass Aussperren oder Schimpfen in der Situation nicht das Richtige sind. Ich werde künftig also versuchen, ihn dann auf den Schoß zu nehmen (bin mir sehr sicher, dass es nicht ohne Gegenwehr abgehen wird, wenn er so überdreht ist) und ihn dann versuchen, durch Singen (die armen anderen Kinder in der Umgebung *g*)und Streicheln zu beruhigen. Allerdings befürchte ich, dass viele Mütter mich dann etwas merkwürdig anschauen werden, weil sie wahrscheinlich eher eine andere Reaktion erwarten werden.... LG Anda

Mitglied inaktiv - 31.07.2001, 16:15



Antwort auf: Schubsen

Hallo Anda Die merkwürdigen Blicke der anderen Mütter sind Ihnen doch sicherlich vollkommen gleichgültig, wenn Sie durch Ihr ruhiges Verhalten Ihrem Sohn helfen können?!- Ihr evtl. schräges Singen wird die anderen Kinder weniger stören als Sie selbst. Nur Mut!! Liebe Gruesse!

von Christiane Schuster am 31.07.2001



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