Frage im Expertenforum Erziehung an Christiane Schuster:

Schreikind

Christiane Schuster

 Christiane Schuster
Sozialpädagogin
Frage: Schreikind

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Hallo Frau Schuster! Mein kleiner, 16 Monate, schreit fast den ganzen Tag lang. Er lässt mich garnichts machen, spüle ich z.B. klammert er sich an meinen Beinen und schreit bis ich ihn genommen habe. Er will nicht gewickelt werden, tretet mich und anziehen soll ich ihn auch nicht. Beim Essen gibts auch Theater. Er nörgelt und schreit den ganzen Tag so weiter. Ich kann das Geschrei nicht mehr hören, manchmal bin ich am Ende mit meiner Geduld und leider schrei ich ihn auch mal an, dass er damit aufhören soll. Ständig sagt er "Mama", das geht ununterbrochen so 30 mal hintereinander. Ich sage dann, "was ist mein Schatz", " ich bin hier" und so weiter aber er hört nicht darauf sagt immer noch "Mama". Es ist einfach schrecklich. Das allerschlimmste ich das Schlafengehen. Er schläft seitdem er 12 Monate ich leider im Ehebett. Das ist nicht mein Problem. Er schläft nicht alleine ein, auch nicht tagsüber. Er spielt so lange mit meinen Haaren bis er eingeschlafen ist. Dann verlasse ich leise das Zimmer normaler Weise. Momentan steht er sofort auf, schreit nach mir, bis ich mich wieder hingelegt habe und spielend mti meinen Haaren schläft wieder ein. Da er ständig aufwacht um mich zu kontrollieren, ist er nicht ausgeschlafen, dementsprechend ist er dann drauf. Seit 1-2 Wochen hat sich die Situation richtig verschlimmert. Den Großeltern ist das auch aufgefallen, sie entlasten mich wo sie können, aber er schreit nur herum. Mein Mann ist mein nächstes Problem. Er ist der Meinung, dass ich daran Schuld bin, dass unser kleiner so geworden ist. Auf der anderen Seite nimmt er mir garnichts ab. Schreit unser Sohn, ruft er sofort nach mir, dass ich ihn beruhigen soll. Ich weiss nicht, wie ich mich verhalten soll, damit es besser wird. Soll ich ihn wirklich wie eine Tragetasche den ganzen Tag im Arm tragen (er wiegt 11 kg!) oder soll ich ihn schreien lassen? Es ist ein Super langer Text geworden, sorry. Ich musste aber einiges los werden. Ich hoffe, dass Sie mir dabei helfen können. Vielen Dank! Lg


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Hallo Ratsuchende Bitte lassen Sie Ihren Sohn nicht schreien. Mit dem Schreien zeigt er Ihnen an, dass er ein Bedürfnis hat und Ihre Hilfe benötigt. Allein kann er sich meist noch nicht helfen und sprachlich verständigen kann er sich mit 16 Mon. auch noch nicht. Erbraucht noch die nahezu ununterbrochene Nähe zu seiner vertrautesten Bezugsperson, um sich sicher orientieren zu können. Werden Sie seinem Bewegungs- und Erfahrungsdrang gerecht, wird er sich ganz von allein zunehmend von Ihrem Hosenbein lösen und Sie ALLE erreichen ein hohes Maß an Ausgeglichenheit und Zufriedenheit. Da Kleinkinder sich am Verhalten Ihrer Bezugsperson orientieren und sie nur allzu gerne nachahmen, rate ich Ihnen, Ihren Sohn stets mit in den Raum zu nehmen, in Dem Sie sich ebenfalls aufhalten und ihn mit eigenem Kunststofftopf, Kochlöffel, Putztuch o.Ä "helfen" zu lassen. Auch können Sie ihn zuerst zu einer ansprechenden Beschäftigung anregen, bevor Sie sich Ihren eigenen Aktivitäten im gleichen Raum zuwenden. Da kein Kind in diesem Alter mehr nahezu bewegungs- und beschäftigungslos auf dem Wickeltisch liegen mag, sollten Sie ihn auch dort mithelfen lassen oder ihn abzulenken versuchen, während Sie ihn möglichst im Stehen wickeln. Benutzen Sie sein Zimmer so oft wie möglich als Spieloase und Aufenthaltsraum, damit er lernt sich dort wohl zu fühlen und abends, nach einem stets gleichen Einschlafritual bei sanfter Musik (Kinderlieder?) auch einschlafen zu können. Auch rate ich Ihnen zu einem Besuch einer Eltern-Kind- bzw. Spiel- oder Krabbel-Gruppe, da Ihr Sohn sich dort an ca. Gleichaltrigen orientieren wird, während Sie Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch mit Gleichgesinnten haben. Lesen Sie gerne, empfehle ich Ihnen das Buch: "Oje, ich wachse". Ebenso rate ich Ihnen zu dem Film: "Wege aus der Brüllfalle", der allerdings 25,00Euro kostet. Sie können nähere Infos auf nachfolgender Seite einholen: http://www.wege-aus-der-bruellfalle.de/warum_dieser_film.php Liebe Grüße und: bis bald?


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ich bin zwar nicht Frau Schuster, aber möchte trotzdem meine Meinung dazu abgeben und vielleicht auch ein paar Tipps, ich weiß nicht, was Du mit meiner Antwort machst... In gewisser Weise gebe ich Deinem Mann recht, das Schreikind hast Du Dir selbst erzogen. Deinem Sohn ist ganz augenscheinlich einfach langweilig... was bietest Du ihm an, während Du in der Küche spülst? Ich habe meinen Sohn immer mitgenommen, auch, als er noch ein Baby war, und habe ihm alle möglichen Küchenutensilien in die Hand gedrückt. Außerdem hatte er einen Küchenschrank, den er ausräumen durfte... oder er hat selbst ne kleine Schüssel mit Wasser bekommen, wo er "spülen" durfte wie die Mama. Was Eure Schlafsituation angeht... was erwartest Du? Dein Sohn hat sich daran gewöhnt einzuschlafen, wenn DU daneben liegst. ich habe mal in einem Buch gelesen, dass ein Kind das mit in den Schlaf nimmt, was es zuletzt gesehen hat. In unserem Fall war es: - Simons Zimmer - Simons Bett - Simons Kissen - Simons Plüschtier - Simons Nuckel und eine Gute-Nacht-Geschichte. Damit ist er eingeschlafen...nachts ist er wach geworden und fand vor: - Simons Zimmer - Simons Bett - Simons Kissen - Simons Plüschtier - Simons Nuckel So, Dein Sohn findet vor: - Mamas Bett - Mamas Haare Wacht auf und findet vor: - Mamas Bett und das ist LEER. Wo ist Mama? Und fängt an zu brüllen. Und was machst Du? Rennst sofort hin und legst Dich daneben. Dass das ein Kreis ist, der irgendwie kein Ende hat (wie das Kreise so mal an sich haben *g*) ist eigentlich klar. Gerade mit 16 Monaten denke ich schon, dass ein Kind (sofern es nicht krank ist oder gerade nen schlechten Traum hat) durchaus in der Lage sein sollte bzw. das auch kann, allein in seinem Bett zu schlafen. Dieses Verhalten hast ihm in diesem Sinne eigentlich anerzogen. Eine MÖglichkeit wäre, dass Ihr sein Kinderbett AN Euer Bett stellt - aber in Eurem EHEbett hat Dein Sohn eigentlich nichts zu suchen (ich denke gerade über das ganze Zwischenmenschliche nach aber egal, das ist dann Euer Ding) Wo wickelst Du? Ich habe es mir damals angewöhnt, Simon aufm Boden zu wickeln und ihm in der Zwischenzeit was Interessantes in die Hand zu drücken. Und am besten geht alles noch mit easy-up-Windeln... Du schreibst, Euer Essen ist chaotisch, wie läuft es denn ab?! Dein Mann ist auch kein Erziehungsproblem - das ist ein BEziehungsproblem und darüber müßt Ihr reden... Dein Sohn ist es gewohnt, dass Du springst wenn er schreit. Du schreist ihn selbst auch an (also ist für ihn Schreien normal) Er sucht nur Deine Aufmerksamkeit... LG Sue


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Hallo PemBö, da ich selbst ein echtes Schreikind hatte (sie schrie 7-8 Stunden pro Tag), würde ich evt. mal einen Osteopathen aufsuchen,um einfach auszuschließen, daß irgendwelche Blockaden, Probleme o.ä. vorliegen. Bei uns waren es die Schädelplatten, die nicht richtig standen,s od aß die kleine ständig Druck auf dem Kopf hatte, welches wie Kopfschmerzen war und sie deshalb auch so "unzufrieden" war und ich war kaum in der Lage, sie zu beruhigen... Wenn das ausgeschlossen ist und Du weißt, es ist alles in Ordnung, dann kann ich in vielen Dingen Suka73 zustimmen: Wenn Du Dein Kind mit Dir zusammen einschlafen läßt und dann "schleichst " Du Dich raus... und es wird wach, dann hat es Angst, weil es nicht weiß, wo Du bist und wo es ist und was überhaupt passiert ist. Wir haben deshalb früh angefangen, unsere Kleine in ihrem eigenen Bett schlafen zu lassen und es klappte prima (außer derzeit... aber das ist eine andere Geschichte:-( ) Ich kann Dir auch empfehlen, daß Bett ggf. erstmal AN Euer Bett zu stellen, so daß Dein Kind in Deiner Nähe ist, aber sich auch an dessen Bett gewöhnt. Ein kuscheliger Schlafsack, ein Schnuffeltuch, was nach Mama riecht, helfen oftmals! Auch ein gleichbleibendes Abendritual empfinde ich als wichtig, damit sich das Kind an den Ablauf gewöhnen kann udn bald weiß, was als nächstes folgen wird. Die Beschäftigung beim Abwasch etc. - ja, da stimme ich Suka73 voll und ganz zu. WIr hatten da auch Gebrüll und seit ich meine kleine entsprechend beschäftigt habe, kommt sie damit besser klar! Und zu Deinem Mann: sicher, DU hast wohl dazu beigetragen, daß Euer Kind bei Euch schläft ABER er hat nichts dagegen unternommen. ER hätte ja auch sagen können, daß er das nicht will und somit finde ich jetzt unfair Dir die Schuld für alles in die Schuhe zu schieben. Da gehören (leider oder zum Glück?) immer 2 dazu. Und er könnte ruhig die Aufgabe übernehmen, das Kind mal zu beruhigen... denn Ihr habt als Eltern BEIDE die Verantwortung und Erziehungsbereitschaft für Euer Kind übernommen, somit sind beide gefragt... und nicht nur die Mutter. Ich denke, da wäre ein klärendes Gespräch sinnvoll- ohne Vorwürfe, sondern einfach MITEINANDER reden... Versuche, immer im Blickkontakt zu Deinem Kind zu bleiben- biete ihm Beschäftigung an, aber habe Geduld. Es braucht Zeit, bis er sich an die neuen Dinge gewöhnen wird. Sing mit ihm etc. - und achte auf die Rückzugssignale, wann Dein Baby müde wird... damit er sich zwischendurch auch ausruhen kann und nicht total überreizt ist. Alles Gute Mira


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Danke für die Ratschläge liebe Suka73, Ayana&Mira und Frau Schuster, echt nett! Nur es ist so, ich gebe ihn Beschäftigunngsmaterialien in der Küche, er lehnt es ab und will in Arm genommen werden. Er klammert sich an mein Bein oder legt sich hin und schreit. Sei es in der Küche oder beim Wickeln, ich gab ihn jedesmal etwas zu beschäftigen und es klappte auch gut. Nun auf einmal ist er so geworden. Ich werde trotzdem versuchen mit ihm intensiver mich zu beschäftigen, vielleicht habe ich einfach einiges übersehen. Ich muß sagen, dass mein Mann daran schuld ist, dass unser kleines bei uns im Bett schläft. Ich habe unser Sohn bis zum 12.Monat gestillt, da schlief er beim Trinken ein und spielte dabei mit meinen Haaren. Bis dahin schlief er auch in seinem Bett. (Er hat kein Kinderzimmer, aber ein eigenes Bett bei uns im Zimmer)Dann als er von sich aus nicht gestillt werden wollte, wollte er nicht mehr in sein Bett einschlafen. Ich konnte ihn noch nicht einmal ins Bett legen. Ich stellte sein Bett an meinem. Es hat leider nichts gebracht. Ich habe auch die "einfach schreien lassen Methode" versucht, leider auch ohne erfolg, erstens er schrie bis 1,5 - 2 Stunden ununterbrochen bis er einschlief und das habe ich eine Woche lang gemacht. Zweitens fand ich das nicht toll, weil schreien lassen nicht das richtige für mich ist. In der Zeit, wo ich verzweifelt nach einer Lösung suchte, machte sich mein Mann keine Mühe und meinte wieder, dass ich es falsch mache. Er soll mit uns schlafen meinte er, warum würde ich ihn schreien lassen, meinte er. Ich finde es auch nicht gut, dass er bei uns schläft. Ich versuche immer wieder mit Plüschtieren, Spieluhr, Bettdecke sein Bett für ihn zu faszinieren, leider klappt es nicht. Ich habe mich auch mit zu ihn hingelegt, aber wie weit soll ich das machen? Ich bin dankbar für jeden Ratschlag und nehme gerne Kritik an. PS: das Buch werde ich mir auf jeden Fall besorgen! Vielen Dank! Lg


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Hi Du, das Buch kann ich auch nur empfehlen, das hatte ich ebenfalls und es hat mir in den schlimmsten Phasen wirklich geholfen :o))) Wie wäre es denn mit dem Bett oder der Matrazte bei Euch im Zimmer? Dann hast das Bett erstmal wieder für Dich, aber Dein Sohn hat trotzdem Deine Nähe. Und Haare kannst Dir ja ein paar abschneiden *g* kleiner Scherz. LG Sue


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Hallo Suka73! Danke für die Empfehlung. Ich habe gestern sofort das Buch bestellt. Ich denke, dass es mir weiterhelfen wird. Mein kleiner Schatz hat leider kein Kinderzimmer, er schläft seit Anfang an bei uns im Zimmer. Erst im Februar nächstes Jahr werden wir umbauen, dann bekommt er endlich sein eigenes Zimmer. Wir waren vor einen Monat im Urlaub, da hat er auf einer kleinen Matratze neben unser Bett geschlafen. Er hatte schlief sogar manchmal alleine ein. Bei einer Matratze hat er die Möglichkeit jederzeit aufzustehen und hinzugehen wohin er will. Bei seinem Bett mir Gitter kann er nicht heraus. Leider habe ich kein Platz im Schlafzimmer, um eine Matratze hinzustellen. Ich überlege, wie es wäre, wenn ich die Gitter von seinem Bett abnehmen würde. Sein Bett steht bereits neben meinem. Dann könnte er, wenn er aufwacht zu mir hinkommen. Apropro Haare...Ich habe eine andere Idee, ich hole ihn eine Puppe mit schönen langen Haaren :) Ich habe gestern mir ernste Gedanken über mein Verhalten gemacht. Heute verlief unser Tag viel harmnonischer ab als davor die Tage. Danke für deine Ratschläge! Lg Pem


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